916/AB XXII. GP
Eingelangt am 15.12.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für
Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
Die
schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 953/J-NR/2003 betreffend die
Abhörsicherheit
österreichischer Mobiltelefone, die die Abgeordneten Eder und Genossinnen am
22. Oktober 2003 an
mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
Frage 1:
Wie
beurteilen Sie angesichts der offensichtlich weitgehenden bekannten
Vercodungsmuster die
aktuelle Abhörsicherheit österreichischer Mobiltelefone?
Antwort
Die
Abhörsicherheit von GSM-Mobiltelefonen ist im Vergleich zu anderen
Funkübertragungen
deutlich höher, denn die bei GSM verwendeten Verschlüsselungsmethoden sind
wesentlich stärker
als die in anderen Funknetzen üblichen, sodass dem einfachen Bürger das
Mithören analoger
Funkdienste, die auch von Behörden noch eingesetzt werden, weit eher gelingen
wird als bei
GSM-Netzen.
Fragen
2 bis 4:
Welche
technologischen Möglichkeiten sehen Sie, die Abhörsicherheit von Mobiltelefonen
ent-
sprechend dem heutigen Stand der Technik zu verbessern?
Welche Zeiträume sind dafür erforderlich?
Sind Sie bereit, den österreichischen
Mobiltelefonbetreibern entsprechende Auflagen zur Erhö-
hung der
Abhörsicherheit von Mobiltelefone zu erteilen?
Antwort:
Die
Verschlüsselungsmethoden für GSM sind in europäisch harmonisierten Normen festgelegt,
sodass eine allfällig gewünschte Verbesserung allein auf nationaler Ebene
rechtlich und auch
technisch nicht möglich ist. Für eine Verbesserung der zutreffenden
europäischen Normen wäre
die technisch zuständige Normungsorganisation ETSI von der EU zu beauftragen.
Um diesen Vorgang einzuleiten, wäre dem für solche funktechnischen
Sicherheitsfragen zuständi-
gen Gremium TCAM das
Problem vorzutragen und eine Beauftragung von ETSI vorzuschlagen.
Ich bin bereit, in den entsprechenden Gremien der Europäischen Union eine
solche Initiative zu
unterstützen.
Als
private Initiative steht es den Konsumenten offen, zusätzliche
Encryptionsgeräte oder Mobilte-
lefone mit eingebautem Verschlüssler (z.B. GSMK-Crypto Phone) zu verwenden,
wobei jedoch
beide Endgeräte der Gesprächsverbindung das gleiche System verwenden müssen.