583/AB XXII. GP

Eingelangt am 21.08.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Verkehr, Innovation und Technologie

 

 

Anfragebeantwortung

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 610/J-NR/2003 betreffend Linux im Amt, die die
Abgeordneten Dr. Moser, Freundinnen und Freunde am 8.7.2003 an mich gerichtet haben, beehre ich
mich wie folgt zu beantworten:

Frage 1:

Welche Systeme werden/wurden bisher in der kommunalen Verwaltung verwendet?

Antwort:

Das bmvit verwendet im Ressort folgende IT-Systeme:

Im Serverbereich: Novell, UNIX (Solaris, Linux) und MS Windows Server

Arbeitsplatz-Rechner: Weitgehend MS Windows 2000 Werkstation

Frage 2:

In welcher Form wurde der Einsatz von anderen Betriebssystemen von Seiten des bmvit,
insbesonders von Open Source Systemen, geprüft und welches Ergebnis hinsichtlich der
funktionalen und wirtschaftlichen Unterschiede ergab diese Prüfung?

Antwort:

Der Einsatz von anderen Betriebssystemen wird je nach der entsprechenden Anforderung, z.B.

durch Tests, geprüft. Wichtig dabei ist das Zusammenwirken der einzelnen IT-Komponenten um

große Inhomogenitäten zu vermeiden.

Die Ausschreibungen erfolgen grundsätzlich betriebssystemneutral und der Zuschlag wird dem

jeweiligen Bestbieter erteilt. Die Prüfung erfolgt üblicherweise im Rahmen des entsprechenden

Vergabeverfahrens.


Frage 3:

Wenn nicht auf Open Source Produkte umgestellt werden soll, warum besteht nicht der Wunsch
sich aus der Umklammerung des Monopolisten Microsoft zu befreien, wenn die Nachteile von MS
Produkten (s.o.) offenkundig sind.

Antwort:

Die derzeitige wirtschaftliche Dominanz von Microsoft und der Verbreitungsgrad von MS-
Produkten prägen die IT-Landschaft. Aus wirtschaftlichen Gründen wäre mehr Konkurrenz am
Softwaremarkt durchaus wünschenswert. Eine Loslösung von Microsoft bringt jedoch auch einige
Nachteile mit sich. Im bmv
it besteht aber durchaus die Überlegung auch andere Betriebssysteme
einzusetzen.

Fragen 4 und 5:

Sind die Quellcode-Überprüfungen für Windows XP bereits abgeschlossen? Und wird geplant
flächendeckend auf MS-XP umzustellen?

Wenn ja, welche Kosten wird das verursachen?

Antwort:

Das bmvit besitzt den Quellcode nicht und eine Quellcode-Überprüfung ist derzeit nicht geplant.
Der Einsatz von Windows XP wird derzeit evaluiert.

Frage 6:

Welche Gründe sprechen von Seiten des bmvit gegen einen Einsatz von Freier Software?

Antwort:

Keine, solange die benötigte Funktionalität erfüllt wird und ein Ansprechpartner für den Einsatz
und die Wartung vorhanden ist.

Frage 7:

Welche funktionalen Vorteile erwartet sich das bmvit vom Einsatz anderer Systeme im Gegensatz
zu Freier Software oder Open Source Produkten?

Antwort:

Die Entscheidung welche Software zum Einsatz kommt, richtet sich nach der konkreten
Aufgabenstellung. Bei der Funktionalität sieht das bmvit keinen prinzipiellen Nachteil von Open
Source Lösungen.

Frage 8:

Bestehen keinerlei Sicherheitsbedenken gegen Produkte der Fa. Microsoft im Zusammenhang mit
den abgeänderten Lizenzen von Servicepack
1 für XP und Servicepack 3 für Windows 2000?
Wenn nicht, womit wird argumentiert?


Antwort:

Das bmvit sieht diesen Themenbereich ebenfalls recht kritisch. Durch hausinterne
Sicherheitsmaßnahmen (z.B.: Firewall, Zugriffsrechte zum Internet) wird versucht, den
unerwünschten Datenverkehr zum Hersteller soweit als möglich zu begrenzen.

Frage 9:

Wie wird sichergestellt, dass Sicherheitsprobleme im Betrieb bei der Kombination von geprüften
Teilen des Betriebssystems mit Anwendungsprogrammen des selben oder anderer Hersteller, die
nicht in der selben Form geprüft werden können, ausgeschlossen werden können?

Antwort:

Die Prüfung auf Sicherheitsprobleme des Betriebssystem in Kombination mit
Anwendungsprogrammen erfolgt durch Tests.

Frage 10:

Wie wird sichergestellt, dass diese Übereinstimmung auch bei der Auslieferung von neuen
Versionen des vorhandenen Betriebssystems oder nach der Installation so genannter "Service
Packs" gewährleistet bleibt?

Antwort:

Vor Auslieferung von neuen Versionen des vorhandenen Betriebssystems werden diese getestet,
bevor sie vor Ort zum Einsatz kommen.