380/A(E) XXII. GP
Eingebracht am 05.05.2004
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Weinzinger,
Freundinnen und Freunde
betreffend Förderungsoffensive
für wissenschaftliche Alternativmethoden zum Tierversuch
Gemäß EU-Richtlinie
609/86 ist jeder Mitgliedstaat verpflichtet, im Sinne der 3R "Reduction,
Refinement, Replacement" die Entwicklung von Alternativmethoden zu
Tierexperimenten zu fördern. In Österreich ist jedoch das Budget, das dafür zur
Verfügung gestellt wird, minimal.
Laut offiziellen Statistiken ist die Anzahl an
Tierversuchen in Österreich in den letzten Jahren ständig gestiegen. Die
Entwicklungen der Gentechnik und die Chemikalienuntersuchung von Altstoffen in
der EU lassen einen weiteren, drastischen Anstieg an Tierversuchen befürchten.
Die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung existierender in vitro
Alternativen zu Tierexperimenten muss somit besonders gefördert werden. Die
raschere Anerkennung und Anwendung von Alternativmethoden würde vielen Tieren
Leid oder den sicheren Tod ersparen. Weiters müssen unnötige Doppelversuche vermieden
und Forschungsergebnisse zusammengeführt und für Forscher zugänglich gemacht
werden.
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesregierung wird ersucht, folgende Maßnahmen
zu setzen:
1.
Förderungsoffensive für wissenschaftliche
Alternativmethoden zum Tierversuch
2.
Einsetzung für die rasche Anerkennung der
bereits entwickelten Ersatzmethoden zum Tierversuch auf EU-Ebene
3.
verpflichtende Veröffentlichung aller Tierversuche (auch die der Industrie)
und Einrichtung einer zentralen Meldestelle für Tierversuche in Österreich, um
Doppel- und Mehrfachversuche zu verhindern.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuss für Wissenschaft und Forschung vorgeschlagen.