2959/J XXI.GP
Eingelangt am: 22.10.2001
des Abgeordneten Brosz, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur
betreffend Sprachgruppenzusammenlegungen in Maturaklassen
Seitens der Regierungsparteien wurden in den letzten Wochen und Monaten immer
wieder betont, dass es im Bildungsbereich keine Sparmaßnahmen gebe. Dennoch
häufen sich Mitteilungen, nach denen es insbesondere bei Sprachgruppen zu
Zusammenlegungen gekommen ist.
Ein besonders drastischer Fall betrifft die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche
Berufe in Zwettl. Dort wurden in den 5. Jahrgängen, also den Maturaklassen, die
Sprachgruppen sowohl in Englisch als auch in Französisch von 3 auf 2
zusammengelegt. Dadurch kam es nicht nur zu einer beträchtlichen Erhöhung der
SchülerInnenzahl von 18 auf 28, sondern auch zu einem Lehrerwechsel. Diese
Maßnahme steht im Widerspruch zur immer wieder angekündigten Sprachoffensive
und ist pädagogisch in keiner Weise gerechtfertigt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wird seitens des Ministeriums die Größe von Sprachgruppen erhoben?
a) Wie hat sich die Durchschnittsgröße von Sprachgruppen in den verschiedenen
Schultypen in den letzten 5 Jahren entwickelt? Bitte um Aufschlüsselung nach
Schultypen, Schulstufen sowie Bundesländern.
2. Halten Sie es für pädagogisch zielführend, wenn Sprachgruppen in jedem
Schuljahr so zusammengesetzt werden, dass Gruppenteilungen möglichst
vermieden werden?
3. Wie beurteilen Sie die geschilderten Klassenzusammenlegungen in
Maturaklassen aus
pädagogischer Sicht?
4. Halten Sie es im Sinne einer adäquaten Maturavorbereitung, die ja nicht erst in
der Abschlussklasse beginnt1 für angemessen, Sprachgruppen in Maturaklassen
um mehr als 50 % zu vergrößern und Lehrerwechsel vorzunehmen?
5. Werden Sie Maßnahmen setzen, damit bei der Bildung von Sprachgruppen
hinkünftig pädagogische Kriterien verstärkt berücksichtigt werden?
a) Wenn ja, welche?