65/A(E) XXII. GP
Eingebracht am 06.03.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Entschließungsantrag
der Abgeordneten
Mag. Maier, Dr. Jarolim, Dr. Wittmann, Mag. Gisela Wurm
und Genossinnen
Betreffend
Novellierung des Strafrechtlichen Entschädigungsgesetzes (StEG)
Bereits in der
Antwort zur parlamentarischen Anfrage (1404/AB, XX. GP) hielt es
bereits der damalige Bundesminister Dr. Michalek an sich für wünschenswert,
allen in Untersuchungshaft angehaltenen Personen eine Haftentschädigung
zuzuerkennen, wenn sie nicht verurteilt werden oder die Voraussetzungen an dem
Umfang der Gewährung der Haftentschädigung gegenüber der geltenden
Rechtslage sonst wesentlich zu erweitem oder zu verändern.
Auch Bundesminister Dr. Böhmdorfer ließ in der Öffentlichkeit mehrfach
Bereitschaft
für eine Reform erkennen. („Ich habe bereits vor den in der Anfrage erwähnten
gerichtlichen Entscheidungen mehrfach öffentlich bekundet, dass ich eine Reform
des Strafrechtlichen Entschädigungsgesetzes für erforderlich halte, um eine
weitere
Auseinandersetzung mit Verdachtsgründen nach rechtskräftigen Freisprüchen zu
vermeiden und eine möglichst weitgehende Gleichbehandlung der Fälle zu
erreichen, in denen nach Untersuchungshaft keine Verurteilung des Betroffenen
erfolgte. In diesem Sinn sehe ich gerichtliche Entscheidungen, die von der
strikten
Entkräftung des Tatverdachts als Voraussetzung für die Zuerkennung einer
Haftentschädigung abgeben, als argumentative Unterstützung des
Reformvorhabens.").
In der 2. Jahreshälfte 2002 ging ein Entwurf eines Bundesgesetzes
über den Ersatz
von Schaden aufgrund strafgerichtlicher Anhaltung und Verurteilung (StEG 2004)
in
Begutachtung. Das Regierungsprogramm für die
XXII. GP enthält aber keinen
Hinweis, dass weiterhin an eine Novellierung des StEG gedacht ist.
Dieser ehemalige
Entwurf eines Bundesgesetzes über den Ersatz von Schäden
aufgrund strafgerichtlicher Anhaltung und Verurteilung (Strafrechtliches
Entschädigungsgesetz 2004 - StEG 2004) war grundsätzlich zu begrüßen, in
einzelnen Details jedoch fragwürdig. Diese Reform war seit Jahren bereits
überfällig,
da die österreichische Rechtslage eindeutig der Unschuldsvermutung des Artikel
6
Abs. 2 MRK widerspricht. Dies wurde auch in mehreren Entscheidungen des EGMR
festgestellt.
So hat der Europäische Gerichtshof für
Menschenrechte (EGMR) mehrfach
festgestellt, dass die rechtmäßig erlittene Untersuchungshaft immer dann zu
entschädigen ist, wenn der Verhaftete freigesprochen worden ist.
Man sollte - so die Diskussionsvorschläge in Österreich - daher den
Intentionen des EGMR folgen und für alle Freisprüche eine Entschädigung
gesetzlich vorschreiben und zwar ohne auf die Entkräftung des Verdachtes
abzustellen.
Eine
Gesetzesänderung müsste daher dahingehend erfolgen, dass in Österreich
nach der rechtmäßig (unschuldig) erlittenen Untersuchungshaft ebenso wie bei
der
Wiederaufnahme dann Entschädigung zu gewähren ist, wenn das Verfahren mit
einem Freispruch endet, da zwischen „glatten Freisprächen" und „in - dubio
-
Freisprüchen" nicht zu unterscheiden ist. Freispruch ist Freispruch!
Gerechterweise
müsste dasselbe auch für jede Art der Verfahrenseinstellung - z.B.
im Rahmen einer Voruntersuchung - gelten.
Die Differenzierung nach der vollständigen
Verdachtsentkräftung bei einem
Freispruch im § 2 Abs 1 lit b StEG ist somit falsch, es steht die
jetzige Fassung
des § 2 Abs 1 lit. b in einem „Spannungsverhältnis" zum EGMR.
