196/A(E) XXII. GP
Eingebracht am 10.07.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Mag. Maier, Broukal
und GenossInnen
betreffend Zusage von finanziellen Mitteln für den Standort der Universität Salzburg
(„Unipark
Nonntal" und „Science City")
Universität
Salzburg, Stadt und Land Salzburg werden vom Bund hinsichtlich der
Errichtung und Finanzierung des „Unipark Nonntal" und des „Zentrums für
angewandte
Forschung der Universität Salzburg" (Naturwissenschaftliche Fakultät)
hingehalten,
obwohl sämtliche Auflagen des Bundes wie Schwerpunktbildungen und Evaluierungen
erfolgreich abgeschlossen wurden. Diese Auffassung vertritt auch LH Dr. Franz
Schausberger (SVZ 2Juni 2003). Das verlangte Raumfunktionsprogramm liegt
ebenfalls
vor und wurde dem Bund übermittelt. Dies soll nun wiederum überarbeitet werden.
Eine
Forderung, die aus Salzburger Sicht als reine Pflanzerei zu betrachten ist.
Das
Projekt Uni-Park umfasst neben den Ersatzbauten für die Universität auch einen
Neubau von Sportanlagen für Union und SAK sowie einen Neubau des Kulturgeländes
Nonntal. Teile der Geisteswissenschaftlichen Fakultät sind in baufälligen
Gebäuden an der
Akademiestrasse untergebracht, die in den 60er Jahren als Provisorien errichtet
wurden.
In
den 60er Jahren wurden in Salzburg Nonntal provisorische Gebäude zur
zeitweiligen
Unterbringung einiger Institute der geisteswissenschaftlichen Fakultät
errichtet.
Vorgesehene Nutzzeit der Anlage war damals 10 Jahre. 2003 werden diese Gebäude
immer noch von den sprachwissenschaftlichen Instituten genutzt. Verfallsspuren
wie
massiv eindringender Regen bei Schlechtwetter oder sogar während
Lehrveranstaltungen
herabfallende Deckenplatten sind nur die äußeren Zeichen der Baufälligkeit. Das
Ablaufdatum dieser Gebäude ist aus baulicher Sicht also längst überschritten,
ein Neubau
der Geisteswissenschaftlichen Fakultät nicht länger aufzuschieben! Sonst muss
befürchtet
werden, dass die vor 40 Jahren als Provisorium gedachten Plattenbauten der
Geisteswissenschaftlichen Fakultät von der Baupolizei aus Sicherheitsgründen
geschlossen werden.
Zusammen
mit den angrenzenden Sportstätten, dem Kulturgelände Nonntal sowie der
Hypobank wurde bereits Ende 1999 durch Stadt und Land Salzburg sowie der
Universität
Salzburg ein Gesamtprojekt entwickelt, welches städtebaulich auf die
Bedürfnisse der
betroffenen Stadtteile eingeht. Aus dem Protokoll der Besprechung vom 29.
August 2000
der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit Vertretern von
Stadt und
Land Salzburg geht hervor, dass Frau Bundesministerin Gehrer gemeinsam mit BM
Dr.
Bartenstein feststellte, dass der Neubau der Geisteswissenschaftlichen Fakultät
im Zuge
dieser "Großen Lösung" von allen vier diskutierten Lösungsansätzen
die städtebaulich als
auch ökonomisch beste Alternative darstellt. Deshalb wurde dieses Projekt
damals von
Frau Bundesministerin Gehrer sowie BM Dr. Bartenstein als positiv und prioritär
beurteilt.
Dies ist nun nicht mehr der Fall. Statt
eines Neubaus denkt man an Sanierung,
obwohl dies sicherlich die teuere Variante darstellt.
Diese
Anliegen der Universität Salzburg insbesondere der Geisteswissenschaftlichen
und
Naturwissenschaftlichen Fakultät sind auch Anliegen von Stadt und Land Salzburg
und
aller politischen Parteien. Dies ist auch Teil des Memorandums der Salzburger
Landesregierung an die Österreichische Bundesregierung.
