447/A(E) XXII. GP
Eingebracht am 31.08.2004
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Lunacek, Kogler, Freundinnen und Freunde
betreffend nachhaltige Energie- und Rohstoffpolitik der Weltbank
Im Jahr 2000 wurde der ehemalige indonesische Umweltminister Dr. Emil Salim vom Präsidenten der Weltbank, James Wolfensohn, mit einer unabhängigen Untersuchung der Rohstoff- und Energieprojekte beauftragt. Dabei sollte festgestellt werden, welchen Beitrag Öl-, Gas- und Bergbauprojekte zur Armutsbekämpfung leisten und welche Maßnahmen die Weltbank ergreifen sollte, um die Wirksamkeit der Projekte zu erhöhen. Am 30. Januar wurde der Bericht „Extractive Industries Review“ (EIR) offiziell vorgelegt.
Der Bericht fordert die Weltbank zu weitreichenden Reformen auf. Das Gleichgewicht zwischen ökologischen, ökonomischen, und sozialen Zielsetzungen soll verbessert werden. Die Umwelt- und Sozialstandards sollen reformiert und effektiver werden. Die Beachtung der Menschenrechte und „good governance“ bei Firmen und Regierungen sollen Fördervoraussetzungen sein.
Der Bericht verlangt eine substantielle Umstrukturierung des Portfolios der Weltbank. Die Förderung der erneuerbaren Energien sollte rasch ausgebaut werden und zur primären, von der Weltbank geförderten, Energiequelle werden. Auch der Abbau von Subventionen für fossile Energieträger in Entwicklungsländern sollte von der Weltbank aktiv unterstützt werden.
Der Bericht mahnt zu mehr Transparenz und einer stärkeren Integration der indigenen bzw. lokale Bevölkerung in der Gestaltung und Durchführung von Projekten mit einer Gewährleistung von mehr partizipativen Möglichkeiten. Explizit wird auf die Notwendigkeit der Einhaltung der Kernkonventionen der Internationalen Arbeitsorganisation verwiesen sowie auf das Erfordernis, dass Einnahmen aus Rohstoff- und Minenprojekten primär der Entwicklung des Landes dienen müssen.
Der Bericht empfielt, „No-Go-Zones“ in Fällen von besonders sensiblen Lebenräumen zu definieren, in denen keine Projekte gefördert werden. Hier bietet sich eine Zusammenarbeit mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, der Globalen Umweltfazilität sowie Nichtregierungsorganisationen an.
Im Deutschen Bundestag wurde der Bericht „Extractive Industries Review“ am 1. Juli 2004 besprochen und ein Antrag an die deutsche Bundesregierung, die Weltbank zur Umsetzung der Empfehlungen aufzufordern und deren Fortschritte zu kontrollieren, mehrheitlich beschlossen.
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Finanzen wird aufgefordert sich gegenüber der Weltbank dafür einzusetzen,
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung
an den Finanzausschuss vorgeschlagen.