3754/J XXI.GP
Eingelangt am: 17.04.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten zum Nationalrat Beate
Schasching
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und
Kultur
betreffend Leseerziehung
in Österreich
Laut der neuesten PISA-Studie liegt
Österreich im internationalen Vergleich auf Platz
zehn, betreffend Lesekompetenz. Dies ist aber noch lange kein Grund zum Jubeln,
wie eine genauere Betrachtung zeigt. Finnland, wo mehr finanzielle Mittel
fürs Lesen,
zum Beispiel in Form von Unterstützungen für Bibliotheken, zur
Verfügung stehen,
geht als Sieger der Studie hervor.
Immer noch gibt es in Österreich Jugendliche sowie
auch Erwachsene, die eine
ausgeprägte Leseschwäche besitzen oder Probleme haben einen Text zu
verstehen
und ihn zu nützen. Die PISA-Studie zeigt auch auf, dass in Österreich
die Zahl der
schlechten Leserinnen deutlich unter den OECD-Durchschnitt liegt. Jeder 7.
Jugendliche hat erhebliche bis massive Probleme beim Lesen. Über 40% der
Schülerinnen und Schüler geben an, nicht zum Vergnügen zu lesen.
Da sich die Wichtigkeit einer fundierten
Leseausbildung von selbst versteht, stellen
die Unterzeichneten folgende
Anfrage
1.) Sind sie der Meinung,
dass der zehnte Platz in der PISA-Studie für Österreich
ausreichend ist? Oder sind sie der Ansicht, dass man noch mehr tun könnte,
um
die Lesequalität in Österreich zu verbessern?
2.) Was ist ihrer Meinung nach der Grund, dass Finnland im internationalen
Vergleich in der PISA-Studie betreffend Lesekompetenz am
besten abgeschnitten
hat?
3.) Welche Maßnahmen
hat ihr Ministerium in der Vergangenheit unternommen, um
die Leseerziehung der österreichischen Schülerinnen und Schüler
zu fördern?
4.) Welche Maßnahmen
sind für die Zukunft geplant, um die Leseerziehung der
österreichischen Schülerinnen und Schüler zu fördern?
5.) Welche Maßnahmen
ergreifen sie, um der Tatsache, dass jeder 7. Jugendliche
Probleme hat einen Text zu lesen beziehungsweise zu verstehen,
entgegenzuwirken?
6.) Welche Angebote im Sinne
des lebenslangen Lernens und der Nachqualifikation
bieten sie diesen Jugendlichen an?
7.) Wie wichtig ist ihnen die Förderung von
a) öffentlichen Bibliotheken?
b) Schulbibliotheken?
8.) Welche Maßnahmen
zum Ausbau von Bibliotheken setzen sie? Welche
Geldmittel stehen ihnen dafür zur Verfügung?
9.) Wie könnte man
ihrer Meinung nach die Lesefreudigkeit Lesefertigkeit der
Jugendlichen
a) im Rahmen der Volksschulen
b) im Rahmen der Hauptschulen
c) im Rahmen der AHS
fördern?
10.) Was leistet die Pädagogische Akademische im Rahmen der
Lehrerinnenausbildung zur Förderung und Verbesserung der Leseerziehung?
11.) Was leistet die
Lehrerfortbildung zur Förderung und Verbesserung der
Leseerziehung?