158/A(E) XXII. GP

Eingebracht am 17.06.2003
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
betreffend VerbraucherInnenbildung und -forschung

Eine offensive KonsumentInnenpolitik erfordert verbraucherlnnorientierte
Grundlagenarbeit und VerbraucherInnenbildung. Im Wissenschafts- und schulischen
Bildungsbereich wird den konsumentelnnen-relevanten Sachverhalten derzeit in
Österreich nur minimale Aufmerksamkeit zuteil (vgl. Gastkommentar v. Dr. Karl
Kollmann in „Konsumentenschutz", 9.Jg, 1/03, S. 3). Da KonsumentInnen immerhin
neben den ProduzentInnen von zentraler wirtschaftlichen Bedeutung sind, wirken
sich geringe Warenkenntnis, wenig grundlegendes Rechtswissen, mangelnder
kritischer Umgang mit Marketing und Werbung, geringe praktische ökonomische
Kenntnisse mit den daraus resultierenden Überschuldungsproblemen
gesamtökonomisch ungünstig aus. Innerhalb der konsummentlnnenpolitischen
konzeption der EU nimmt die/der mündige und informierte Verbraucherin einen
entscheidenden Stellenwert im Sinne einer innovativen Wettbewerbspolitik ein.

VerbraucherInnenforschung über Formen der VerbraucherInnenarbeit und
grundsätzliche Bildungsinhalte der Schulen in VerbraucherInnenfragen bildet eine
Voraussetzung dazu. Im Gegensatz zur BRD, wo in einem umfangreiche
Forschungsverbund „Empirische Verbraucherforschung" viele Grundlagen erarbeitet
wurden und ein vielfältiges universitäres Angebot an verbraucherInnenbezogenen
Wissen und Ausbildungsmöglichkeiten existiert, wird in Österreich dieser
Problembereich forschungs- und bildungsmäßig vernachlässigt.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird beauftragt in den nächsten zwei Jahren, eine umfassende
Initiative zur Verbesserung der VerbraucherInnenbildung und wissenschaftlichen
Grundlagenarbeit zu entwickeln.                       
                                                                                                     

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuß für Wissenschaft und
Forschung vorgeschlagen.