132/A XXII. GP
Eingebracht am 08.05.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Antrag
der Abgeordneten Mag. Molterer, Scheibner
und Kollegen
betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das
Bezügegesetz, BGBl. Nr. 273/1972, und das Bundesbe-
zügegesetz, BGBl. I Nr. 64/1997, geändert werden
Der Nationalrat wolle beschließen:
Bundesgesetz, mit dem das Bezügegesetz, BGBl. Nr. 273/1972 und das
Bundesbezügegesetz,
BGBl. I Nr. 64/1997, geändert werden
Der Nationalrat hat beschlossen:
Artikel 1
Änderung des Bezügegesetzes
Das Bezügegesetz,
BGBl. Nr. 273/1972, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz, BGBl. I Nr. 128/2000,
wird wie folgt geändert:
1. § 26 Abs. l lautet:
„(1) 80 vH des
Bezuges nach § 25 Abs. l bilden die Bemessungsgrundlage des Ruhebezuges. § 5
Abs. 2, 4
und 5 des Pensionsgesetzes 1965 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass
1.
anstelle der Versetzung in den Ruhestand das Ausscheiden aus der Funktion wegen
Unfähigkeit zur
weiteren Funktionsausübung tritt und
2. die
Bemessungsgrundlage des Ruhebezuges für jeden Monat, der zwischen dem Zeitpunkt
des Aus-
scheidens aus der Funktion und dem Zeitpunkt liegt, ab dem frühestens
ein Ruhebezug gebühren würde,
wenn das Mitglied des Nationalrates oder des Bundesrates nicht zur
weiteren Funktionsausübung unfä-
hig geworden wäre, um 0,28 Prozentpunkte zu kürzen ist."
2. Im § 27 Abs. l, § 39 Abs. l und § 44d Abs.
1 wird jeweils der Ausdruck "des 738. Lebensmonats" durch
den
Ausdruck "des 65. Lebensjahres "ersetzt.
3. § 37 Abs. 2 lautet:
„(2) § 5 Abs. 2 und 4 des Pensionsgesetzes 1965 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass
1.
anstelle der Versetzung in den Ruhestand das Ausscheiden aus der Funktion wegen
Unfähigkeit zur
weiteren Funktionsausübung tritt und
2. der
Ruhebezug für jeden Monat, der zwischen dem Zeitpunkt des Ausscheidens aus der
Funktion und
dem Zeitpunkt liegt, ab dem frühestens ein Ruhebezug gebühren würde, wenn das
oberste Organ nicht
zur weiteren Funktionsausübung unfähig geworden wäre, um 0,35%,
höchstens jedoch um 22,5%, zu
kürzen ist."
4. § 44c Abs.1 lautet:
„(1) 80% des Bezuges
nach § 44b Abs. l bilden die Bemessungsgrundlage des Ruhebezuges. § 5 Abs. 2, 4
und 5 des Pensionsgesetzes 1965 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass
1.
anstelle der Versetzung in den Ruhestand das Ausscheiden aus der Funktion wegen
Unfähigkeit zur
weiteren Funktionsausübung tritt und
2. die
Bemessungsgrundlage des Ruhebezuges für jeden Monat, der zwischen dem Zeitpunkt
des Aus-
scheidens aus der Funktion und dem Zeitpunkt liegt, ab dem frühestens
ein Ruhebezug gebühren würde,
wenn das Mitglied des Europäischen Parlaments nicht zur weiteren
Funktionsausübung unfähig gewor-
den wäre, um 0,28 Prozentpunkte zu kürzen ist."
5. § 44n lautet:
„§ 44n. Die
Bestimmungen über den Beitrag gemäß § 13a des Pensionsgesetzes 1965, BGBl. Nr.
340/1965,
sind mit folgenden Maßgaben anzuwenden:
l. An die
Stelle des Ausdrucks „monatlich wiederkehrende Geldleistungen nach diesem
Bundesgesetz"
tritt der Ausdruck „monatlich wiederkehrende Geldleistungen nach den
Art. IV bis VIa dieses Bundes-
gesetzes".
