556/AB XXII. GP
Eingelangt am 12.08.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
Die schriftliche
parlamentarische Anfrage Nr. 549/J-NR/2003 betreffend der Evaluierung des FFF
und
FWF in Österreich, die die Abgeordneten Broukal und GenossInnen am 17. Juni
2003 an mich
gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
Frage 1:
Was war Ihr Auftrag an das Konsortium ?
Antwort:
Der genaue Auftrag an das Konsortium ergibt sich aus dem Ausschreibungstext.
Kurz gefasst sollen folgende Fragen untersucht werden:
1.
Sind die gestellten Aufgaben, die gesetzlichen Grundlagen und die
strategische Ausrichtung
der beiden Fonds geeignet, die beabsichtigten Wirkungen von
Forschungsförderungsfonds zu
erreichen? Wie liegen die Fonds im Vergleich zu verwandten Einrichtungen in
anderen
Ländern?
2.
Was sind die Stärken und Schwächen der beiden Fonds in Erfüllung ihrer
Aufgaben? Welchen
Einfluss hat die Arbeit der Fonds auf die wissenschaftliche und
gewerblich-industrielle
Forschung in Österreich?
3.
Entsprechen die Grundsätze, auf denen die Förderinstrumente der Fonds
beruhen, den
beabsichtigten Zielen?
4.
Sind die Instrumente, Verfahren und Strukturen der Fonds zur Erreichung
ihrer Ziele und zur
Unterstützung der Geförderten geeignet? Wie können sie im internationalen
Vergleich
bestehen?
5.
Wenden die Fonds geeignete Verfahren zur Qualitätssicherung der
unterstützten Projekte an?
Halten diese mit der Entwicklung des Umfeldes Schritt ?
6.
Ist die Abstimmung der Fonds mit anderen inländischen Forschungs- und
Förderinstrumenten
und Einrichtungen geeignet, erreichbare Synergien zu nutzen und die angemessene
Behandlung von Themen und Projekten zu gewährleisten, die über das Feld einer
Fördereinrichtung
hinausweisen? Wieweit beeinflusst das die Effektivität der Fonds (mögliche
Synergien versus Kernaufgaben)?
7. Wie stimmen sich die Fonds mit den relevanten Akteuren des Wissenschafts- und
Innovationssystems
ab, wie kooperieren und kommunizieren sie mit diesen und untereinander
und auch mit den zuständigen Ministerien?
8. Wie
hängen Erfolge der Fondsaktivitäten mit ihrem Umfeld zusammen? Wie beeinflussen
die
Ausprägungen der österreichischen Institutionen- und Förderlandschaft den
Erfolg der
Fondsaktivitäten?
9.
Wie wollen sich die beiden Fonds ihre Position und die Integration in
das europäische
Forschungs- und Innovationssystem sichern? Welche Schritte werden unternommen
zur
Nutzung von Synergien mit Einrichtungen in anderen Ländern und mit europäischen
Einrichtungen und Programmen?
Frage 2:
Gab es
einschränkende Vorgaben für Analysen des FFF und FWF im bestehenden
nationalen Forschungs- und Innovationssystem?
Antwort:
Nein, lediglich
die vom Rechnungshof in seiner laufenden Untersuchung erhobenen Daten
sollen - soweit sie verfügbar sind - berücksichtigt und nicht nochmals erhoben
werden.
Frage 3:
Welche internationalen Partner sind am Konsortium beteiligt und wieviel kostet diese Studie?
Antwort:
Die Partner sind
Technopolis mit Sitz in London als inhaltlicher Projektleiter, das WIFO als
administrativer Projektleiter und erster Ansprechpartner meines Ministeriums,
das Institut für
Technologie- und Regionalpolitik von Joanneum Research, das Studienzentrum für
Wissenschaft,
Technologie und Gesellschaft der Universität Twente sowie die
Konjunkturforschungsstelle der
ETH Zürich.
Die Kosten sind mit 368.000 € limitiert.
Frage 4:
Welche europäischen Länder nimmt man als Benchmark?
Antwort:
Die österreichischen
Forschungsförderungsfonds sollen mit ähnlichen Einrichtungen in Belgien,
Holland, Finnland, Norwegen, Schweden, der Schweiz, Deutschlands und
Großbritanniens
verglichen werden.
Frage 5:
Inwieweit ist der Rat für Forschung und Entwicklung in diese Studie miteingebunden?
Antwort:
Bei der Abfassung des
Ausschreibungstextes und damit der Grundlage der Beauftragung wurden
die Vorschläge des Rates vollinhaltlich berücksichtigt. Der Rat war auch in der
Auswahl-
kommission vertreten und wird auch in die Evaluierung laufend eingebunden.
Frage 6:
Wann sollen Zwischenberichte bzw. Endberichte vorgelegt werden?
Antwort:
Ein erster Zwischenbericht ist für Oktober 2003 vereinbart, der Endbericht für Februar 2004.
Frage 7:
Stehen Sie zu
ihrem Wort (Standard, 22. März 2003) keine organisatorischen Schnellschüsse
vorzunehmen und vorerst die internationale Evaluierung der Forschungsfonds FWF
und FFF
abzuwarten?
a) Heißt das, dass sie keine Eingriffe in grundlegende
Strukturen von FFF und FWF
vornehmen werden, bevor die Ergebnisse der internationalen Evaluierung
vorliegen?
Antwort
Die Weiterentwicklung der Forschungsförderungsstrukturen ist, unter Berücksichtigung der seit
Jahren andauernden Diskussionen, ein stetiger Prozess.
In diesem Sinne wird laufend ein Dialog mit allen Verantwortlichen geführt, um die
Förderinstrumente im Interesse von Wissenschaft und Wirtschaft, sowohl auf der strategischen als
auch auf der operativen Ebene, zu verbessern.
Es ist nicht auszuschließen, dass auf Grund des ausführlichen, mir in der Rohfassung bereits
vorliegenden Rechnungshofberichtes bereits organisatorische Änderungen in Angriff zu nehmen
sind. Die Ergebnisse der internationalen Evaluierung werden im Reformprozess jedenfalls
Berücksichtigung finden, sei es auf Grund des Endberichtes, sei es auf Grund der vorgesehenen
Zwischenberichte.