Für die Entkräftung des Tatverdachtes
wird nach der
geltenden Rechtslage durch die Gerichte der Nachweis der Unschuld
verlangt. Bei Verfahrenseinstellung sollte nicht weniger Entschädigung für die
Untersuchungshaft zu leisten sein als bei Freisprüchen, denn in beiden Fällen
gilt
der Betroffene gem. Art. 6 Abs 2 MRK in gleicherweise als unschuldig. Der
Verdacht ist bei Einstellungen sogar noch geringer, es kommt gar nicht zu einer
Verhandlung mit Freispruch durch das Gericht. Aber nur wenige
Untersuchungsgefangene können nachweisen, dass sie unschuldig sind
(insbesondere bei Inanspruchnahme der Verfahrenshilfe). Dass Verdächtige
monatelang in Haft sitzen und danach keine Entschädigung erhalten, weil eine
Verfahrenseinstellung erfolgte bzw. der Tatverdacht nicht vollständig
entkräftigt
werden kann - aber dann auch noch die angefallenen Verteidigungskosten zu
zahlen haben -, ist ein geradezu unglaublicher rechtspolitischer Missstand.
Daher
sollte auch jeder Untersuchungsgefangene, der außer Verfolgung gesetzt wird
sowie jeder Freigesprochene - unabhängig von der Verdachtsentkräftigung -
Anspruch auf eine Entschädigung haben.
Eine
Entschädigung wird grundsätzlich auch nur unter Maßgabe des § 2 StEG
gewährt. Nach geltenden Recht haben Personen, die zu Unrecht verurteilt, und
Untersuchungsgefangene, die außer Verfolgung gesetzt werden, nur Anspruch auf
Ersatz der vermögensrechtlichen Nachteile und Ersatz des ziffernmäßig
nachweisbaren Vermögensschadens (z.B.
Verdienstentgang, Anwaltskosten).
Angestrebt werden muss aber auch eine ideelle Entschädigung, die
bestehende
Rechtssituation ist nämlich unzureichend: Wer zu Unrecht eine Freiheitsstrafe
verbüßen müsste oder wer als Untersuchungsgefangener längere Zeit (z.B. mehr
als 3 Monate oder mehr als 6 Monate) in einem Gefängnis verbringen müsste,
sollte dafür auch eine Art Schmerzensgeld erhalten.
Aus der Analyse
von parlamentarischen Anfragebeantwortungen und weiterer
parlamentarischer Materialien zum Strafrechtlichen Entschädigungsgesetz (StEG)
für
die Jahre 1999, 2000 und 2001 (siehe Anhang) ergeben sich schockierende Zahlen.
Schockierend ist bei diesen
Jahresvergleichen die Zunahme der
Untersuchungshaftzahlen (Steigerung von 9.181 auf 9.745). Diese ist fast
ausschließlich darauf zurückzuführen, dass mehr über 18-jährige in
Untersuchungshaft genommen werden. Die Gründe dafür liegen einerseits in der
jüngsten Verschärfungen strafrechtlicher Bestimmungen sowie andererseits im
Absenken der Strafmündigkeit auf 18 Jahren. Notwendig wäre daher-
internationalen Beispielen folgend - eine weitere Konkretisierung des
Strafrechts für
junge Erwachsene (Heranwachsenden-Strafrecht). Nach Presseberichten sind die
Haftzahlen 2002 weiter gestiegen (SN 4.2.02), dies entgegen der europäischen
Entwicklung.
Die
Schlussfolgerungen lassen sich grob wie folgt zusammenfassen:
• 2001 gab es im Vergleich zu 2000 weniger Anzeigen (Sicherheitsbericht 2001)
• 2001 gab es weniger Aufklärung (Sicherheitsbericht 2001).
• 2001 wurden jedoch mehr Personen
in Untersuchungshaft genommen.
Gegenüber 2000 waren dies um 564 Personen mehr.
• Es wurden dabei mehr (jugendliche) Ausländer in Untersuchungshaft genommen.
