894/AB XXII. GP

Eingelangt am 11.12.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Verkehr, Innovation und Technologie

 

Anfragebeantwortung

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 904/J-NR/2003 betreffend Umsetzung des
Generalverkehrsplanes in Tirol - „Verkehrsprojekte Tschirgant-Tunnel und zweite Röhre Roppener
Tunnel", die die Abgeordneten Stadler, Kolleginnen und Kollegen am 15.Oktober
2003 an mich
gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

Fragen 1 und 2:

Wie ist der aktuelle Stand der Planungen bezüglich des Tschirgant-Tunnels sowie der zweiten
Röhre des Roppener Tunnels?

Wie sieht der Zeitplan zur Umsetzung des Tschirgant-Tunnels sowie der zweiten Röhre des
Roppener Tunnels aus?

Antwort:

Tschirganttunnel:

Der Tschirganttunnel befindet sich im Stadium der Vorprojektierung. Derzeit laufen
Untersuchungen bezüglich der Anschlüsse des Tschirganttunnels an die A 12 im Abschnitt
Ötztal -
Imst sowie der ASt. Nassererth.

Die Errichtung des Tschirganttunnels ist für den Zeitraum 2007 - 2010 geplant.

Roppener Tunnel:

Für den Bau der zweiten Röhre des Roppener Tunnels läuft das Trassenfestlegungsverfahren. Die
Auflage für das Anhörungsverfahren gemäß § 4 Abs. 3 und 5 BStG 1971 im Bereich der
Gemeinden Roppen, Karrösten, Karres und Imst erfolgte in der Zeit vom 04.09.2003 bis
einschließlich 16.10.2003, wobei von den Gemeinden keine Einwendungen erfolgt sind. Nach
Abschluss des § 4-Verfahrens werden die Materienrechtsverfahren durchgeführt.

Der Baubeginn für das Projekt Roppener Tunnel ist ab 2006 vorgesehen.


Frage 3:

Für beide Projekte wurden Probebohrungen durchgeführt. Welches Ergebnis brachten diese
Bohrungen?

Antwort:

Für den Tschirganttunnel wurden mit den planenden Geologen bis jetzt lediglich die Bohrstellen
fixiert. Die Ausschreibung der Bohrungen brachte kein wirtschaftliches Ergebnis, sodass die
Bohrungen neu ausgeschrieben werden.

Die Probebohrungen für die zweite Röhre des Roppener Tunnels sind abgeschlossen und haben
keine außergewöhnlichen Ergebnisse hinsichtlich der zu erwartendenden Gebirgsklassen
gebracht. Die Ergebnisse werden in die Ausschreibungsplanung einfließen.

Frage 4:

Gibt es - aus Sicherheitsaspekten - Änderungen in der Reihung der beiden Projekte im
Generalverkehrsplan?

Antwort:

Hinsichtlich des Tschirganttunnels erfolgt gegenüber dem GVP-Ö eine geringfügige Vorziehung
des Baubeginns von 2008 auf 2007 und der Verkehrsfreigabe von 2011 auf 2010. Durch den
nunmehr geplanten durchgehenden Fluchtstollen ergibt sich eine Projektkostenerhöhung von rd.
€ 46 Mio. (aktuell € 133,6 Mio. gemäß GVP-Ö € 87,2 Mio).

Ebenso wird entsprechend dem forcierten Ausbauprogramm für die 2. Röhren das Projekt
Roppener Tunnel mit dem vorgelagerten Brückenobjekt bereits 2006 gestartet. Die
prognostizierten Errichtungskosten für den Roppener Tunnel sind insbesondere auf Grund der
höheren Anforderungen an die Tunnelsicherheit von € 72,6 Mio. auf € 105 Mio. um ca. 45%
gestiegen.

Frage 5:

Inwieweit ist die Finanzierung des Tschirgant-Tunnels sowie der zweiten Röhre des Roppener
Tunnels gesichert? Hat die Finanzierung eines dieser Projekte eine Rückreihung des anderen
Projektes zur Folge?

Antwort:

Beide Projekte sind mit Bauraten in den oben angeführten Zeiträumen im mittel- bis langfristigen
ASFINAG-Bauprogramm enthalten.