4258/J XXI.GP
Eingelangt am: 19.08.2002
ANFRAGE
des Abgeordneten Grünewald,
Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin
für Bildung, Wissenschaft & Kultur
betreffend Kosten der Werbekampagne "Die Uni-Reform bringt's"
Seit Anfang August macht das Ministerium
für Bildung, Wissenschaft & Kultur
Werbung für das am 1. Oktober in Kraft tretende Universitätsgesetz
2002. Unter dem
Motto "Die Uni-Reform
bringt's" werden an allen Universitätsstandorten Plakate
affichiert, auf denen das von einem Großteil - die zu 90% ablehnenden
Stellungnahmen sowie die repräsentative Umfragen der
Dienststellenausschüsse
aller Universitäten haben das klar erwiesen - der
Universitätsangehörigen und
Studierenden heftigst kritisierte UG 2002 angepriesen wird.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1)
Warum wird diese Kampagne durchgeführt und warum ausgerechnet jetzt,
nachdem das Gesetz
beschlossen ist?
2)
Wenn die Kampagne schon notwendig erscheint, warum beschränkt man
sich nicht auf Plakate rund um die Universitäten, sondern affichiert diese
auch an öffentlichen Plätzen oder Autobahnausfahrten?
3) Wieviel kostet die genannte Werbekampagne?
4) Aus welchen Mitteln wird diese Kampagne finanziert?
5)
Gibt es Ihrer Meinung nach im universitären Bereich keine anderen
Möglichkeiten, diese Mittel sinnvoll einzusetzen?
6)
Wäre es nicht beispielsweise sinnvoller gewesen, statt in die Werbung in
die
universitäre Forschung zu investieren, für die es im Jahr 2003 keine
zusätzlichen Forschungssondermittel mehr gibt?
7) Ist es gerechtfertigt, angesichts der dringend notwendigen
Sanierungstätigkeiten
etwa im Neuen Institutsgebäude (NIG) der Uni Wien
oder dem fertiggeplanten Ersatzbau für die Geisteswissenschaftliche
Fakultät der Uni Salzburg (Unipark
Nonntal), benötigte finanzielle Mittel in
eine Werbekampagne fließen zu lassen?
8) Wäre nicht einzelnen Studierenden, die durch die Einführung der
Studiengebühren in finanzielle
Bedrängnis geraten sind, mit dem Geld mehr
gedient?
9)
Ist es Ihrer Ansicht nach gerechtfertigt, ein Gesetz derart zu bewerben, das
von einer Mehrheit der Betroffenen eindeutig abgelehnt wird?
10) Halten Sie
es gerade im Bereich von Wissenschaft und Forschung für
legitim, den Stehsatz “Die Unireform bringt's" als ausreichende
wissenschaftliche, redliche und für alle nachvollziehbare Begründung
des
beschlossenen Gesetzes anzusehen?