2877/J XXI.GP
Eingelangt am:26.09.2001
der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Wasserqualität aus Hausbrunnen
In ganz Österreich beziehen 1,2 Mio Menschen ihr Trinkwasser aus Hausbrunnen, in
Oberösterreich sogar 30 % der Bevölkerung. Teilweise sind die Brunnenanlagen in
schlechtem baulichen Zustand, teilweise ist die Wasserqualität durch Belastungen
des Grundwassers stark beeinträchtigt. Die Überprüfung der Trinkwasserqualität für
die Eigenversorgung unterliegt meines Wissens keiner gesetzlichen Regelung,
sodass oft Nutzer nicht Bescheid wissen über die Belastungen ihres Wassers aus
dem Hausbrunnen. Der bakteriologische Zustand der Wasserversorgung zahlreicher
bäuerlicher Betriebe im Osten Österreichs wurde in Fachzeitschriften als bedenklich
bezeichnet, ein Monitor der Nitrat - und Pestizidbelastung steht hingegen aus.
Nachdem sowohl für die Eigenversorgung als auch für die einwandfreie
Lebensmittelerzeugung und - verarbeitung ein hohes Niveau der Wasserqualität
erforderlich ist, erscheint ein Sanierungs - und Kontrollkonzept dringend nötig.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Auf welche Weise gedenken Sie dem gesundheitlichen und wirtschaftlichen
Risiko von Hausbrunnennutzern, speziell auch von LandwirtInnen und
KonsumentInnen durch schlechte Wasserqualität aus Hausbrunnen
entgegenzuwirken?
2. Werden Sie Probeziehungen aufgrund des Lebensmittelgesetzes 1995 in
Verdachtsgebieten vornehmen lassen bzw bei den zuständigen
Landeshauptleuten einmahnen? Wenn nein, warum nicht?
3. Gibt es für bäuerliche Betriebe nach dem Wasserrechtsgesetz oder anderen
gesetzlichen Vorschriften
eine Bewilligungspflicht, falls nicht von öffentlichen
Wasserversorgern herkommendes Wasser zu Herstellung von Lebensmitteln
eingesetzt oder verwendet wird?
4. Werden Sie ein Sanierungsprogramm für eigene Wasserversorgungsanlagen
(Hausbrunnen) erarbeiten lassen? Wenn nein, warum nicht?
5. Welche gesetzlichen Änderungen werden Sie in dieser Hinsicht anstreben?
6. Welche konkreten Maßnahmen werden Sie für eine Bodenbewirtschaftung, die
ökologischen Prinzipien und damit geringerer Grundwasserbelastung
entspricht, vornehmen?
7. Welche Auswirkungen haben bestehende Missstände bei Hausbrunnenanlagen
auf Jausenstationen, auf Buschenschanken, die von zahlreichen
KonsumentInnen besucht werden?
8. Auf welche Weise wollen Sie gewährleisten, dass den BesucherInnen dieser
Einrichtungen qualitativ hochwertiges Trinkwasser zur Verfügung steht?