2907/J XXI.GP

Eingelangt am: 11.10.2001

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Helmut Dietachmayr

und GenossInnen

an die Frau Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Airport - Sicherheitslecks

 

Nach einem Bericht in den OÖ - Nachrichten vom 27.09.2001 ist es mit der Sicherheit an den

Flughäfen generell schlecht bestellt. Die Schwäche großer Flughäfen liegt in der Anonymität,

da keiner den anderen kennt. Die Kontrollen seien viel zu stark auf die Gates zwischen den

Check - in - Schaltern und der Wartezone konzentriert. Dort wird eine Riesen - Show für den

Massentourismus abgezogen, aber kein Terrorist ist so blöd und marschiert mit Waffe oder

Sprengsatz durch den Metalldetektor.

 

Die technischen Bereiche der Flughäfen sollen durchlässig wie ein Sieb sein. Wenn man sich

einmal den Code für die Türen beschafft hat, gilt der überall. Mit einem Schlag stehen einem

alle Verbindungstüren und der Weg aufs Rollfeld offen. Besonders die Computerräume der

Großflughäfen seien ein Risiko. Sie sind leicht zugänglich, weil sich darin Rechner aller

Airlines befinden und Techniker laufend ein - und ausgehen.

Wer einmal ein Plastikkarterl am Sakkoaufschlag trägt, kann sich praktisch ungehindert

bewegen. Kontrolliert würden nur Touristen. Es ist für einen Computer - Anwender kein

Problem, mit Hilfe von Scanner und Digitalkamera eine solche Karte täuschen echt zu

fälschen.

 

Das Sicherheitspersonal hat mit der Überwachung von Gepäckstücken und der Fahndung

nach gesuchten Personen im Abreisebereich alle Hände voll zu tun. Auch durch den immer

wieder auftretenden falschen Bombenalarm, stumpft das Personal ab.

 

Bisher sollen die beim Check - in - Schalter abgegebenen Gepäckstücke üblicherweise nicht

kontrolliert worden sein. Es wurde nur sichergestellt, dass der Passagier, der die Koffer

abgegeben hat, auch an Bord ist. Erst jetzt sollen bis 2003 alle österreichischen Flughäfen mit

Sprengstoffdetektoren ausgerüstet werden. Ein Großteil der Flughäfen muss jedoch erst durch

entsprechende bauliche Maßnahmen adaptiert werden.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau

Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie nachstehende

 

Anfrage

 

1. Sind die oben angeführten Sicherheitsbedenken richtig?

    a. Falls nein, warum nicht?

 

2. Ist es richtig, dass die technischen Bereiche der Flughäfen „durchlässig wie ein Sieb“

    sind?

    a. Falls ja, welche Konsequenzen ziehen Sie daraus, um die Sicherheit zu erhöhen?

3. Ist es richtig, dass man sich im Flughafenbereich ungehindert bewegen kann, falls man ein

    Plastikkarterl angeheftet hat und nur Touristen genau kontrolliert würden?

    a. Falls ja, welche Konsequenzen ziehen Sie daraus, um die Sicherheit zu erhöhen?

 

4. Ist es richtig, dass es kein Problem für einen Computer - Anwender ist, mit Hilfe von

    Scanner und Digitalkamera so eine Plastikkarte täuschend echt zu fälschen?

    a. Falls ja, welche Konsequenzen ziehen Sie daraus, um die Sicherheit zu erhöhen?

 

5. Ist es richtig, dass falls man sich einmal den Code für die Türen beschafft hat, dieser

    überall gilt?

    a. Falls ja, welche Konsequenzen ziehen Sie daraus, um die Sicherheit zu erhöhen?

 

6. Ist es richtig, dass die Computerräume der Großflughäfen ein Risiko sind, weil sie immer

    offen stehen, da Rechner aller Airlines drin sind und Personen ungehindert hinein - und

    hinausgehen können?

    a. Falls ja, welche Konsequenzen ziehen Sie daraus, um die Sicherheit zu erhöhen?

 

7. Ist es richtig, dass die Kontrollen viel zu stark auf die Gates zwischen den Check - in -

    Schaltern und der Wartezone konzentriert sind?

    a. Falls ja, welche Konsequenzen ziehen Sie daraus, um die Sicherheit zu erhöhen?

 

8. Ist es richtig, dass für den Massentourismus eine Show abgezogen wird, aber kein

    Terrorist so blöd wäre und mit Waffe oder Sprengsatz durch den Metalldetektor

    marschiert?

    a. Falls ja, wo befinden sich die ,,Schwachpunkte“ der österreichischen Flughäfen und

    was unternehmen Sie gegen diese?

 

9. Ist es richtig, dass die beim Check - in - Schalter abgegebenen Gepäckstücke üblicherweise

    nicht kontrolliert werden?

    a. Falls ja, welche Konsequenzen ziehen Sie daraus, um die Sicherheit der Passagiere zu

    erhöhen?

 

10. Ist es richtig, dass erst bis 2003 alle österreichischen Flughäfen mit Sprengstoffdetektoren

      ausgerüstet werden?

      a. Falls ja, wie wollen Sie bis dahin verhindern, dass z.B.: Bomben über die

      Gepäckstücke in die Flugzeuge geraten?