3734/J XXI.GP
Eingelangt am: 17.04.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Manfred Lackner
und GenossInnen
an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend Protokoll über das Expertenhearing “Maßnahmen gegen Drogen im
Straßenverkehr" vom 23. April 2001
Mit Amtsantritt der
neuen Bundesregierung begann in der Drogenpolitik eine Trendwende
zurück
zu Strategien, die bereits in der Vergangenheit erfolglos waren.
Die
bisherige erfolgreiche Entwicklung eines ausgewogenen Verhältnisses
zwischen
Prävention,
Therapie und Repression wurde stark eingeschränkt.
Die zur
Verfügung stehenden Mittel für Suchtprävention, Beratung und
Behandlung von
Suchtkranken wurden massiv gekürzt, das Modell “Therapie statt
Strafe" reduziert und
Maßnahmen eingeleitet, die zu einer verstärkten Kriminalisierung von
Drogengefährdeten
und Drogenabhängigen führen. Die “neue Drogenpolitik"
signalisiert jedoch einen
Rückschritt
zu Strategien der 60iger und 70iger Jahre und führt wieder zu einer
verstärkten
Kriminalisierung
von Suchtkranken.
Zuletzt war die
Öffentlichkeit mit politischen Forderungen der Freiheitlichen nach
Drogentests
analog zu Alkotests für mehr Sicherheit im Straßenverkehr
konfrontiert.
Die
FPÖ will zusätzlich zu verpflichtenden Harn- und Bluttests die
Möglichkeit für die
Einführung
von Drogen-Schnelltests schaffen.
Auch weitere Proben
von Körperflüssigkeiten (Speichel oder Schweiß) sollen für
wissenschaftliche
Auswertungen genommen werden können.
Minister Haupt gelangt in der Anfragebeantwortung
(1736/AB-BR/2002) zur Erkenntnis:
“
Soweit mit den in Rede stehenden Tests Drogenschnelltests
gemeint sind, muss auf die damit
verbundenen möglichen Fehlerquoten hingewiesen werden. Es kann
daher mit solchen Tests nur
bedingt eine seriöse Aussage darübergetroffen werden, ob die
jeweilige Person innerhalb eines
bestimmten vor dem Test liegenden Zeitraumes eine Substanz, die dem
Suchtmittelregime unterliegt,
konsumiert hat. Im Falle eines positiven Testergebnisses würden
auf Grund der damit behafteten
Unsicherheiten
weitere Bestätigungsanalysen mittels geeigneter Laborverfahren samt
fachkompetenter
Befundung der Ergebnisse dieser Bestätigungsanalysen jedenfalls notwendig
sein." Zitat Ende
Obwohl freiheitliche
Politiker um die Unseriösität dieser Maßnahmen wissen fordern
sie diese
Tests
aus parteitaktischem Kalkül ein. Der Wissensstand der
FPÖ-Regierungsmitglieder
Haupt und Waneck ist in einem umfassenden Protokoll über das
Expertenhearing
“Maßnahmen
gegen Drogen im Straßenverkehr" vom 23. April 2001 dokumentiert.
Dieses
Protokoll wurde vom Bundesministerium für soziale Sicherheit und
Generationen in
Buchform gedruckt und dokumentiert. Daher stellen die unterfertigten
Abgeordneten folgende
Anfrage:
1. Wie ist der Wortlaut des Protokolls über das
Expertenhearing “Maßnahmen gegen
Drogen im Straßenverkehr" vom 23.April 2001?