639/A(E) XXII. GP

Eingebracht am 08.06.2005
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

der Abgeordneten Erika Scharer

und GenossInnen

betreffend bessere Verkehrsanbindung Innergebirg an den Zentralraum Salzburg

 

Am Mittwoch, den 16.03.2005 wurde die Bundesstrasse B 159 zwischen Golling - Abtenau und Sulzau wegen Lawinengefahr vollständig für den Verkehr gesperrt. Diese Sperre wurde nach 11 Tagen, am 27.03.2005 wieder aufgehoben.

 

Als einzige Verbindung in den Pongau, Lungau und Pinzgau konnte somit ausschließlich der Abschnitt der Tauernautobahn A10 befahren werden, der im Baustellenbereich Hiefler- und Ofenauertunnel mit Gegenverkehr fällt. Erschwerend kommt bei diesem Teilbereich hinzu, dass es sich um eine internationale Verbindung in den Süden (Kärnten, Italien, Slowenien) handelt. LKW- und Transitverkehr in hohem Ausmaß stehen auf der Tagesordnung. Zusätzlich zum hohen Grundverkehrsaufkommen wurde die Situation im März 2005 durch die stattfindenden Osterferien und dem damit verbundenen starkem Individualverkehrsaufkommen verschärft.

 

Ein weiteres Bild des derzeitigen Verkehrsnetzes innerhalb des Salzburger Landes verdeutlichte die Sperre vom 18.03.2005 bis Sonntag, den 27.03.2005 (mit teilweisen kurzen Öffnungen des betroffenen Abschnittes). Die einzige leistungsfähige, innerösterreichische Ost-West und Nord-Süd-Schienenverbindung zwischen den Bahnhöfen Golling - Abtenau und Werfen wurde vollkommen für den Verkehr gesperrt und die Verbindung aus Salzburg in den Süden (Tauernautobahn), Westen (Kitzbühel) und in die Obersteiermark (Schladming) somit unmöglich.

 

Die zur Zeit der Sperren reisenden Urlauber mussten den Schienenersatzverkehr mit Bussen, die wiederum über die zwischenzeitlich vollständig zum Stillstand gekommene Tauernautobahn als Verkehrsroute ausgewichen waren, in Anspruch nehmen.

 

Die hohe Belastung der Ausweichroute führte in den betroffenen Tunnelbereichen zu Luftbelastungen, die im lebensgefährlichen Bereich liegen.

 

Der Schienengüterverkehr wurde mit erheblichen Verspätungen und hohem Kostenaufwand großräumig umgeleitet. Dementsprechend hat sich der mit hohen Kosten erfolgte Ausbau der Tauernautobahn ohne eine sichere Zulaufstrecke als nicht zielführend erwiesen.

 

Für die Menschen, die in den Gebirgsgauen leben stellt die Tauernautobahn grundsätzlich eine Belastung dar. Verschärft wurde und wird diese Situation für die Betroffenen durch ein immer weniger werdendes Angebot im öffentlichen Verkehr im Schienenbereich.

Pendlerströme in den Zentralraum wurden und werden durch Sperren vollständig behindert. Rechtzeitig den Arbeitsplatz oder Wohnort zu erreichen, war für Pendler in den angeführten Zeitabschnitten nicht möglich. Einwohner der Gebirgsgaue sind auf eine sehr gut ausgebaute, effiziente Nahverkehrsversorgung mit Bus und Bahn  angewiesen.

 

Im Winter wie im Sommer treten durch Lawinen- und Hochwassergefahr dargestellte  Situationen im Verkehrsnetz innerhalb des Salzburger Landes wiederholt in unregelmäßigen Abständen und von nicht absehbarer Dauer auf.

 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher nachstehenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, wird aufgefordert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuweisungsvorschlag: Verkehrsausschuss