• Die Steigerung in den einzelnen
Gerichtssprengeln bzw. Justizanstalten ist nicht
nachvollziehbar.
• Gegenüber 2000 (188) mussten 2001
bei 204 Untersuchungshäftlingen die
Verfahren eingestellt werden. Dies entsprach einer Steigerung von 8 %.
• 2001 stellten bereits 49 Personen
einen Antrag auf Entschädigung nach
Untersuchungshaft (2000 waren dies 30 Personen). Dies entsprach einer
Steigerung um über 63 %.
• 2001 mussten die Gerichte in 36 Fällen dem Entschädigungsbegehren
entsprechen (2000 waren dies 22/23). Die Steigerungsrate betrug daher 64 %.
Man kann daher einen einfachen Schluss für Österreich ziehen:
Je öfter die Untersuchungshaft verhängt
wird umso mehr wird eingestellt oder
freigesprochen und desto mehr muss
später auch an
Entschädigungszahlungen geleistet
werden.
In der
Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte vom
10.07.2001 über die Beschwerde Nr. 28.923/95 im Fall Lamanna gegen Österreich
wurde die Unzulässigkeit jeglicher Schuldvermutung nach einem rechtskräftigen
Freispruch im Urteil bekräftigt.
Entscheidend war in diesem Verfahren, dass
sowohl das Landesgericht Salzburg als
auch das OLG Linz im Entschädigungsverfahren nach dem rechtskräftigen
Freispruch des Beschwerdeführers Feststellungen getroffen haben, in denen die
Ansicht geäußert wurde, es bestehe ein andauernder Verdacht gegen den
Beschwerdeführer, dass sie auf diese Weise seine Unschuld angezweifelt haben.
Demgemäss habe eine Verletzung des Artikels 6 Abs. 2 MRK stattgefunden.
Etwas anders wiederum die Entscheidung E
11.10.2001,15 Os 136/01: Im Falle
einer Einstellung gilt der Verdacht (weiterhin) erst dann als entkräftet, wenn
die
ursprünglichen Verdachtsgründe, die zur Einleitung der Voruntersuchung geführt
haben, durch deren Ergebnisse aufgehört haben, Argumente für die Schuld des
Verdächtigen zu bilden. Für den Nachweis der Unschuld im Sinn des § 2 Abs. 1
It.
lit.bSTEG dürfen aber keine strengeren Regeln gelten als für den für den
Schuldspruch erforderlichen Schuldnachweis; wie für diesen muss auch für die
Verdachtsentkräftung ein (bloßer) Indizienbeweis (§ 258 Abs. 2 StPO)
ausreichen.
In der Anfragebeantwortung vom 13.09.2001
(2755/AB) hat BM Dr. Dieter
Böhmdorfer mitgeteilt, dass von den Beamten Ihres Ressorts ein entsprechender
Ministerialentwurf vorbereitet wird, wobei im Sinne der Judikatur des EGMR,
wonach
es sich bei der Entschädigung wegen erlittener Haft um ein "ziviles
Recht" im Sinne
des Art. 6 EMRK handle, überlegt wird, auf das strafgerichtliche
Feststellungsverfahren gänzlich zu verzichten und die Haftung des Bundes auch
auf
den Ersatz immaterieller Schäden zu erstrecken.
Dessen
ungeachtete haben nach Presseberichten in jüngster Zeit das Landesgericht
und das Oberlandesgericht Innsbruck sowie nun auch das OLG Linz "MRK -
Konform" entschieden. Das heißt, dass Haftentschädigungen bei einem
Freispruch -
auch bei Bestehen einer Verdachtslage - zugesprochen wurden. Dies soll als
Vorgriff
auf eine zukünftige nationale Rechtslage verstanden werden.
Grundsätzlich begrüßt werden musste in dem
Entwurf eines Strafrechtlichen
Entschädigungsgesetzes insbesondere:
• die Neugestaltung der Anspruchsvoraussetzungen,
• die Konzentration der Anspruchstellung auf die Zivilgerichte,
• die Inanspruchnahme von Verfahrenshilfe
• eine angemessene
Entschädigungsregelung für die durch die Festnahme oder
die Anhaltung erlittene Beeinträchtigung (immaterieller Schadenersatz) und
• dass es zu keiner Deckelung oder
Pauschalierung der Ersatzbeträge gekommen
ist.
