994/AB XXII. GP

Eingelangt am 23.12.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Bundeskanzleramt

 

Anfragebeantwortung

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Königsberger-Ludwig, Genossinnen und Genos-
sen haben am 22. Oktober 2003 unter der Nr. 944/J an mich eine schriftliche parla-
mentarische Anfrage betreffend Regionalisierung der Kunstförderung des Bundes
(NÖ) gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Um die Bedeutung, die die Bundesregierung der „Regionalisierung" beimißt, zu bele-
gen, weise ich auf die Tatsache hin, daß das Kulturinitiativenbudget, welches in be-
sonderer Weise Initiativen in den Bundesländern zufließt, in den Jahren 2003 und
2004 jeweils den Budgeterfolg des Jahres 1999 (gemäß Kunstbericht 1999) über-
treffen wird. Es handelt sich jeweils um das Jahresgesamtbudget bei allen drei zur
Verfügung stehenden Ansätzen 1/13076,1/13036 und 1/13078 in Summe.

Zu Frage 1:

Die Förderungen der Kunstsektion für das Land Niederösterreich betrugen antrag-
stellerbezogen (Kriterium für die Zuordnung ist die Hauptadresse des Antragstellers)
im Jahr 2002 € 2.340.541.-; was einem Anteil von 2,94% am Budget der Kunstsek-
tion (ohne Bundestheater) entspricht.

Zu den Fragen 2 und 4:

Diese Fragen können erst nach Abschluss der Budgetjahre 2003 und 2004 beant-
wortet werden.

Zu Frage 3:

Die Förderungshöhe für Kulturinitiativen in Niederösterreich betrug im Jahr 2002

€ 553.435.-.


Zu Frage 5:

Erhöhungen fanden in den Bereichen bildende Kunst, regionale Kulturinitiativen, Lite-
ratur und Kleinbühnen/Freie Gruppen, Orchester/Konzertveranstalter, Festivals und
andere gemeinnützige Einrichtungen aufgrund entsprechender Bewertung der künst-
lerischen Bedeutung in gesamtösterreichischem Kontext statt.

Zu Frage 6:

Markantes Erhöhungsbeispiel im Zeitraum 2003/2004 wird im Bereich Musik die
Etablierung der Ernst Krenek-Stiftung in Krems sein. Einen weiterer Schwerpunkt
wird die Förderung der Österreichischen Filmgalerie in Krems darstellen.

Zu Frage 7:

Die Regionalförderung in Niederösterreich erfolgte gemäß Förderungskriterien des
Bundes-Kunstförderungsgesetzes und in Übereinstimmung mit den Leitlinien der
Kunstsektion des Bundeskanzleramtes (auszugsweise : Belebung und Neudefinition
authentischer Kulturen und kultureller Identität, Förderung von kultureller Kompetenz
und aktiver Aneignung von Kulturtechniken; Bemühung um Publikumsschichten, die
von bestehenden Kultureinrichtungen nicht erreicht werden ...). Ein weiterer Ansatz
galt der Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit den EU-Beitrittskan-
didatenländern. Im Jahr 2003 wurde das „Industrieviertel-Festival" gefördert; in der
Folge wird das „Weinviertel-Festival" mit seinen Vorbereitungsarbeiten 2003 und der
tatsächlichen Umsetzung 2004 in der selben Höhe wie die anderen niederösterreichi-
schen „Viertel-Festivals", das waren je €218.018.- über zwei Jahre verteilt, unter-
stützt werden.

Zu Frage 8:

Die Förderungen für Festspiele im Bundesland Niederösterreich beliefen sich im Jahr

2002 auf folgende Höhen:

Academia Allegro Vivo                   10.800 €

Internat. Kirchenmusiktage                   1.450 €

Melker Sommerspiele Donauarena           13.080 €

Nestroy-Spiele Schwechat                   3.500 €

NÖ. Festival einschl. Investition                   93.117 €

Ost-West-Musikfest                   5.800 €

Szene Bunte Wähne                   43.604 €

Zu Frage 9:

Das Landestheater St. Polten, als einzige Großbühne in Niederösterreich, erhält Bun-
desmittel als Zweckzuschuß über den Finanzausgleich. Über das Bundeskanzleramt
erfolgen keine gesonderten Leistungen.


Zu Frage 10:

Die Förderungen für Kleinbühnen und freie Gruppen im Bundesland Niederösterreich

beliefen sich im Jahr 2002 auf folgende Höhen:

Schneck & Co                   5.080 €

Theater Forum Schwechat                   14.500 €

Trittbrettl                   10.900 €

Waldviertier Hoftheater                   130.808 €

Zu Frage 11:

Die Förderungen für Orchester, Musikensembles und größere Konzertveranstalter in

Niederösterreich beliefen sich im Jahr 2002 auf folgende Höhen:

NÖ. Festival für Musikveranstaltungen in Krems         21.800 €

NÖ. Kulturszene für Musikveranstaltungen in St. Pölten            12.100 €

NÖ. Tonkünstlerorchester                   194.377,67 €

Zu Frage 12:

Es wurden Prämien an folgende Institutionen in den genannten Höhen verliehen:

Academia Allegro vivo          3.500 € (enthalten in Gesamtförderung)

Bauchklang                   2.000 €

Catalina Homar / P.Fürst     3.500 €

Zu Frage 13:

Das Niederösterreichische Pressehaus - Druck- und Verlags GmbH, wurde erst ab
2002 unterstützt, da in den Vorjahren keine Anträge gestellt wurden, und im Jahr
2002 ein entsprechender Antrag um Verlagsförderung eingebracht wurde, zu dem
der Verlagsbeirat eine positive Förderungsempfehlung abgab.

