589/AB XXII. GP
Eingelangt am 21.08.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Bundesministerium
für Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
Die
schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 701/J-NR/2003 betreffend ergänzende
Fragen zur
Anfragebeantwortung 382/AB (XXII.GP.-NR) auf die Anfrage 390/J (XXII.GP.-NR)
betreffend eine
Machbarkeitsstudie für die Überbauung der Wiener Süd-Ost Tangente (A 23)
Bereich Kaisermühlen
bis Inzersdorf, die die Abgeordneten Dr. Maier und Kollegen am 10. Juli 2003 an
mich gerichtet
haben, beehre ich mich wie folgt zu
beantworten:
Frage 1:
Wann genau wurde die prinzipielle Machbarkeit einer Überbauung der Südosttangente geprüft?
Antwort:
Die
prinzipielle Machbarkeit einer zweistöckigen Führung der A 23 wurde 1995
aufgrund einer
Anregung des damaligen Bundesministers Dr. Schüssel überprüft.
Frage 2:
Sind die Ergebnisse dieser Prüfung öffentlich zugänglich und damit einsehbar?
Antwort:
Ja.
Fragen 3 und 4:
Inwiefern
wurden bei dieser Prüfung eminente Probleme im Hinblick auf das Stadt- und
Landschaftsbild festgestellt?
Welche genauen Probleme wurden im Hinblick auf das Stadt- und Landschaftsbild festgestellt?
Antwort:
Die
Aufstockung der A 23 würde eine Höhe von 30 Metern aufweisen und damit eine
ein-
schneidende Veränderung des Stadtbildes von Wien bewirken. Weiters würde eine
Aufstockung
der Donaubrücke um 15 Meter bedeuten, dass diese doppelt so hoch über der Donau
läge als die
anderen
Brücken und daraus eine erhebliche Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes für
den
Donauraum entstünde.
Frage 5:
Wurde
bei dieser Prüfung untersucht, ob es durch die Überbauung der Südosttangente
zur
Entlastung anderer Verkehrswege kommt?
Antwort
Ausgangspunkt
der Machbarkeitsstudie 1995 war die Idee der Kapazitätserhöhung der A 23, die
grundsätzlich als Stadtautobahn unter der Voraussetzung eines späteren
Autobahnringes
um Wien geplant worden war. Weitergehende Netzbetrachtungen im Hinblick auf
Verkehrs-
umlagerungen wurden damals nicht durchgeführt.
Frage 6:
Inwiefern
kommt es bei der Überbauung der Südosttangente zu einer höheren Schadstoff-
belastung als durch die in Planung befindliche Wien-Umfahrung durch die
Lobauquerung (S1) und
die Donauquerung (S1)?
Antwort:
Die
Machbarkeitsstudie 1995 betraf den Bereich der A 23 vom Knoten Kaisermühlen bis zum
Knoten Inzersdorf. Eine Erhöhung der Schadstoffbelastung ergab sich aus der
Kapazitäts-
erhöhung. Da die Lobauquerung und die Donauquerung im Zuge der S 1 ein anderes
Planungsgebiet betrifft, ist es nicht möglich, die in der Anfrage skizzierte
argumentative
Verbindung herzustellen.
Frage 7:
Wurde
- anlässlich der Prüfung - die Überbauung der Südosttangente der geplanten
Wien-
Umfahrung durch die Lobauquerung (S1) und die Donauquerung (S1)
gegenübergestellt und die
Folgen und Kosten verglichen?
Antwort:
Wie
schon in der Beantwortung zu Frage 6 angeführt, werden zwei nicht vergleichbare
Abschnitte
angesprochen, weshalb auch ein Kostenvergleich zwischen Lobauquerung und
Überbauung der A
23 nicht möglich ist.
Frage 8:
Was ist das Ergebnis dieses Vergleiches?
Antwort:
Bei der
Beurteilung im damaligen Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten
wurde
ein Kostenvergleich zwischen der Überbauung der A 23 und der B 301 im Abschnitt
A2 - A4
(aufgrund des damaligen Wissensstandes) vorgenommen und festgestellt, dass die
Kosten der B
301 ein Viertel der Kosten der Überbauung betrugen.
Frage 9:
Welche
Vor- und Nachteile hätte die Errichtung einer Umfahrung Wiens durch die
Lobauquerung
(S1) und die Donauquerung (S1) gegenüber der Überbauung der bereits bestehenden
Südosttangente?
Antwort:
Wie
schon bei der Beantwortung zu den Fragen 6 und 7 ausgeführt, ist ein Vergleich
dieser beiden
Bereiche nicht möglich.
Frage 10:
Inwiefern
wurde die Erhaltung der Südosttangente im Falle einer Überbauung als
problematisch
empfunden?
Antwort
Die
Problematik liegt vor allem im erhöhten Aufwand für die bauliche und
betriebliche Erhaltung
von Brücken gegenüber Freilandbereichen. In diesem Zusammenhang wäre darauf
hinzuweisen,
dass die Erhaltungskosten für Brücken das 3,5-fache jener für Freilandbereiche
betragen.
Frage 11:
Ist - unabhängig von einer Überbauung der Zustand der Südosttangente bedenklich?
a) Wenn nein, warum ist er es dann für eine Überbauung?
b) Wenn ja, was bedeutet das für die derzeit bestehende Südosttangente?
Antwort:
Im Zuge der A 23 wurden - speziell in den Bereichen der Hochlagen - in den letzten Jahren
umfangreiche Sanierungsmaßnahmen vorgenommen, um einen baulich einwandfreien Zustand zu
gewährleisten.
Da aus statischen Gründen eine Aufstockung der bestehenden Tragwerke nicht möglich ist,
müssten Rahmentragwerke mit ca. 30 m Spannweite über die A 23 gebaut werden, auf die dann
die Tragwerke für die Fahrbahnen aufzulegen wären.
Frage 12:
Welcher
Bereich der Südosttangente wurde bei der Prüfung für die Überbauung in Erwägung
gezogen?
Antwort:
In
der Machbarkeitsstudie 1995 wurde der Bereich vom Knoten Inzersdorf bis zum
Knoten
Kaisermühlen untersucht.