2. Der für Ansprüche nach Z l zu leistende Beitrag erhöht sich
a) für
die unter der monatlichen Höchstbeitragsgrundlage nach § 45 des Allgemeinen
Sozialversiche-
rungsgesetzes (ASVG), BGBl. Nr. 189/1955, liegenden Teile der wiederkehrenden
Leistung sowie
für die diesen Teilen entsprechenden Teile der Sonderzahlungen um
jeweils 4,7 Prozentpunkte und
b) für
die darüber liegenden Teile der wiederkehrenden Leistung sowie für die diesen
Teilen entspre-
chenden Teile der Sonderzahlungen um jeweils XX Prozentpunkte."
6. Dem § 45 wird
folgender Abs. 19 angefügt:
"(l9) Es treten in Kraft:
1. § 44n in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. XX/2003 mit l. Juli 2003,
2. § 26 Abs. l, § 27
Abs. l und 3, § 37 Abs. 2, § 39 Abs. l und 3, § 44c Abs. l, § 44d Abs. l und 3
und
§ 491 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. XXX/2003 mit l.
Jänner 2004."
7. § 491 lautet samt Überschrift:
„Übergangsbestimmungen zur Novelle BGBl. Nr. XXX/2003
§ 491. (1)
Für Personen, die in den in der folgenden Tabelle angegebenen Zeiträumen
geboren sind, tritt an
die Stelle des in § 27 Abs. l, in § 39 Abs. l und in § 44d Abs. l
jeweils angeführten 65.Lebensjahres der jeweils
in der rechten Tabellenspalte angeführte Lebensmonat:
bis einschließlich 1. Oktober 1940...........................................................................................720.
2. Oktober 1940 bis 1. Jänner 1941..............................................................................................722.
2. Jänner 1941 bis 1. April 1941 ..................................................................................................724.
2. April 1941 bis 1. Juli 1941....................................................................................................... 726.
2. Juli 1941 bis 1. Oktober 1941 ..................................................................................................728.
2. Oktober 1941 bis 1. Jänner 1942..............................................................................................730.
2. Jänner 1942 bis 1. April 1942 ..................................................................................................732.
2. April 1942 bis 1. Juli 1942....................................................................................................... 734.
2. Juli 1942 bis 1. Oktober 1942 ..................................................................................................736.
2. Oktober 1942 bis 1. Jänner 1943.................................................................. ...........................738.
2. Jänner 1943 bis 1. April 1943 ...................................................................... ...........................740.
2. April 1943 bis 1. Juli 1943........................................................................... ............................742.
2. Juli 1943 bis 1. Oktober 1943 ...................................................................... ...........................743.
2. Oktober 1943 bis 1. Jänner 1944.................................................................. ...........................744.
2. Jänner 1944 bis 1. April 1944 ................................................................................................746.
2. April 1944 bis 1. Juli 1944....................................................................................................... 748.
2. Juli 1944 bis 1. Oktober 1944 ................................................................................................750.
2. Oktober 1944 bis 1. Jänner 1945.............................................................................................. 752.
2. Jänner 1945 bis 1. April 1945 ...................................................................... ............................754.
2. April 1945 bis 1. Juli 1945........................................................................... ............................ 756.
2. Juli 1945 bis 1. Oktober 1945 ...................................................................... ............................758.
2. Oktober 1945 bis 1. Jänner 1946.............................................................................................. 760.
2. Jänner 1946 bis 1. April 1946.................................................................................................. 762.
2. April 1946 bis 1. Juli 1946....................................................................................................... 764.
2. Juli 1946 bis 1. Oktober 1946...................................................................... ............................ 766.
2. Oktober 1946 bis 1. Jänner 1947.............................................................................................. 768.
2. Jänner 1947 bis 1. April 1947 .................................................................................................. 770.
2. April 1947 bis 1. Juli 1947........................................................................... ............................ 772.
2. Juli 1947 bis 1. Oktober 1947 ................................................................................................774.
2. Oktober 1947 bis 1. Jänner 1948.............................................................................................. 776.
2. Jänner 1948 bis 1. April 1948 .................................................................................................. 778.
