459/A(E) XXII. GP
Eingebracht am 14.10.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Eder
und GenossInnen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend die Reduktion der Belastungen für Autofahrer und Pendlerinnen
Seit diese VP-FP-Bundesregierung im Amt ist (2000) sind die automotiven
Steuern und
Abgaben der Autofahrerinnen von
6,76 Mrd. auf 8,85 Mrd. Euro gestiegen.
Dies entspricht einer Steigerung um 31 Prozent! Im Jahre 2004 werden
sie damit einen
Rekordwert erreichen. Besonders auffällig gestiegen ist die Mineralölsteuer.
Laut Angaben des
Finanzministers werden sich die Einnahmen an Mineralölsteuer im Jahre
2004 um 350 Millionen auf 3,65 Milliarden
Euro um nahezu 10 Prozent erhöhen. Von diesen
Zusatzeinnahmen sind mindestens 150 Millionen Euro auf die Erhöhung der
Mineralölsteuersätze ab dem 1. Jänner 2004 zurückzuführen, seitdem die
Treibstoffe
entschwefelt wurden.
Auch die anteiligen Mehrwertsteuereinnahmen erhöhen sich um 70
Millionen auf 730
Millionen Euro.
Weitere Mehrwertsteuerzuwächse in Höhe von 125 Millionen Euro ergeben
sich durch die
starken Steigerungen der
Nettopreise für Treibstoffe in Österreich, die über dem EU-
Durchschnitt liegen.
Weiters wird sich die Mineralölsteuer auch im Jahre 2005 durch die geplante
Strafsteuer auf
Treibstoffe ohne Biosprit neuerlich
erhöhen (2,3 Cent bei Diesel, 2,8 Cent bei Benzin).
Bei mangelnder Marktversorgung werden die AutofahrerInnen nach
Expertenschätzungen
zusätzlich 250 Millionen Euro an Mineralölsteuer zu bezahlen haben.
Benzin und
Diesel haben mittlerweile Rekordhöhen erreicht und sind auf ähnlich hohem
Niveau als im Oktober/November 2000, als
die Treibstoffe im Vorfeld des Golfkrieges im
Preis stark angezogen
haben. Selbst eine Familie (mit zwei Autos), die bei den billigsten
Tankstellen tankt, hat heuer wegen der
Treibstoff-Preiserhöhungen Mehrkosten von 255 Euro
zu erwarten - das entspricht rund sechs Tankfüllungen.
Gleichzeitig ist
die Bundesregierung nicht bereit, das seit Jahren unveränderte amtliche
Kilometergeld anzupassen und die Pendlerpauschale entsprechend den
tatsächlichen
Kostensteigerungen zu erhöhen. Seit der
letzten Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes im
Jahre 1997 sind die Autokosten bereits um 17 Prozent gestiegen. Sie
liegen damit über der
allgemeinen Inflationsrate.
Angesichts der Reduktion der Nahverkehrsforderung hat sich die
Benützung von öffentlichen
Verkehrsmittel deutlich verteuert.
Insbesondere die Preise für Monats- und Jahreskarten im
Bahnverkehr wurden mehrfach deutlich
angehoben.
Die von der Bundesregierung vorgenommene Erhöhung der Pendlerpauschale
um lediglich 15
Prozent ist absolut unzureichend.
Die Untätigkeit der Bundesregierung schadet der Gesamtkaufkraft der
Bevölkerung und damit
der Inlandsnachfrage. Sie trägt zu
einem äußerst schwachen Gesamtwachstum der
österreichischen Wirtschaft sowie zum
Verlust von weiteren Arbeitsplätzen bei.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher nachstehenden
Entschließungsantrag:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Der Bundesminister für Finanzen wird aufgefordert, das
amtliche Kilometergeld auf 42 Cent
pro Kilometer zu erhöhen und die Pendlerpauschale angesichts der enormen
Verteuerungen
im
Verkehrsbereich um weitere 15 Prozent anzuheben.
Zuweisungsvorschlag: Finanzausschuss