433/A(E) XXII. GP
Eingebracht am 07.07.2004
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Entschließungsantrag
der Abgeordneten Heidrun Silhavy
und GenossInnen
betreffend alarmierende
Frauenarbeitslosigkeit
Über 94.000 Frauen waren im Juni ohne Arbeit,
das sind um über 2.400 mehr als im Vorjahr. Damit stieg die
Frauenarbeitslosigkeit erneut mit 2,7 Prozent überdurchschnittlich an. Diese
Zahlen sprechen für sich. Die Lage am Arbeitsmarkt ist weiterhin dramatisch.
Besonders alarmierend ist die steigende
Arbeitslosigkeit bei den Wiedereinsteigerinnen. Da die BezieherInnen von
Kinderbetreuungsgeld zu den Beschäftigten zählen und sich die Arbeitslosenquote
aus dem Verhältnis Beschäftigte zu Arbeitslose errechnet, wird die statistisch
ausgewiesene Arbeitslosenquote der Frauen durch die scheinbar höhere
Beschäftigung beschönigt. Wird die Arbeitslosigkeit an den Aktivbeschäftigten
(ohne KindergeldbezieherInnen) gemessen, liegt die Arbeitslosenquote der
20-39-jährigen Frauen für Mai 2004 nicht wie ausgewiesen bei 6,5 Prozent
sondern tatsächlich bei 7,5 Prozent.
Wesentliche Ursachen für die schlechten
Arbeitsmarktchancen von Wiedereinsteigerinnen sind insbesondere zwei Faktoren:
Das Kinderbetreuungsgeld führt zu längeren Berufsunterbrechungen und damit zu
erhöhten Problemen bei der Berufsrückkehr: Neben Qualifikationsverlusten ist
die Tatsache zu nennen, dass der Kündigungsschutz vor Ablauf des
Kinderbetreuungsgeldbezuges endet. Parallel dazu wirkt sich der
Beschäftigungseinbruch in den frauendominierten Branchen negativ auf die
Rückkehrchancen aus. Die schwierigen Arbeitsmarktbedingungen führen zu einer
unfreiwilligen weiteren Berufsunterbrechung in Form von Arbeitslosigkeit.
Tatsache ist, dass jede Unterbrechung den
Verlust von Qualifikation und Erfahrung bedeutet. Der Wiedereinstieg wird
dadurch immer schwieriger. Viele Frauen finden entweder keinen Arbeitsplatz
oder müssen unter ihrem Qualifikationsniveau und mit geringeren
Einkommensperspektiven einsteigen.
Es ist daher dringend notwendig, dass von der
Regierung zusätzlich Mittel für das AMS zur Verfügung gestellt werden, damit im
kommenden Jahr ein Frauenschwerpunkt- und Sonderprogramm für
Wiedereinsteigerinnen gestartet werden kann. Diese Mittel sollen vor allem dazu
genutzt werden, den Verlust von Qualifikation zu verhindern bzw. dazu helfen
Versäumtes nachzuholen bzw. überhaupt erst zu einer Berufsqualifikation zu kommen.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher
folgenden
Entschließungsantrag:
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
wird aufgefordert, dem Nationalrat umgehend eine Regierungsvorlage zur
Beschlussfassung zu übermitteln, durch welche Frauenqualifizierungsprogramme
und Sonderprogramme für Wiedereinsteigerinnen festgelegt und zu diesem Zweck
Sonderfinanzierungsmittel für das AMS zur Verfügung gestellt werden.“
Zuweisungsvorschlag: Sozialausschuss