Der vorliegende
Entwurf verbessert somit einerseits die verfahrensrechtlichen
Möglichkeiten sowie andererseits die Anspruchsvoraussetzungen für den
Geschädigten.
Rechtspolitisch
aber nicht nachvollziehbar waren die Ausschließungsgründe und die
Einschränkungen des Ersatzanspruches nach § 3 des Entwurfes. Der Hinweis in den
Erläuterungen auf die Belastungen des öffentlichen Haushalts kann gegenüber
Betroffenen wohl nicht ernst gemeint sein. Bedauerlicherweise sollte diese
Regelung
auch erst ab 1.1.2004 in Kraft treten. Durch die Auflösung des Nationalrates
konnte
dieser Entwurf keiner parlamentarischen Behandlung zugeführt werden.
Mit den damals
geplanten Regelungen im § 3 würde die „Unschuldsvermutung" nach
Artikel 6 der Menschenrechtskommission über die Hintertür wieder zu Fall
gebracht
werden. Dies trifft insbesondere auf die Regelung des Abs. 2 zu, nach der ein
absoluter Anspruch auf Entschädigung als nicht sachgerecht bezeichnet wird („es
wäre aber nicht sachgerecht; völlig undifferenziert und ohne Würdigung der
konkreten Umstände des Einzelfalles in allen Fällen der Einstellung des
Verfahrens
oder eines freisprechenden Erkenntnisses eine Entschädigung für die an sich
gesetzmäßig angeordnete Verwahrungs- oder Untersuchungshaft zu gewähren, dies
würde sowohl auch eine für die öffentlichen Haushalte nur schwer verkraftbare
Belastung mit sich bringen"). Diese Ermessensklausel behält es dem Richter
vor, bei
einer zunächst „drückenden" Beweislage oder bei Vorliegen schwerwiegender
Haftgründe, einen Anspruch zu verneinen. Es ist daher aus unserer Sicht davon
auszugehen, dass diese Ermessensregelung generell bzw. Entscheidungen im
Einzelfall wieder Gegenstand vom Verfahren beim Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte werden.
Keine Berücksichtigung in diesem Entwurf
fanden sich gesetzlich verpflichtende
Regelungen zum Schutz und zur Information sowie Beratung dieser Geschädigten
(z.B. durch Opferhilfeeinrichtungen oder Entschädigungsanwalt), wie
beispielsweise
durch ausdrückliche verpflichtende Beratung über Ersatzansprüche nach dem StEG
bzw. über Amtshaftungsansprüche. Aus Sicht der Antragsteller erscheint
allerdings
zur Verstärkung des Rechtsschutzgedankens und der Opferhilfe die Einführung
eines Entschädigungsanwaltes notwendig zu
sein.
Absolut ungeklärt blieb in diesem Entwurf
die Frage der Entschädigung bei
Auslieferung in einen anderen EU-Mitgliedstaat nach dem Rahmenbeschluss des
Rates vom 13. Juni 2002 über den Europäischen Haftbefehl und die
Übergabeverfahren zwischen den Mitgliedsstaaten. Absolut zu klären ist aber
nach
welchem Recht sich ein Entschädigungsanspruch bestimmt und welcher Staat
(Auslieferstaat oder Haftstaat) bei einem Freispruch bzw. einer
Verfahrenseinstellung
zu zahlen hat.
ENTSCHLIESSUNG
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag
Der
Nationalrat wolle beschließen:
„Der Bundesminister für Justiz wird aufgefordert,
1. in einer Novelle zum Strafrechtlichen Entschädigungsgesetz
1.1 die
Anspruchsvoraussetzungen dahingehend neu zu gestalten, dass
unabhängig von der Verdachtsentkräftung
* Personen für rechtmäßig
erlittene Untersuchungshaft bei jedem
Freispruch (z.B. nach Wiederaufnahme) und
* Personen die nach
gesetzmäßig angeordneter Untersuchungshaft in
der Folge außer Verfolgung gesetzt und das Verfahren eingestellt wurde,
eine Haftentschädigung ohne gesetzliche Einschränkung gewährt wird
und
1.2 dabei nicht nur
vermögensrechtliche Nachteile ersetzt werden, sondern
auch eine angemessene ideelle Haftentschädigung normiert wird,
1.3 die Konzentration der Anspruchsstellung auf die Zivilgerichte erfolgt,
1.4 Verfahrenshilfe in Anspruch genommen werden kann,
1.5 eine verpflichtete Beratung (Opferhilfeeinrichtungen oder
Entschädigungsanwalt) über mögliche Ersatzansprüche normiert wird.
