885/AB XXII. GP
Eingelangt am 09.12.2003
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möglich.
BM für
Gesundheit und Frauen
Anfragebeantwortung
Ich
beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage
Nr. 876/3 der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter und GenossInnen wie
folgt:
Frage
1:
Das
Pilotprojekt an der Grazer Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde ist meinem Ressort bekannt. Da im Rahmen dieses Projektes ein
durch eine ÖBIG-Studie festgelegtes Ausbildungskonzept umgesetzt wird, steht
mein Ressort diesem Ausbildungsprojekt positiv gegenüber.
Frage
2:
Die
genannte ÖBIG-Studie, in der eine dreijährige duale Ausbildung für
zahnärztliche
Assistentinnen/Assistenten festgelegt ist, wurde als fachliche Grundlage für
die
künftige Regelung erstellt und soll daher im Rahmen der Realisierbarkeit
umgesetzt
werden.
Frage 3:
Die
ÖBIG-Studie sieht für die Ausbildung zur zahnärztlichen Assistentin/zum
zahnärzt-
lichen Assistenten nicht eine Lehrlingsausbildung im Sinne des
Berufsausbildungsge-
setzes, sondern - wie alle anderen nichtuniversitären Ausbildungen in den
Gesund-
heitsberufen - eine Ausbildung sui generis vor, deren Abschluss zur Ausübung
eines
gesetzlich anerkannten Gesundheitsberufes berechtigen soll.
Dieses
Konzept erachte ich als zielführend, um die bisherige klare Trennung zwischen
Gesundheitsberufen, deren Tätigkeitsbereiche die Behandlung, Pflege und
Betreuung
auch kranker Menschen umfassen, und gewerblichen Berufen, die ausschließlich
Tätigkeiten an gesunden Menschen durchführen, beizubehalten.
Dies
entspricht auch der in § 2 Abs. l Z 11 Gewerbeordnung 1994, BGBI. Nr. 194,
idgF, normierten Regelung, in der klargestellt ist, dass die unter den
Kompetenztat-
bestand
„Gesundheitswesen" fallenden Tätigkeiten nicht von den im Rahmen des
Kompetenztatbestands „Gewerbe" normierten Berufsausübungsregelungen
erfasst
sind.
Frage 4:
Da im
Rahmen des geplanten Ausbildungs- und Berufsgesetzes für zahnärztliche
Assistentinnen/Assistenten ein qualifizierter Gesundheitsberuf geschaffen
werden soll,
wäre die Fortsetzung eines Pilotprojektes, im Rahmen dessen das geplante
Ausbil-
dungskonzept realisiert wird, zu begrüßen.