662/AB XXII. GP

Eingelangt am 05.09.2003
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BM für WIRTSCHAFT und ARBEIT

 

Anfragebeantwortung

 

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 620/J betreffend
Linux im Amt, welche die Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kolle-
gen am 8. Juli 2003 an mich richteten, stelle ich fest:

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

Welche Systeme bisher in der kommunalen Verwaltung verwendet werden/wurden,
ist nicht bekannt.

Im Bereich der Zentralleitung betreibt das Bundesministerium für Wirtschaft und
Arbeit die IT-Systeme vorwiegend mit der MS Windows 2000 (Server) bzw. Windows
XP (Workstations) Plattform. Zum Teil werden auch Dienste und Anwendungen auf
den Betriebssystemen Linux, Unix und z/OS betrieben.

Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:

Bei der Konzeption und Umsetzung von IT-Lösungen im Bundesministerium für Wirt-
schaft und Arbeit wird auf die Erfüllung der angeforderten Funktionalität unter Be-
achtung von Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit besonderer Wert gelegt. Die
Produktpalette von Microsoft oder auf diese aufbauende SW-Produkte anderer Her-
steller ermöglichen zumeist eine integrierte Zusammenarbeit der eingesetzten


Softwareprodukte wie zB. Betriebssystem, Office-Software am Desktop-Arbeitsplatz
mit den eingesetzten Softwareprodukten wie z
B. Mail-System und Management
Software auf den Servern. Die eigentlichen Software-Kosten stellen im Rahmen der
Betrachtung der IT-Gesamtkosten darüber hinaus mit 5 % einen verhältnismäßig
geringen Anteil dar.

Im Rahmen der vom Institut für Wirtschaftswissenschaften der Universität Klagenfurt
erstellten Studie "Gesamtwirtschaftliche Effekte des Software-Sektors in Österreich"
wurde auf Einladung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit eine
Kooperation des Forschungsteams mit dem BMWA und der Firma uptime im
Rahmen des Projektteils "Auswirkungen von Open Source Software auf dem
Arbeitsmarkt" ins Leben gerufen, im Rahmen derer Daten und Ergebnisse
ausgetauscht und diskutiert wurden.

Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:

Man kann aus der Erfahrung und begründet durch die Komplexität der Produkte da-
von ausgehen, dass es heute weltweit kein Softwarepaket gibt, das bei seiner Frei-
gabe absolut fehlerfrei ist. Durch den sehr großen Verbreitungsgrad von Microsoft-
Produkten werden diese auch zwangsläufig von einer großen Anzahl von Soft-
warespezialisten in der ganzen Welt in der Anwendung überprüft. Daher muss auf
festgestellte Mängel seitens MS rasch reagiert werden.

Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:

Windows XP wird auf den Arbeitsplatzsystemen des Bundesministeriums für Wirt-
schaft und Arbeit flächendeckend eingesetzt. Für eine Überprüfung des Win-XP-
Quellcodes gibt es im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit zur Zeit keinen
Bedarf.

Antwort zu Punkt 5 der Anfrage:


GmbH ausgeschrieben und abgeschlossen wurde. Für die Betriebssystem-Lizenz,
die Office-Paket-Lizenz (Word, Excel, Access, Powerpoint) samt Versions Upgrade
und diverse Server-Zugriffslizenzen (CALs) betragen die jährlichen Kosten pro Ar-
beitsplatz
€ 178,40 exkl. Umsatzsteuer.

Antwort zu den Punkten 6 und 7 der Anfrage:

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit verfolgt unter Beachtung der "total-
cost-of-ownership" (TCO) und der geforderten Verfügbarkeit der IT-Lösung den
Grundsatz einer möglichst einheitlichen Hard- und Softwareausstattung. Freie Soft-
ware wird zur Zeit nur in speziellen Bereichen (Serverdienste, Systemmonitoring)
zum Einsatz gebracht.

Antwort zu Punkt 8 der Anfrage:

Der IT-Sicherheit wird im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit besonderes
Augenmerk geschenkt. Dabei basiert die Konzeption der IT-Sicherheitseinrichtungen
auf Vorgaben des IKT-Board des Bundes und plattformübergreifender Standards.
Die verschiedenen IT-Sicherheitseinrichtungen im Bundesministerium für Wirtschaft
und Arbeit wurden ebenfalls plattformübergreifend und mehrstufig implementiert.
Erkannte Sicherheitslücken werden laufend bereinigt. Die Übermittlung von System-
informationen an Microsoft wird mit mehrstufigen Techniken unterbunden.

Antwort zu Punkt 9 der Anfrage:

Die meisten Softwareprodukte werden im Bundesministerium für Wirtschaft und Ar-
beit vor deren produktivem Einsatz einem Qualitätssicherungsprozess mit formalen
und empirischen Prüfschritten in einer Testumgebung unterworfen. In bestimmten
Fällen wird bei der Auswahl möglicher Produkte der sicherheitstechnisch vorteilhafte
Aspekt genutzt, dass weitverbreitete Produkte auf Grund des verstärkten Einsatzes
einer intensiveren Prüfung standhalten müssen. Im übrigen wird auf die Beantwor-
tung der Frage 8 verwiesen.


Antwort zu Punkt 10 der Anfrage:

Bei der Installation von Servicepacks, systemspezifischen Patches und Bugfixes
werden neben dem soeben dargelegten Prozessablauf die Vorgaben und Empfeh-
lungen des IT-Dienstleisters des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, der
Firma EDS, befolgt. Diese Vorgaben werden mit dem so genannten Prozess
"change-management-operations-workflow" (CMOW) weltweit umgesetzt.