(2) An die Stelle des
laut § 27 Abs. l, in § 39 Abs. l und in § 44d Abs. l für einen Anspruch auf
Ruhebezug
maßgeblichen Mindestalters von 65 Lebensjahren tritt für Mitglieder des
Nationalrates, des Bundesrates oder des
Europäischen Parlaments, die am 1. Jänner 1996 eine ruhebezugsfähige Gesamtzeit
von mindestens zehn Jahren
aufgewiesen haben, das in der folgenden Tabelle jeweils angeführte
Mindestalter:
1. Jänner 2004 bis 30. Juni 2004........................................................................... 678 Lebensmonate,
1. Juli 2004 bis 31. Dezember 2004...................................................................... 684 Lebensmonate,
1. Jänner 2005 bis 31. Dezember 2005 .................................................................690 Lebensmonate,
1. Jänner 2006 bis 31. Dezember 2006 ............................................................ ..... 696 Lebensmonate,
1. Jänner 2007 bis 31. Dezember 2007 ............................................................ .....704 Lebensmonate,
1. Jänner 2008 bis 31. Dezember 2008 ............................................................ .....712 Lebensmonate,
1. Jänner 2009 bis 31. Dezember 2009 ............................................................ .....720 Lebensmonate,
1. Jänner 2010 bis 31. Dezember 2010 ............................................................ .....732 Lebensmonate,
1. Jänner 2011 bis 31. Dezember 2011 ............................................................ .....744 Lebensmonate,
1. Jänner 2012 bis 31. Dezember 2012 .................................................................756 Lebensmonate,
1. Jänner 2013 bis 31. März 2013 .........................................................................768 Lebensmonate.
(3) Auf
Antrag ist ein Ruhebezug nach diesem Bundesgesetz frühestens 42 Monate vor dem
sich aus § 27
Abs. l, § 39 Abs. l und § 44d Abs. l, allenfalls in Verbindung mit Abs. l,
ergebenden Mindestalter, nicht jedoch
vor dem vollendeten 738. Lebensmonat, zuzuerkennen. In diesem Fall ist der
Ruhebezug für jeden Monat, der
zwischen dem Tag der Zuerkennung und dem sich aus den angeführten
Bestimmungen ergebenden Mindestalter
liegt, um 0,35%, höchstens jedoch insgesamt um 15%, zu kürzen.
(4) Auf
Antrag ist ein Ruhebezug nach diesem Bundesgesetz frühestens 42 Monate vor dem
sich aus § 27
Abs. l, § 39 Abs. l und § 44d Abs. l, allenfalls in Verbindung mit Abs.
2, ergebenden Mindestalter, nicht jedoch
vor dem vollendeten 678. Lebensmonat, zuzuerkennen. In diesem Fall ist
der Ruhebezug für jeden Monat, der
zwischen dem Tag der Zuerkennung und dem sich aus den angeführten
Bestimmungen ergebenden Mindestalter
liegt, um 0,35%, höchstens jedoch insgesamt um 15%, zu kürzen."
Artikel 2
Änderung
des Bundesbezügegesetzes
Das
Bundesbezügegesetz, BGBl. I Nr. 64/1997, zuletzt geändert durch das
Bundesgesetz, BGBl. I Nr.
119/2001, wird wie folgt geändert:
1. Dem § 3 werden folgende Abs. 3 und 4 angefügt:
„(3)
Besteht ein Anspruch auf Bezug nach Abs. l und wird nach dem l. Juli 2003 bei
gegebenen An-
spruchsvoraussetzungen ein Antrag auf Ruhebezug nach dem Bezügegesetz,
BGBl. Nr. 273/1972, nach den
bezügerechtlichen Regelungen der Länder oder auf ein Ruhegehalt als
Mitglied der Kommission der Europäi-
schen Gemeinschaften gestellt, so ist der Bezug nach Abs. l abzüglich
des nach § 49e Abs. 5 des Bezügegeset-
zes zu leistenden Pensionsbeitrages stillzulegen.
(4)
Besteht neben dem Anspruch auf Bezug nach Abs. l ein Ruhebezug nach dem
Bezügegesetz, BGBl.
Nr. 273/1972, nach den bezügerechtlichen Regelungen der Länder oder ein
Ruhegehalt als Mitglied der Kom-
mission der Europäischen Gemeinschaften, so ist der Bezug nach Abs. l
nur in dem Ausmaß auszuzahlen, um
den er den gebührenden Ruhebezug oder das gebührende Ruhegehalt
übersteigt."
2. §6 Abs. l lautet:
„(1)
Haben Organe keinen Anspruch auf die Fortsetzung einer Erwerbstätigkeit, gebührt
ihnen bei Beendi-
gung ihrer Funktionsausübung auf Antrag eine Fortzahlung von xx % der
monatlichen Bezüge unter anteilsmä-
ßiger Berücksichtigung der Sonderzahlungen."
