4084/J XXI.GP

Eingelangt am: 27.06.2002

ANFRAGE

der Abgeordneten Ing. Gartlehner

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend katastrophale Zustände im Schulzentrum Steyr.

Das Schulzentrum in Steyr wurde 1978 errichtet und war für eine BHAK/BHAS sowie eine
BBAKP mit insgesamt 35 Klassen ausgerichtet. Mittlerweile ist die Anzahl der Klassen in der
BHAK/BHAS auf 35 (ohne Abendunterricht), bei der HBLA/FW, die 1983 statt der BBAKP
in das Schulzentrum übersiedelt ist, auf 28 Klassen und bei der FS für Altendienste und
Pflegehilfe auf 2 Klassen angestiegen. Insgesamt gibt es nun 63 statt geplanten 35 Klassen in
diesem Objekt.

Es müssen derzeit 8 Klassen in Containern unterrichtet werden. Im Schuljahr 2002/03 werden
3 weitere Container aufgestellt, um die zusätzlichen Klassen beherbergen zu können. Dass die
Schule in allen Bereichen aus den Nähten platzt, ist aufgrund der obigen Zahlen nicht weiter
verwunderlich. Zusätzlich sind die Räumlichkeiten durch die Jahrelange Übernutzung in
einem desolaten Zustand.

Aufgrund der Raumsituation sind die Schulen vom Landesschulrat angehalten die
Klassenschülerzahlen auf 36 auszuweiten. Das würde in allen ersten Klassen Teilung in den
Fremdsprachenstunden bringen, doch diese pädagogisch notwendige Maßnahme kann wegen
Raumknappheit kaum mehr realisiert werden.

Seit 1994 ist die Ausführung eines Zubaus in Aussicht gestellt worden. Heuer wurde ein
Architektenwettbewerb für Generalsanierung und Errichtung des Zubaus ausgeschrieben.


Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur nachstehende

Anfrage:

1.      Sind Ihnen die dramatischen Zustände im Schulzentrum Steyr bekannt?

2.      Ist aus Sicht Ihres Ministeriums derzeit ein regulärer Unterricht in diesem Schulzentrum
möglich?

3.      Wie sieht der Zeitplan Ihres Ministeriums für die Errichtung des Zubaus und die
Generalsanierung aus, ist bis spätestens bis zum Schuljahr 2005/2006 mit einer
regulären Benützung des Baus zu rechnen?

4.      Sind die notwendigen Mittel für die Baumaßnahmen vorhanden?

5.      Ist für eine Unterbringung der Schüler und des Personals während der Umbauarbeiten
gesorgt?

6.      Sollten die Baumaßnahmen nicht unverzüglich begonnen werden, wie soll ein
Unterricht, der Schülern und Lehrern zumutbar ist und den pädagogischen Erfolg
gewährleistet, stattfinden?

7.      Die Schulen im Schulzenrum haben eine wirtschaftliche Ausrichtung. Wird von Seiten
ihres Ministeriums die Ansicht vertreten, dass kaufmännische und fremdsprachliche
Ausbildung in Klassen mir 36 Schülern in einer qualitativ hochwertigen Form erfolgen
kann? Gibt es dazu wissenschaftliche Untersuchungen?

8.      Sind Ihnen wissenschaftlichen Arbeiten bekannt, die den pädagogischen Erfolg in
Schulen/Ausbildungsstätten bzw. den Erfolg von Unternehmen/Organisationen im
Zusammenhang mit unbefriedigender Raumausstattung untersuchen? Zu welchen
Ergebnissen kommen diese Studien?