273/A(E) XXII. GP
Eingebracht am 12.11.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Lackner, Renate Csörgits, Erika Scharer, Beate Schasching, Heidrun
Silhavy, Ing. Kaipel, Dr. Kräuter, Mag. Maier, Spindelberger
und Genossinnen
betreffend kostenlose Schutzimpfung für Feuerwehrleute
Die Aufgaben der Feuerwehrhelferinnen reichen heute über
den klassischen Bereich der
Brandlöschung weit hinaus. Von den mehr als 200 000 Einsätzen im Jahr entfallen
mittlerweile rund zwei Drittel in den "technischen Bereich", wozu
etwa die Bergung von
Unfallopfern, deren Erstversorgung und Übergabe an die Rettungsorganisationen
gehört. Die
Gesundheit
der Feuerwehrangehörigen kann dabei aufgrund von Kontakt mit
Körperflüssigkeiten
oder der Gefahr von Schnittwunden beeinträchtigt werden. Dieser
Entwicklung
muss zum Schutz der Feuerwehrleute Rechnung getragen werden.
Sogar der Impfausschuss des Obersten Sanitätsrates hat
festgestellt, dass Feuerwehrleute als
Ersthelfer zu verstehen sind, für die die Impfung gegen Hepatitis-B empfohlen
wird. Als
Hochrisikogruppe werden gerade auch jene Personen definiert, die mit
hydraulischen
Bergegeräten
arbeiten.
Es ist nicht
einsehbar, dass ehrenamtliche Helfer, die freiwillig ihre Zeit und ihre
Gesundheit
zum
Wohle unserer Gesellschaft einsetzen, die Impfkosten tragen sollen. Schließlich
werden
auch MitarbeiterInnen des Roten Kreuzes, der Krankenhäuser und in der
Altenfachbetreuung
gratis geimpft. Die Landeshauptleutekonferenz hat deshalb diese Forderung
unterstützt.
Die Befürchtung unfinanzierbarer Kosten ist unbegründet,
da die Impfung vorläufig nur
bei
jenen Feuerwehrleuten erfolgen soll, die tatsächlich für die Bergeeinsätze
ausgebildet sind
und
dafür eingesetzt werden. Laut einer Anfragebeantwortung (1357/AB-XXI. GP)
sollen
dies beispielsweise im relativ großen Bundesland Oberösterreich, welches über
eine große
Anzahl von freiwilligen FeuerwehrhelferInnen verfügt, nur ca. 4.500 Personen sein.
Feuerwehrleute sind einer erhöhten Gefahr der Ansteckung
mit Hepatitis ausgesetzt.
Schnittverletzungen durch Blechkanten, Glasscheiben, usw. sind oft trotz guter
Schutzausrüstung unvermeidlich. Die Einsatzmannschaften müssen geschützt
werden, eine
einfache Spritze - wie bei Rettungsorganisationen - könnte diesen Schutz
gewährleisten.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag;
Der Nationalrat wolle beschließen:
"Die Bundesministerin für Gesundheit und
Frauen wird aufgefordert,
1. die Gesamtzahl jener
Feuerwehrleute zu eruieren, die für die Bergung von
Unfallopfern, deren Erstversorgung und die Übergabe an
die Rettungsorganisationen
eingesetzt werden und dadurch einer erhöhten Gefahr einer Ansteckung mit
Hepatitis ausgesetzt sind
2. die
Finanzierung der Schutzimpfung für diese betroffenen Feuerwehrleute
sicherzustellen."
Zuweisungsvorschlag:
Gesundheitsausschuss