299/A(E) XXII. GP
Eingebracht am 03.12.2003
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möglich.
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
betreffend Forschungsprogramm über Auswirkungen von GSM/UMTS-Emissionen
Einschlägig forschende
Wissenschafter der Universitäten Wien und Salzburg haben
aufgrund von Forschungsversäumnissen Bedenken gegen den großflächigen
Einsatz
der GSM/UMTS - Technologie angemeldet. Die wenigen wissenschaftlichen
Daten berechtigen zur Annahme, dass gesundheitsschädliche
Wirkungen von
Mobilfunkstrahlung,
insbesondere bei Kindern eher wahrscheinlich sind. Die
derzeitigen
Grenzwerte schützen nur vor thermischen Wirkungen der
Mobilfunkstrahlung.
Zum Schutz vor den nichtthermischen Wirkungen gibt es
keinerlei
wissenschaftlich abgesicherte Grenzwerte oder Empfehlungen. Sowohl die
WHO als auch die EU
haben sich des Themas angenommen. Soferne neue
Technologien kollektive Risiken bergen, deren Auswirkungen auf die Gesundheit
nicht abgeklärt sind, ist das Vorsorgeprinzip anzuwenden und damit politisches
Handeln gefragt.
Angesichts der
Forschungsversäumnisse sind aufgrund der fahrlässigen
Bewilligungspraxis der Sendeanlagen spätere Amtshaftungsansprüche an die
Republik nicht auszuschließen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Der Bundesminister für
Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert, ein
Forschungsprogramm über die Auswirkungen von GSM- und
UMTS-Emissionen
unter folgenden Rahmenbedingungen in Auftrag zu geben:
1. Gründung eines unabhängigen
Forschungsfonds, Dotierung aus Mitteln der
Lizenzeinnahmen des Bundes
und der Mobilfunklizenznehmer im Verhältnis
50:50
2. international
abgestimmte österreichische Forschungstätigkeit mit
ressortübergreifendem Forschungsschwerpunkt
„Gesundheitsvorsorge bei
elektromagnetischen
Feldern" und „Untersuchung biologischer Wirkungen
elektromagnetischer
Strahlungen und Phänomene"
3. bei der
Vergabe von Forschungsmitteln sind, um Interessenskollisionen
möglichst auszuschließen,
von der Mobilfunk-lndustrie und den Betreibern
unabhängige
Wissenschafterinnen zu bevorzugen
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Verkehrsausschuss vorgeschlagen.