4293/J XXI.GP
Eingelangt am: 19.08.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Kohl, Schwarzenberger, Dr. Stummvoll, Dr. Spindelegger
und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Vorstellungen des Grünen Parteichefs Van der Bellen hinsichtlich einer neuen
PKW-Maut in Höhe von 3-6 Cent pro gefahrenem Kilometer
In einem
“Presse"-Interview skizziert der Grüne Parteichef Alexander van
der Bellen seine
Ideen
für ein rot-grünes Regierungsprogramm und gibt den Lesern und der
Bevölkerung
damit
zugleich auch einen Vorgeschmack, was von einer Regierung mit grüner
Beteiligung
im Bereich der Verkehrspolitik zu erwarten wäre: nämlich eine massive
Belastung für alle
PKW-Fahrer,
insbesonders für Pendler, aber auch für jene, die ihren PKW als
Betriebsmittel
benötigen.
Parteichef
Van der Bellen dürfte zwar vom von den Grünen immer wieder
propagierten
höheren
Benzinpreis abgekommen sein, fordert jedoch nun eine Kilometerabgabe in der
Höhe
von
drei bis sechs Cent pro gefahrenem PKW- Kilometer, wodurch der Verkehr
eingedämmt
und das
Kyoto-Ziel zur Schadstoffreduktion erreicht werden soll. Weiters schlägt
er als
Kompensation für diese neue Belastung die Senkung der
“Arbeitssteuern" (Diktion Van der
Bellen)
vor.
Grünen-Chef Van
der Bellen wörtlich in diesem “Presse"-Interview: “Diese
Abgabe hat
Charme:
Sie vermeidet den Tanktourismus und man kann sie sozial differenzieren."
Im Gegensatz dazu
hat die amtierende Bundesregierung immer klargestellt, dass eine
Ausweitung
der fahrleistungsabhängigen LKW-Maut auch auf PKW für sie nicht in
Frage
kommt.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Finanzen folgende
Anfrage:
1) Wie hoch schätzen Sie im Falle der Umsetzung dieser von
den Grünen vorgeschlagenen
neuen
Abgabe die Belastung für die PKW-Fahrer ein?
2) Wieviele Pendler wären Ihrer Einschätzung nach von dieser neuen Abgabe betroffen?
3) Wäre bei der Einführung dieser Abgabe im Gegenzug mit
Änderungen bei der
Pendlerpauschale
zu rechnen?
4) Welche Beträge müßten im Rahmen der
Pendlerpauschale zur Verfügung gestellt werden,
um bei
den stark betroffenen Pendlern die nötige Abfederung zu erzielen?
5) Welche Auswirkungen hätte diese neue Abgabe auf das
amtliche Kilometergeld, mit dem
dem Arbeitnehmer die Kosten für die Benützung seines privaten PKW
für dienstliche
Zwecke
abgegolten werden?
6) Mit welchen zusätzlichen Kosten hätten die PKW-Fahrer
im Hinblick auf die
notwendigen
technischen Vorrichtungen zu rechnen?
7) Wie hoch schätzen Sie den Administrationsaufwand
inklusive Kontrolle dieser
Maßnahme?
8) Welche Auswirkungen hätte diese neue Abgabe auf das Steuersystem?