3098/J XXI.GP
Eingelangt am: 21.11.2001
ANFRAGE
des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur
betreffend Auswirkungen der Studiengebühren auf Anzahl der Studierenden
Die Einführung von Studiengebühren hat
offenbar die Zahl der tatsächlich
Studierenden an den österreichischen Universitäten nach unten
korrigiert. Berichten
des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur zufolge, liegen
bereits vor
Ende der Nachfrist erste Zahlen über die tatsächlichen
Studierendenzahlen vor.
Demnach sind rund 46.000 Studierenden weniger inskribiert. Allerdings sind die
Zahlen, die von den einzelnen Universitäten kommen offenbar andere als
diejenigen
des Ministeriums. Es ist daher unklar, wieviele (ordentliche und
außerordentliche)
Studierende es wirklich gibt. Völlig unklar ist außerdem, wieviele
Studierende doppelt
gezählt wurden, weil sie 2 Fächer inskribiert oder Prüfungen
außerhalb ihrer
Stammuniversität absolviert hatten.
Den Ergebnissen einer von der ÖH in Auftrag
gegebenen Studie zufolge muss damit
gerechnet werden, dass berufstätige Akademikerinnen auf ein weiteres
Doktoratsstudium verzichten und dadurch ebenfalls aus der Studierendenstatistik
fallen. Seitens der Bundesregierung wird zwar immer der Wunsch nach
erhöhtem
Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gesprochen. Hier wurden aber
bereits unzählige Problemfälle bekannt. Sollten sich die Auswirkungen
auf
Doktoratsstudien verschärfen, muss dies als äußerst nachteilig
für den
Forschungsstandort Österreich gesehen werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wieviele Studierende
sind für das Wintersemester 2001/02 tatsächlich an den
österreichischen Universitäten inskribiert?
2. Wieviele Studierende fallen dabei auf die einzelnen Universitäten?
3. Wie hoch ist der Anteil
von Frauen und Männern insgesamt sowie an den
einzelnen Universitäten?
4. Wie hoch ist der Anteil von
Studierenden aus der EU insgesamt sowie an den
einzelnen Universitäten?
5. Wie hoch ist der
Anteil der Studierenden, die nicht aus der EU sind, insgesamt
sowie an den einzelnen Universitäten?
6. Welche Gruppen von
Studierenden sind nunmehr in geringerer Anzahl an den
Universitäten vertreten?
7. Wie schlüsseln sich
diese nach Kinderzahl der Familien, Familieneinkommen,
Bildungsgrad der Eltern, Berufstätigkeit (Teilzeitstudium) auf?
8. Wie soll trotz des
Rückgangs der Studierendenzahlen das Ziel erreicht werden,
die Akademikerinnen-Quote zu
erhöhen?
9. Wie wollen Sie
sicherstellen, dass auch zukünftig berufstätige Akademikerinnen
ihr praktisches Wissen in eine wissenschaftliche Arbeit bzw. Dissertation
einließen lassen?
10. Welche Anreize gibt es
für berufstätige Akademikerinnen, eine Dissertation zu
verfassen?
11.Wieviele Studierende hatten
bisher ein Doktoratsstudien inskribieret und wieviele
sind es nach der Einführung
der Studiengebühren?
12. Welche Auswirkungen der
Studiengebühren verspricht man sich auf die
durchschnittliche Studiendauer?
13. Wieviele Studierende beziehen ein Stipendium?