2. Auf EU-Ebene zu klären, nach welchem Recht sich ein
Entschädigungsanspruch
bestimmt und welcher Staat (Ausliferstaat oder
Haftstaat) bei einem Freispruch bzw. einer Verfahrenseinstellung eine
Entschädigung zu zahlen hat, wenn eine Auslieferung nach dem
Rahmenbeschluss des Rates vom 13. Juni 2002 erfolgt ist.
3. Auf EU-Ebene für eine
harmonisierte Regelung über Entschädigungszahlungen
auf Basis der Rechtsprechung des EGMR initiativ zu werden.
Zuweisungsvorschlaq: Justizausschuss
ANHANG
Gesamtstatistik der Anzahl der in den Jahren 1997 bis
2001 in Österreich in
Untersuchungshaft genommenen Personen:
Bundesweit |
Jahr |
Männer |
Frauen |
Jugendliche |
Gesamt |
1997 |
7.835 |
700 |
652 |
9.187 |
|
1998 |
8.010 |
677 |
637 |
9.324 |
|
1999 |
7.909 |
702 |
741 |
9.352 |
|
2000 |
7.820 |
609 |
752 |
9.181 |
|
2001 |
8.336 |
792 |
617 |
9.745 |
Quelle: BMJ / parl. Anfragen
Aufschlüsselung auf
die einzelnen Justizanstalten
Justizanstalt/ |
Jahr |
Männer |
Frauen |
Jugendliche |
Gesamt |
Eisenstadt Frauen werden in der Justizanstalt Wr. Neustadt angehalten |
1997 |
303 |
0 |
2 |
305 |
1998 |
341 |
0 |
5 |
346 |
|
1999 |
425 |
0 |
12 |
437 |
|
2000 |
412 |
0 |
5 |
417 |
|
2001 |
384 |
0 |
9 |
393 |
|
Feldkirch |
1997 |
157 |
14 |
19 |
190 |
1998 |
179 |
19 |
15 |
213 |
|
1999 |
179 |
13 |
32 |
224 |
|
2000 |
126 |
14 |
29 |
169 |
|
2001 |
173 |
19 |
17 |
209 |
|
Graz - Jakomini |
1997 |
642 |
26 |
61 |
729 |
1998 |
728 |
41 |
44 |
813 |
|
1999 |
704 |
68 |
58 |
830 |
|
2000 |
722 |
66 |
68 |
856 |
|
2001 |
692 |
85 |
41 |
818 |
|
Innsbruck |
1997 |
530 |
37 |
34 |
601 |
1998 |
498 |
51 |
33 |
582 |
|
1999 |
492 |
47 |
25 |
564 |
|
2000 |
386 |
29 |
42 |
457 |
|
2001 |
427 |
33 |
34 |
494 |
|
für Jugendliche Wien - Erdberg |
1997 |
188 |
0 |
279 |
467 |
1998 |
156 |
0 |
281 |
437 |
|
1999 |
152 |
0 |
343 |
495 |
|
2000 |
147 |
0 |
385 |
532 |
|
2001 |
443 |
0 |
274 |
717 |
|
Klagenfurt |
1997 |
412 |
33 |
27 |
472 |
|
1998 |
535 |
30 |
14 |
579 |
|
1999 |
499 |
38 |
25 |
562 |
|
2000 |
504 |
26 |
23 |
553 |
|
2001 |
402 |
38 |
23 |
463 |
Justizanstalt/ |
Jahr |
Männer |
Frauen |
Jugendliche |
Gesamt |
Korneuburg Frauen
werden |
1997 |
420 |
0 |
23 |
443 |
1998 |
495 |
0 |
19 |
514 |
|
1999 |
572 |
0 |
20 |
592 |
|
2000 |
458 |
0 |
10 |
468 |
|
2001 |
526 |
1 |
16 |
543 |
|
Krems inklusive
Frauen |
1997 |
78 |
28 |
11 |
117 |
1998 |
83 |
18 |
12 |
113 |
|
1999 |
131 |
23 |
15 |
169 |
|
2000 |
116 |
17 |
11 |
144 |
|
2001 |
269 |