3. Nach § 6 Abs. 1 wird folgender Abs. 1 a eingefügt:
„(la)
Besteht ein Anspruch auf Einkünfte nach § 2 Abs. 3 Z 5 bis 7 des
Einkommenssteuergesetzes 1988,
BGBl. Nr. 40/1988, ist jeweils ein Zwölftel dieser Jahreseinkünfte von
den monatlichen Bezugsfortzahlungsan-
sprüchen nach Abs. l in Abzug zu bringen."
4. § 6 Abs. 3 lautet:
„(3) Die Bezugsfortzahlung gebührt
1.
Anspruchsberechtigten, die nach dem § 2 des Unvereinbarkeitsgesetzes 1983
keinen anderen Beruf
ausüben dürfen, für die Dauer von höchstens XX Monaten,
2. sonstigen Anspruchsberechtigten für die Dauer von höchstens XX Monaten."
5. Dem § 21 wird folgender Abs. 4 angefügt:
„(4) § 3
Abs. 3 und 4 und § 6 Abs. l a und 3 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I
Nr. XXX/2003 tre-
ten mit l. Juli 2003 in Kraft."
Begründung
Im Sinne der von der
Bundesregierung am 29. April 2003 beschlossenen Punktation, wonach im
Gleichklang mit
der Pensionsreform 2003 eine Reform des Bezügerechts der politischen
Funktionsträger erfolgen soll, werden im
Einzelnen insbesondere folgende Maßnahmen getroffen:
1. Anhebung des Pensionsantrittsalters von
61,5 auf 65 Lebensjahre und für Funktionsträger mit einem
Pensionsalter von 56,5 auf 60 bis zum Jahr 2009 bzw. 65 bis zum Jahr 2013.
2. Einführung eines Abschlages in der Höhe
von 4,2 % p.a. bei Inanspruchnahme einer Pension vor dem 65.
Lebensjahr.
Darüber hinaus erfolgt auch eine Anhebung des
Abschlagsprozentsatzes bei vorzeitigem Pensionsantritt
wegen Funktionsunfähigkeit.
3. Erhöhung des Pensionssicherungsbeitrages:
a) Durch
die Erhöhung des Pensionssicherungsbeitrages der Beamten um 1% erhöht sich
automatisch auch
der Beitrag nach dem Bezügegesetz im selben Ausmaß.
b) Für
Bezüge bis zur Höchstbeitragsgrundlage nach dem ASVG (€ 3.360,-) gilt weiter
ein zusätzlicher So-
lidarbeitrag in der Höhe von 4,7%.
e) Für
die die Höchstbeitragsgrundlage nach dem ASVG (€ 3.360,-) übersteigenden Bezüge
soll ein zusätz-
licher Beitrag in der Höhe von XXX% geschaffen werden.
4. Besteht ein Anspruch auf Aktivbezug
nach dem Bundesbezügegesetz und wird nach dem l. Juli 2003 bei
gegebenen Voraussetzungen ein Ruhebezug nach dem Bezügegesetz oder nach
bezügerechtlichen Regelun-
gen der Länder oder ein Ruhegehalt als Mitglied der Kommission der Europäischen
Gemeinschaften bean-
tragt, soll der Aktivgehalt mit Ausnahme des vom Funktionsträger nach §
49e Abs. 5 des Bezügegesetzes zu
leistenden Pensionsbeitrages stillgelegt werden.
5. Bestehen nebeneinander ein Anspruch auf
Aktivbezug nach dem Bundesbezügegesetz und ein Anspruch auf
einen Ruhebezug nach dem Bezügegesetz oder nach bezügerechtlichen
Regelungen der Länder oder auf ein
Ruhegehalt als Mitglied der Kommission der Europäischen Gemeinschaften,
so soll nur der Differenzbetrag
zwischen Aktivbezug und Pension gebühren.
6. Die Bezugsfortzahlung nach dem
Bundesbezügegesetz soll nur mehr auf Antrag und in reduzierter Höhe und
Bezugsdauer gebühren. Darüber hinaus sollen auf die Bezugsfortzahlung auch
Einkünfte nach § 2 Abs. 3 Z 5
bis 7 des Einkommenssteuergesetzes angerechnet werden.
In formeller Hinsicht wolle der Antrag dem Budgetausschuss zugewiesen werden.