4075/J XXI.GP
Eingelangt am: 20.06.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Lapp
und Genossen
an die Frau Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend Weiterführung schulischer Integration von behinderten Schülerinnen
Laut der von den Veranstaltern
“Integration Österreich" verfassten schriftlichen Zusammen-
fassung des Informations- und Arbeitsgesprächs “Weiterführung
schulischer Integration" am
13. Mai 2002 von 15.00 -
17.30 Uhr in den Wiener Räumlichkeiten von “Integration
Österreich" hat dort die Vertreterin von
ÖVP-Behindertensprecherin Maria Rauch-Kallat
gesagt, dass Frau Rauch-Kallat “bemüht" sei, “Ende Mai
einen Runden Tisch mit Herrn
Amon und Sektionschef Dr. Gruber
einzurichten". Dort sollten die Standpunkte des
Bildungsministeriums und der ÖVP betreffend der Weiterführung
schulischer Integration von
behinderten Kindern und Jugendlichen
diskutiert werden, um doch noch eine Ausweitung der
Integration ab der 9. Schulstufe über das Polytechnikum hinaus zu
erreichen und den
Ministerialentwurf im Sinne einer humanen
und vernünftigen Behindertenpolitik zu ändern.
Am 18. Juni 2002 wurde die Schulgesetz-Novelle im
Ministerrat verabschiedet, ohne dass es
bei der Integration
Änderungen zum restriktiven und rückschrittlichen Ministerialentwurf
gegeben hätte. Die Bemühungen von
Frau Rauch-Kallat scheinen also an eigenen
Parteikolleginnen und dem Bildungsministerium gescheitert zu sein. Die
Stimme der
Behinderten innerhalb der ÖVP wurde
von Ihnen, sehr geehrte Frau Minister, ignoriert.
In diesem Zusammenhang richten die
unterzeichneten Abgeordneten an die Frau Bundes-
minister für Bildung, Wissenschaft und
Kultur nachstehende
Anfrage:
1. Fand das oben angekündigte Gespräch mit Herrn Sektionschef Dr. Gruber statt?
2. Wenn ja, wann und wo?
3. Wer waren die Teilnehmer?
4. Was war der Inhalt und das Resultat des Gesprächs?
5. Wenn nein, warum nicht?
6. Gab es betreffend eines solchen Gesprächs einen
abschlägigen Auftrag, eine Weisung
etc. an Herrn Sektionschef Dr. Gruber oder an andere Beamtinnen?
7. Warum schenken Sie den
Argumenten der Behinderten-Organisationen und den
betroffenen Eltern keinerlei Aufmerksamkeit und ignorieren deren Wünsche
in Ihrer
Schul-Gesetzgebung?
8. Welche Gespräche mit
welchen Behinderten- und Eltern-Organisationen und
Behindertensprechern politischer Parteien betreffend Integration haben Sie im
heurigen Jahr geführt?
9. Was war jeweils der Inhalt und das Ergebnis dieser Gespräche?