46 |
5 |
320 |
|
Leoben |
1997 |
192 |
11 |
14 |
217 |
1998 |
241 |
15 |
20 |
276 |
|
1999 |
261 |
18 |
26 |
305 |
|
2000 |
233 |
8 |
24 |
265 |
|
2001 |
190 |
28 |
16 |
234 |
|
Linz |
1997 |
545 |
58 |
34 |
637 |
1998 |
574 |
64 |
56 |
694 |
|
1999 |
519 |
52 |
49 |
620 |
|
2000 |
591 |
48 |
49 |
688 |
|
2001 |
475 |
37 |
49 |
561 |
|
Ried |
1997 |
115 |
7 |
15 |
137 |
1998 |
100 |
11 |
2 |
113 |
|
1999 |
103 |
2 |
2 |
107 |
|
2000 |
118 |
6 |
2 |
126 |
|
2001 |
233 |
18 |
8 |
259 |
|
Salzburg |
1997 |
354 |
28 |
44 |
426 |
1998 |
383 |
26 |
34 |
443 |
|
1999 |
348 |
30 |
29 |
407 |
|
2000 |
448 |
40 |
34 |
522 |
|
2001 |
375 |
38 |
17 |
430 |
|
St.
Polten Frauen werden angehalten |
1997 |
226 |
0 |
15 |
241 |
1998 |
235 |
0 |
19 |
254 |
|
1999 |
204 |
0 |
10 |
214 |
|
2000 |
181 |
0 |
11 |
192 |
|
2001 |
211 |
0 |
12 |
223 |
|
Steyr |
1997 |
88 |
0 |
18 |
106 |
1998 |
98 |
0 |
16 |
114 |
|
1999 |
84 |
0 |
27 |
111 |
|
2000 |
104 |
0 |
4 |
108 |
|
2001 |
91 |
0 |
13 |
104 |
|
Wels |
1997 |
220 |
6 |
16 |
242 |
1998 |
219 |
17 |
15 |
251 |
|
1999 |
206 |
12 |
10 |
228 |
|
2000 |
202 |
8 |
9 |
219 |
|
2001 |
232 |
15 |
13 |
260 |
Anzahl der Personen welche zwischen 1997 und 2001 nach gesetzmäßig
angeordneter Untersuchungshaft in der Folge außer Verfolgung gesetzt
und
das Verfahren eingestellt wurde und Anzahl der gestellten StEG Anträge:
|
1997 |
1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
|||||
Staatsanwaltschaft |
E.V.1 |
StEG' |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
OStA Wien |
251 |
23 |
152 |
11 |
125 |
14 |
115 |
21 |
124 |
33 |
StA Wien |
195 |
19 |
116 |
10 |
68 |
9 |
66 |
17 |
57 |
26 |
StA JGH Wien |
3 |
2 |
8 |
0 |
14 |
1 |
15 |
0 |
25 |
0 |
StA Eisenstadt |
33 |
1 |
6 |
0 |
20 |
0 |
20 |
3 |
16 |
6 |
StA St. Polten |
8 |
1 |
9 |
0 |
4 |
3 |
8 |
0 |
3 |
0 |
StA Krems |
6 |
0 |
3 |
0 |
6 |
0 |
2 |
0 |
1 |
0 |
StA Wr. Neustadt |
6 |
0 |
10 |
1 |
13 |
1 |
4 |
1 |
5 |
1 |
StA Korneuburg |
E.V. Insgesamt 3 Fälle
(nähere Aufschlüsselung n. möglich) |
17 |
0 |
|||||||
|
|
|||||||||
Staatsanwaltschaft |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
OStA Graz |
33 |
5 |
29 |
4 |
40 |
1 |
30 |
2 |
28 |
5 |
StA Graz |
5 |
2 |
6 |
0 |
10 |
1 |
14 |
1 |
9 |
3 |
StA Klagenfurt |
28 |
3 |
23 |
4 |
30 |
0 |
16 |
1 |
9 |
2 |
StA Leoben |
E.V.: Anzahl der Fälle konnte
nicht ermittelt werden |
10 |
0 |
|||||||
|
|
|||||||||
Staatsanwaltschaft |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG Antr.* |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
