3835/J XXI.GP
Eingelangt am: 07.05.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Einem
und GenossInnen
an den Herrn Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend seine Iran-Reise
Den
österreichischen Medien ist zu entnehmen, dass der Bundesminister für
Landesverteidigung
Herbert Scheibner einen 30-Stundenbesuch im Iran absolviert hat, in
dessen
Verlauf er markante politische Stellungnahmen im Namen Österreichs
abgegeben hat.
Aus
diesem Grunde stellen die unterzeichneten Abgeordneten folgende
Anfrage
1. Ist die Ihnen in den Mund gelegte Wertung, Sie
hätten die Bezeichnung des Iran als Teil
der “Achse des Bösen" durch die US-Regierung als
“Unsinn" bezeichnet (vgl. PRESSE, 2.
Mai 2002, Seite 6) zutreffend?
2. Gibt es in ihrem Hause -
etwa im Bereich des Nachrichtendienstes - Hinweise, dass der
Iran arabische Terroristenorganisationen finanziell oder mit anderen Mitteln in
ihrem Kampf
gegen Israel unterstützen?
3. Wenn nein: Werden von ihren Diensten offene Quellen nicht ausgewertet?
4. Wenn ja: Halten Sie die kritische
Einstellung der US-amerikanischen Regierung dem Iran
gegenüber unter diesen Bedingungen nicht für gerechtfertigt?
5. Sie
haben angeblich in einem bilateralen Protokoll festgehalten, dass
Österreich und der
Iran in vielen Punkten eine
ähnliche Sicht “der Dinge im Nahen Osten" (PRESSE) hätten.
In
welchen Punkten hat Österreich eine ähnliche Sicht wie der Iran
hinsichtlich des Nahen
Ostens?
6. Welche sonstigen Punkte wurden in dem bilateralen Protokoll fest gehalten?
7. Welche Sicht haben Ihre iranischen Gesprächspartner zum Nahostkonflikt geäußert?
8.
Haben Sie mit iranischen Stellen die gemeinsame Erarbeitung einer Definition
des
Terrorismus
vereinbart?
9. Sehen
auch Sie in den Selbstmordattentätern Befreiungskrieger bzw.
Widerstandskämpfer
im
Interesse der palästinensischen Seite?
10. Welche Mittel des Widerstandes gegen eine reguläre Armee halten Sie für legitim?