347/AB XXII. GP
Eingelangt am 23.06.2003
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möglich.
Anfragebeantwortung
Bm für
land- und forstwirschaft,
umwelt und wasserwirtschaft
Auf die schriftliche Anfrage der
Abgeordneten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen vom
2. Mai 2003, Nr. 368/J, betreffend der Umsetzung der „Gender
Mainstreaming"-Anliegen, wie
sie im Regierungsprogramm formuliert sind, beehre ich mich Folgendes
mitzuteilen:
Zu den Fragen 1 und 2:
Im Bundesministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft hat eine
eigene Arbeitsgruppe bereits eine Reihe von Projekten fixiert, deren Umsetzung
teilweise
bereits erfolgt, teilweise in Angriff genommen ist (siehe auch beiliegende
Aufstellung):
• das Audit "Familie und Beruf" zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Freizeit,
• Schulungen der Führungskräfte des Ressorts im Sinne des top-down-Ansatzes,
• die Einbeziehung in Förderungsrichtlinien und externe Ausschreibungen,
• die Integration in die interne Aus- und Weiterbildung,
• eine entsprechende Gestaltung von Personalausschreibungen,
• die Verankerung in bäuerlichen Betrieben und
• die Berücksichtigung in der land- und forstwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung.
Das erste dieser Projekte wurde bereits
abgeschlossen: die Zertifizierung des Ministeriums
im Dezember 2002 als familienfreundlicher Arbeitgeber. Kern des Projektes war
es, die
Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit für alle Bediensteten zu
verbessern, um deren
Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit zu erhöhen.
In den vergangenen Monaten und Jahren
wurden ferner eine Reihe von Maßnahmen
getroffen, um diese Vereinbarkeit besser zu gewährleisten. Dazu zählen
beispielsweise die
Einführung von Telearbeit und eine sehr flexible Arbeitszeitgestaltung.
Außerdem wurden
zwei Seminare für weibliche Bedienstete zum Thema Power-Talking abgehalten. Auf
Personen mit Betreuungspflichten wird bezüglich der Sitzungszeiten Rücksicht
genommen.
In den nächsten Monaten sind unter anderem
Schulungen der Führungskräfte in Sachen
Sozial- und Führungskompetenz und eine ausgeweitete Information der
Bediensteten über
die vorhandenen familienfreundlichen Maßnahmen geplant. Auch an eine weitere
Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle ist gedacht. So sollen auch
Teilzeitbeschäftigte in
Leitungspositionen tätig sein können. In sämtlichen Arbeits- und Projektgruppen
ist auf eine
geschlechtsspezifische Ausgewogenheit zu achten. Spätestens 2004 soll ein
spezifisches
familienpolitisches Leitbild - auch unter Berücksichtigung der Grundsätze des
Gender
Mainstreamings - des Ressorts vorliegen.
Selbstverständlich wird auch auf den
geschlechterbezogenen Sprachgebrauch Rücksicht
genommen.
Zu Frage 3:
Die Personalabteilung stellt intern sowie
unter strenger Berücksichtigung der Grundsätze des
Datenschutzes auf Anfrage die aktuellen Daten aus dem
Personalinformationssystem des
Bundes (PIS) zur Verfügung.
Zu Frage 4:
Die Analyse dieser Daten erfolgt durch
jene Personen, die diese Daten als Grundlage ihrer
Projekte brauchen; die Daten werden vom Ministerium zur Verfügung gestellt.
Zu Frage 5:
Die Koordinierung und Zusammenarbeit der
Ressorts in diesem Bereich erfolgt im Rahmen
der Interministeriellen Arbeitsgruppe für Gender Mainstreaming (IMAG); siehe
auch
www.qendermainstreaming.at.
Zu den Fragen 6 und 7:
Die Strategie des Gender Mainstreaming, zu
deren Umsetzung sich alle Ministerien
verpflichtet haben, zielt auf eine langfristige Beseitigung von
Ungleichheitsstrukturen und
damit auf eine nachhaltige Veränderung der Gesellschaft zu Gunsten einer fairen
Verteilung
der Rollen zwischen Männern und Frauen ab. Kurzfristige Maßnahmen zum Abbau von
Benachteiligungen von Frauen bringen rasche und zielgerichtete Lösungen für
spezifische
Problemstellungen, eine langfristige Beseitigung von Ungleichheitsstrukturen
kann jedoch
nur durch eine dauerhafte Berücksichtigung der Besonderheiten, Interessen und
Wertvorstellungen beider Geschlechter bei allen politischen Entscheidungen,
Aktivitäten und
Maßnahmen bewirkt werden.
Darüber hinaus darf ich auf die eingangs
angeführten Projekte und Maßnahmen in meinem
Ressort verweisen.
Zu den Fragen 8 und 9:
Für Forschungsprojekte, die sich mit
„Genderfragen" befassen, sind nachfolgend angeführte
Kosten (in Euro) zu nennen:
Projekt Nr. BBF 9900: Entwicklung und Erprobung innovativer Fortbildungsprogramme für
Frauen in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betrieben in Führungspositionen als Beitrag
zur Europäisierung der Bildung
Projekt Nr. 1291: Bildungsarbeit und Frauen im ländlichen Raum
Projekt Nr. 2029: Humanisierungsmöglichkeiten der Waldarbeit bei Frauen, Teil 1
Projekt Nr. 2055: Humanisierungsmöglichkeiten der Waldarbeit bei Frauen, Teil 2
Eine
detaillierte Angabe der Kosten der darüber hinausgehenden vielfältigen
Maßnahmen ist
nicht möglich.
Generell wird
bei jedem einzelnen Projekt im Vorhinein geprüft, ob die finanzielle Bedeckung
gegeben ist.
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