OStA Innsbruck |
22 |
3 |
25 |
1 |
18 |
1 |
17 |
3 |
14 |
5 |
StA Innsbruck |
20 |
3 |
22 |
0 |
15 |
1 |
14 |
3 |
11 |
5 |
StA Feldkirch |
2 |
0 |
3 |
1 |
3 |
0 |
3 |
0 |
3 |
0 |
|
|
|||||||||
Staatsanwaltschaft |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
E.V. |
StEG |
OStA Linz |
41 |
2 |
44 |
6³ |
35 |
0 |
26 |
4* |
38 |
6 |
StA Linz |
18 |
0 |
28 |
1 |
18 |
0 |
8 |
3 |
15 |
3 |
StA Salzburg |
g |
2 |
9 |
2 |
12 |
0 |
12 |
0 |
9 |
1 |
StA Steyr |
7 |
0 |
5 |
0 |
2 |
0 |
5 |
0 |
10 |
0 |
StA Ried i. Innkreis |
7 |
0 |
2 |
0 |
3 |
0 |
1 |
0 |
0 |
1 |
StA Wels |
E.V.: insgesamt 36
(Aufschlüsselung nicht möglich) |
10 |
1 |
|||||||
|
|
|||||||||
GESAMT |
347 |
33 |
250 |
22 |
218 |
16 |
188 |
30 | 204 |
49 |
*: StEG Antrag: wird
beim zuständigen Gericht beantragt (der StA zugeordnet)
Positive
Erledigung der StEG Anträge
|
1997 |
1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
Österreich |
27 (28) |
15 |
16 |
22 (23) |
36 |
Quellen: BMJ /parl. Anfragen
1 E.V.: Eingestellte Verfahren
2 StEG: Strafrechtliches Entschädigungsgesetz
3 3 StEG Anträge wurden am LG Wels
gestellt
4 1 StEG Antrag wurde am LG Wels gestellt
Insgesamt wurden in diesen Jahren folgende
Entschädigungsbeträge ausgezahlt
Jahr |
Beträge in
ATS |
1997 |
1,017.972,44 |
1998 |
476.253,33 |
1999 |
921.507,51 |
2000 |
1,134.826,51 |
2001 |
2,349.218,88 |
Es waren mit Stand Mai 2002 fünf Gerichtsverfahren wegen Haftentschädigung
anhängig, die auf
das Amtshaftungsgesetz und die EMRK gestützt werden. Durch
das BMJ wurde allerdings festgehalten, dass es sich dabei nicht um die sonst in
dieser Anfrage hauptsächlich angesprochenen Fälle von Haftentschädigung nach
gesetzmäßig angeordneter Untersuchungshaft handelt, sondern entsprechend den
Anspruchsvoraussetzungen nach dem AHG und Art. 5 Abs. 5 EMRK um Verfahren,
in denen der Anspruch auf das Vorbringen der rechtswidrigen Verhängung der U-
Haft bzw. Strafhaft gestützt wird. In einem weiteren Gerichtsverfahren wurde
ein
Anspruch nach dem StEG releviert (Stand Mai 2002)
Beim EGMR waren mit Stand 2002 zwei Verfahren gegen die Republik
Österreich
anhängig, in denen eine Verletzung von Art. 6 Abs. 2 EMRK (Unschuldsvermutung)
im Zusammenhang mit Verfahren nach dem StEG behauptet wird.
In der wurde darauf hingewiesen, dass naturgemäß nur jene
Menschenrechtsbeschwerden angeführt werden konnten, mit denen die Republik
Österreich bereits befasst wurde.