637/A(E) XXII. GP
Eingebracht am
08.06.2005
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Entschließungsantrag
der
Abgeordneten Steier, Krainer
und
GenossInnen
betreffend
ein Maßnahmenpaket zur Senkung der Stickoxid-Emissionen (NOx)
Nach
Reduktionen bis Mitte der 90er Jahre sind bei den NOx-Emissionen wieder
deutliche Emissionszuwächse zu verzeichnen.
An
dieser Entwicklung hat der steigende motorisierte Straßenverkehr einen ganz
wesentlichen Anteil, da ein hoher Anteil der Stickoxide durch den Verkehr
freigesetzt wird (Anteil des Verkehrs an den gesamten NOx Emissionen 2002:
54%). Während die Emissionen des PKW-Verkehrs 1994-2002 gesunken sind (2001:
42.000 Tonnen NOx im Vergleich zu 69.800 Tonnen 1990) führten stetige Zunahmen
der Verkehrsaktivität, der Trend zum Dieselfahrzeug und der wachsende
Schwerverkehr in den vergangenen Jahren zu einer Zunahme der NOx-Emissionen.
Der Schwerverkehr ist mittlerweile bedeutendste Quelle der NOx-Emissionen im
Verkehrssektor: 2001 wurden 49.000 Tonnen emittiert - um 85% mehr als 1990.
Ab
2010 gilt eine Emissions-Höchstmenge für Stickstoffoxide NOx mit 103.000
Tonnen/Jahr. Diese im Emissionshöchstmengengesetz-Luft (EG-L) festgesetzte
Emissionsobergrenze wurde 2002 mit tatsächlichen NOx-Emissionen von 204.000
Tonnen bei weitem überschritten
bei ständig weiterer Zunahme.
Alle
bisher angepeilten NOx-Reduktionsziele wurden in den vergangenen Jahren klar
verfehlt. Angesichts zunehmender Verkehrsleistung, eines starken Anstiegs der
Transportleistung im straßengebundenen Güterverkehr sowie der zunehmenden
Verlagerung des Schwerverkehrs von der Schiene auf die Straße erscheinen die
NOx-Reduktions-Prognosen bis 2010 im Bericht vom Dezember 2003 reichlich
optimistisch.
Erhärtet
wird diese Skepsis auch durch den Kyoto-Fortschrittsbericht 2005, der
feststellt: „Verkehr, Kleinverbrauch und Energieaufbringung zeigen die
stärksten Abweichungen zu den Reduktionszielen der Klimastrategie. Auch die
Emissionen der Industrie liegen über dem Zielwert. Dies legt nahe, in diesen
Bereichen weitere Maßnahmen zu planen, die neben der Umsetzung der
Klimastrategie zu einer Änderung des Trends im Jahr 2005 führen. Die
Wirksamkeit dieser Maßnahmenpakete muss jährlich überprüft und gegebenenfalls
angepasst werden“.
Die
NOx – Emissionen sind auch Ozonvorläufersubstanz und für einen erheblichen
Anteil der Feinstaubbelastung verantwortlich.
Die
unterfertigten Abgeordneten stellen aus tiefer Sorge um die Gesundheitsbelastung
der ÖsterreicherInnen folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesregierung
und insbesondere der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und
Wasserwirtschaft wird aufgefordert, dem Nationalrat bis 1. Oktober 2005 ein
umfassendes Maßnahmenpaket zur Senkung der Stickoxid-Emissionen vorzulegen,
wobei dem NOx-Minderungspotential im Verkehrsbereich angesichts der
besorgniserregenden Trends besonderes Augenmerk zukommt.
Zuweisungsvorschlag:
Umweltausschuß