Zu Frage 14:

Nein, die genannte Förderung ist keine indirekte Presseförderung, sondern es han-
delte sich um eine Verlagsförderung im Rahmen der Kunstförderung des Bundes-
kanzleramts, und zwar für das Frühjahrs- und das Herbstprogramm sowie für die
Werbe- und Vertriebsmaßnahmen.

Zu Frage 15:
Ja.

Zu Frage 16:

Aufgrund einer Empfehlung des Verlagsbeirats wurde 2003 eine Verlagsförderung

von € 63.700 zuerkannt. Für das Jahr 2004 liegt zur Zeit kein Antrag vor.


Zu Frage 17:

Es wurden keine Einzeltitel 2002 gefördert, sondern das Frühjahrs- und Herbstpro-
gramm im Bereich Kinder- und Jugendliteratur, das folgende Titel umfaßte: Andr
é
Dahan „Großvaters Boot", Adelheid Dahiméne/Heide Stöllinger „Esel", Michael
Köhlmeier/Christoph Abbrederis „Brief aus Ulan-Bator", Monika Helfer/Birgitta Heiskel
„Rosie in New York", Gerda Anger-Schmidt/Renate Habinger „Springt ein Schwein
vom Trampolin ...", Robert Klement „Ein Schloß in Schottland", Franz J. Schaudy/
Theres Cassini „Kewpie & Johnny", Pierre Heuer/Christoph Abbrederis „Kakaoste
rn-
chen", Edith Schreiber-Wicke/Renate Habinger „Sauberzahntiger, Birgit Vonarburg
„Die Prinzessin und ihr Teddybär", Renee Nebehay/Walter Schmögner „Mrs. Bees-
tons Tierklinik", Susa Hämmerle „Oje, Dorothee!", Thomas Brezina „Ein Dackel
namens Apolonius", Jan Cornelius/Erich Rauschenbach „Karli Kaktus".

Zu den Fragen 18,19 und 20:

Die Rechtsperson zur Veranstaltung der Melker Sommerspiele hat sich geändert.
2003 wurde die gleiche Subventionshöhe wie 2002 zuerkannt. 2004 wird nach
Vorlage eines Antrags entschieden werden.(siehe auch Beantwortung zu Frage 8).

Zu den Fragen 21, 22 und 23:

Die NÖ. Festival GesmbH. hat als Rechtsperson Veranstaltungen übernommen, die
früher über die Kunsthalle-Krems gelaufen sind. Das Pirchner(sic!)-Projekt war eine
außerordentliche Veranstaltungsserie zum Thema „Kunst gegen Gewalt". Die Ent-
scheidungen beruhen auf Diskussionsergebnissen mehrerer Beiräte.

Zu Frage 24:

Für 2003 sind 75.000 € vorgesehen. 2004 wird nach Einlangen eines Antrags ent-
schieden werden.

Zu den Fragen 25 und 26:

Der Kunstbericht 2002 weist für die NÖ Kulturszene Betriebsges.m.b.H. € 12.100,00
und € 10.900,00 aus. Bei periodengerechter Zuschreibung einschließlich der erst
2003 angewiesenen Bundesleistung für den Tanzbereich im Festspielhaus (ABC-
dance Company; € 50.000) ergibt sich insgesamt eine Erhöhung gegenüber 2001.
Die Entscheidungen zur Förderung der Niederösterreichischen Kulturszene beruhen
auf Beratungsergebnissen des Musik- und des Tanzbeirates.

Zu Frage 27:

Auf künstlerische Leistungen im Jahr 2003 bezogen wurden insgesamt 72.500 € be-
willigt. Nach Eingang eines Antrags zu 2004 wird dieser bearbeitet werden.

Zu den Frage 28 und 29:

Das Forum Schwechat wurde für den Theaterbetrieb 2002 auf Grund von Beirats-
empfehlungen mit € 14.500 gefördert.


Zu Frage 30:

Für 2003 sind für das Theater Forum Schwechat einschließlich Prämie € 21.000 be-
willigt worden. Anträge für 2004 werden im Bühnenbeirat zur Diskussion gestellt wer-
den.

Zu Frage 31:

Die starke Reduktion der Förderung für das Forum Schloß Wolkersdorf im Jahr 2002
im Vergleich zum Vorjahr ergab sich aus der Tatsache, daß der Antragsteller erst En-
de November, also quasi nach Durchführung des gesamten Programms, sein Ansu-
chen eingebracht hat. Da zu diesem Zeitpunkt auch das Förderungsbudget bereits
fast gänzlich verplant war, konnten nur mehr € 3.000.- zur Verfügung gestellt werden.

Zu Frage 32:

Diese Förderungsreduktion wurde in Einklang mit dem Kulturinitiativenbeirat durch-
geführt.

Zu Frage 33:

Das Forum Schloß Wolkersdorf hat für 2003, auch diesmal erst im Spätherbst, um
nur € 2.100.- angesucht; dieser Betrag wurde auch zur Verfügung gestellt. Die Förde-
rungshöhe für 2004 kann erst nach Vorlage eines Antrages, der mit dem Beirat zu
diskutieren sein wird, festgesetzt werden.

Zu Frage 34:

Für die Veranstaltung „Tag der offenen Ateliers" im Jahr 2003 ist beim Bund kein För-
derungsantrag eingegangen; daher werden auch keine Mittel zur Verfügung gestellt.