Für
Bundesministerin Dr. Elisabeth Gehrer ist der „Unipark - Nonntal"
allerdings nicht mehr
prioritär, was den Ergebnissen von internen Gesprächen mit Vertretern von Land
und
Stadt Salzburg und der Beteiligung des Bundes an einem Wettbewerb ,,Unipark -
Nonntal"
widerspricht.
Zuerst
sollte das Projekt Uni-Park Nonntal nach den Wünschen des Bundes
redimensioniert werden. Ein städtebaulicher Wettbewerb wurde mit Unterstützung
des
Bundes durchgeführt, wonach der Neubau der Geisteswissenschaften in Form eines
Campusgelände direkt an die Altstadt heranreichen sollte. Weiters wurde eine
Arbeitsgruppe „Standortbereinigung und Schwerpunktbildung" (nun:
Arbeitsgruppe
Profilentwicklung) eingerichtet. Dabei sollen die Universitätsstandorte
Österreichs bewertet
und drei künftige Schwerpunkt - Universitäten bzw.
Universitätsschwerpunkte/-standorte
bestimmt werden. Laut Überlegungen des Bundes sollen in diesem Zusammenhang die
Unis in Salzburg und Linz als Standorte "redimensioniert" werden.
Damit kann auch die
Absiedlung von einzelnen Instituten nicht mehr ausgeschlossen werden. In der
Zwischenzeit sind aufgrund der Verzögerungspolitik des Bundes bereits
potentielle
Partner, wie z.B. die Hypobank Salzburg, verloren gegangen. Die im Rahmen
dieses
Projektes vorgesehenen Sportanlagen (Sportzentrum Mitte) könnten ebenfalls
nicht
realisiert werden, obwohl deren Finanzierung durch das Land Salzburg gesichert
sind.
Durch
die Verzögerungstaktik des Bundes wird mittelfristig eine Einschränkung des
Bildungsangebotes für über 13.000 Studierende in Salzburg befürchtet, ebenso
wie
negative wirtschaftliche Folgen für die rund 1.100 Beschäftigten. Eine
derartige
Einschränkung bzw. Redimensionierung des Universitätsstandortes Salzburg ist
aus
Salzburger Sicht mit allem Nachdruck schlichtweg abzulehnen.
Es
geht nicht an, dass der Ruf Salzburgs als Universitätsstadt ebenso wie Lehrende
und
Studenten durch Dauerprovisorien belastet wird. Die Stadt Salzburg hat mit dem
Projekt
Unipark Nonntal ein realistisches Konzept vorgelegt, das auch städtebaulich von
höchster
Qualität ist. Mit der geplanten Science City in Itzling soll in Entsprechung
der
Schwerpunktbildung ein Schwerpunkt in der angewandten Forschung gesetzt werden.
Sowohl auf Landes - als auch Stadtebene haben sich die politischen Vertreter
aller
Parteien zu den vorliegenden Projekten bekannt.
Daher stellen die unterfertigen Abgeordneten folgenden
Entschließungsantrag
Der
Nationalrat wolle beschließen:
Entschließung
Der Nationalrat hat beschlossen:
"Die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird aufgefordert:
1.
Den Universitätsstandort Salzburg durch die notwendigen finanziellen Mitteln
abzusichern, um eine Abwanderung von Instituten und somit auch von Lehrenden
und
Studierenden zu verhindern,
2.
die notwendigen finanziellen Mitteln auf Basis der Schwerpunktbildung und
Evaluierung
der Geisteswissenschaftlichen Fakultät für die Realisierung des Bauvorhabens
„Unipark-
Nonntal" bereit zu stellen und
3.
den Ausbau der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg
inklusive des
Zentrums für angewandte Forschung in Itzling (Science City)
sicherzustellen."
Zuweisungsvorschlag: Ausschuss für Wissenschaft und Forschung