503/AB XXII. GP

Eingelangt am 28.07.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Anfragebeantwortung

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 525/J-NR/2003 betreffend Europäische Benchmarks
im Bildungsbereich, die die Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser, Kolleginnen und Kollegen am
13. Juni 2003 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

Ad 1.:

Die fünf europäischen Durchschnittsbezugswerte beruhen auf folgenden Datenquellen:

    Arbeitskräfteerhebung - in Österreich Sonderprogramm des Mikrozensus;

    UOE-Fragebögen:    Gemeinsame   Bildungserhebung   des   Statistischen   Institutes   der
UNESCO, der OECD und Eurostat;

    Schulleistungsstudie - PISA.

Ad 2.:

ad a) bis g)

Die bisherige Form der Schulstatistik (Schüler/innen- Mengen auf Klassenbasis) lässt keine Ermittlung

von Abbrecherzahlen oder -quoten zu. Nach Umsetzung des Bildungsdokumentationsgesetzes (ab

Schuljahr 2003/04) wird man diese Zahlen ermitteln können.

ad  h):

Fachhochschul-Studiengänge weisen im Studienjahr 2001/02 eine Erfolgsquote von 80 % auf.

ad  3.:

Nein. Siehe auch Antwort zu Frage 2.


Ad 4.:

Im Studienjahr 2000/01 waren in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Technik
insgesamt 3.553 Erstabschlüsse zu verzeichnen. Rund ein Viertel aller Erstabschlüsse (insgesamt
15.070) fiel somit in diesen Bereich.

Ad 5:

Durch den weiteren Ausbau des Fachhochschulsektors im naturwissenschaftlich-technischen Bereich,
die zügige Einführung von Bakkalaureats- und Magisterstudien in diesen Fächern und die gezielte
Motivierung und Unterstützung von Frauen in der Studienwahl (da Frauen in diesen Studienrichtungen
unterrepräsentiert sind, siehe Beantwortung der Frage 6) soll die Gesamtzahl der Hochschul-
absolvent/inn/en in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Technik erhöht werden.

Ad 6.:

Die erfolgreiche Maßnahme „FIT-Frauen in die Technik" besteht seit über zehn Jahren und konnte,
beginnend mit dem Jahr 2001, deutlich ausgebaut werden. Derzeit gibt es FIT in den
Bundesländern Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Wien. Diese Maßnahme
informiert Schülerinnen ab der 6. Schulstufe über Ausbildungsmöglichkeiten in
naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen. Durch Informationstage an Schulen und durch
„Schnuppertage" an Universitäten und Fachhochschulen werden junge Frauen motiviert eine
naturwissenschaftliche oder technische Ausbildung zu wählen.

Im Jahr 2002 hat das Ressort das Programm „FFORTE (Frauen in Forschung und Technologie)"
gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie entwickelt. In
den Jahren 2002 und 2003 wird eine Reihe von konkreten Maßnahmen gesetzt, die auch die stärkere
Präsenz von Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Studienrichtungen zum Ziel haben.

Ad 7. und 8.:

Von den insgesamt 3.553 Erstabschlüssen des Bereiches Mathematik, Naturwissenschaften und
Technik des Studienjahres 2000/01 wurden 990 von Frauen erzielt. Der Frauenanteil innerhalb dieses
Bereiches beträgt somit rund 28%. Studierende und Absolvent/innen von Fachhochschul-
Studiengängen werden bei der Kalkulation miteinbezogen.


Ad 9.:

Aus den zur Frage 10 angeführten Daten geht hervor, dass schon im Jahre 1991 (bei 132.000
22-Jährigen) der Anteil dieser Gruppe mit einem Abschluss der Sekundarstufe II knapp 79% betrug
Aktuelle Zahlen werden erst nach dem Abschluss der Auswertung der Daten aus der Volkszählung
2001 vorliegen Da aber die Abschlüsse von Sekundarstufen-II-Ausbildungen bis 2001 weiter
zugenommen haben und gleichzeitig die entsprechenden Altersgruppen insgesamt deutlich
zurückgegangen sind, kann angenommen werden, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt der in der
Anfrage genannte Prozentsatz schon deutlich höher ist.

Ad 10.:

Die verfügbaren Zahlen stammen - wie schon oben ausgeführt - aus der Volkszählung 1991, da
Zahlen aus der Volkszählung 2001 noch nicht vorliegen; der Mikrozensus, der aktuellere Zahlen
liefern könnte, ist laut Auskunft von Statistik Austria aus methodischen Gründen nicht geeignet.
Die Ergebnisse der Volkszählung 1991 sind bei „Statistik Austria" verfügbar.

Ad 11.:

Die PISA-Studie 2000 mit der Hauptdomaine Lesen hat gezeigt, dass ein Großteil der Schüler/innen

über eine hohe Lesekompetenz verfugt.

Im Herbst 2002 wurde die Aktion „LESEFIT - Lesen können heißt lernen können" initiiert. Im
Rahmen dieses Programms wurden an allen Grundschulen Lesescreenings zur Früherkennung von
Leseschwächen durchgeführt. Zugleich wurden Fördermaterialien, ein Beratungsservice für Eltern
und Lehrer/innen angeboten sowie Elternbroschüren im Rahmen der Schuleinschreibung verteilt.

Ad 12.:

Einschätzungen über die Beteiligungsraten an Erwachsenenbildungs- und Weiterbildungs-
maßnahmen variieren zwischen 8 und 50 %, je nach Definition und Beobachtungszeitraum.

Ad 13.:

In den beiden Konjunkturbelebungspaketen der Bundesregierung wurden bereits entsprechende

Maßnahmen mit der Erhöhung der Auswertung des Bildungsfreibetrages gesetzt.


Ad 14.:

Da „lebenslanges Lernen"  eine Querschnittsmaterie  ist,  die  alle Bildungsbereiche  von  der

Erstausbildung bis zur tertiären Bildung umfasst, ist eine gesonderte Budgetdarstellung nicht

möglich.

Ad 15.:

Im   Regierungsprogramm   wurde   die   Einrichtung   einer   nationalen   Steuerungsgruppe   zur

Koordination und Strategieplanung für „lebenslanges Lernen" im BMBWK festgelegt.

Ad 16.:

Zur Definition: Schlüsselqualifikationen sind Qualifikationen, die einen Zugang ("Schlüssel") zu
einem breiten Spektrum von weiteren Qualifikationen eröffnen. Beispiele sind die traditionellen
grundlegenden Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen), Computer literacy, Fremdsprachen-
kenntnisse, etc. Die Messung erfolgt im Rahmen internationaler Studien (z.B. PISA)