3660/J XXI.GP
Eingelangt am: 21.03.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Dietachmayr, Edler
und GenossInnen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Sparprogramm der ÖBB auf Kosten der Sicherheit
Es ist laut Medienberichterstattung nicht
auszuschließen, dass die sechs Toten von
Wampersdorf auch mit der Personaleinsparung
bei den ÖBB in Verbindung zu bringen sind.
Die Bremsprobe im Bahnhof Ebenfurth wurde - nach bisherigen Ermittlungen
- nicht
ordnungsgemäß durchgeführt.
Früher waren dafür gut
ausgebildete Wagenmeister zuständig. Diese wurden eingespart, jetzt
erledigen
Verschieber diese Tätigkeit - Bahnangestellte, denen eine spezielle
Ausbildung auf
diesem
Gebiet fehlt. Einsparungen dürfen nicht auf Kosten der Sicherheit gehen!
Ende Jänner sollen an die 300
Lokomotiven nicht einsatzbereit gewesen sein. Sie warten zum
Teil schon viele Monate auf
die Reparatur, viele fahren nur mit der Hälfte ihrer
Motorleistung. Zu wenig Personal in den
Werkstätten, zu teure Reparaturen, heißt es. Dafür
sind von Deutschland angemietete
Dieselloks auf unseren Strecken unterwegs.
Die unterzeichneten
Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Verkehr,
Innovation
und Technologie nachstehende
Anfrage:
1. Welche konkreten Maßnahmen zur Steigerung
der Sicherheit im Schienenverkehr
werden Sie angesichts des dramatischen Unfalls in Wampersdorf mit 6 Toten und
14
teils
schwer Verletzten einfordern?
2. Welche konkreten Schritte werden Sie setzen bzw.
einfordern, damit der Fuhrpark der
ÖBB
(hunderte Loks sollen nicht einsatzbereit sein) wieder voll einsatzbereit wird?
3. Welche Maßnahmen haben Sie bisher
eingefordert, damit bei der ÖBB künftig mehr
Personal in den Werkstätten und für die Tätigkeit der
Wagenmeister verwendet wird?
4. Wird es zur umstrittenen Trennung der ÖBB in
eine Infrastruktur- und eine
Absatzgesellschaft
kommen?
5. Falls ja, was sind die konkreten Vor- und Nachteile dieser Trennung?
6. Welche konkreten Pläne hat
ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde betreffend der
Zukunft
der ÖBB?
7. Wie viel Personal soll bei der ÖBB bis 2005 noch abgebaut werden?