1068/AB XXII. GP
Eingelangt am 12.01.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur
Anfragebeantwortung
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1084/J-NR/2003 betreffend „Schulen wurden mit
mindestens 15 % Budgetkürzungen
überrumpelt - ab November besteht teilweise Zahlungsunfähig-
keit - Schulen vor der Pleite
?", die die Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kolle-
gen am 13. November 2003 an mich
richteten, wird wie folgt beantwortet:
Bei der Betrachtung und Analyse der Budgetmittel, die für
Bundesschulen zur Verfügung stehen,
darf nicht der Fehler begangen werden, nur
von den bei einem Voranschlagsansatz im Bundesfi-
nanzgesetz stehenden Beträgen
auszugehen.
So sind zusätzlich folgende Mittel
vorgesehen:
• Die
Mittel aus der Computermilliarde bzw. die für Bildungsinnovationsimpulse von
2004
bis 2006 zur Verfügung stehenden
zusätzlichen 72 Mio. €.
• ESF-Mittel im Umfang von
nahezu 90 Mio. € im Zeitraum 2000 bis 2006.
• Die Mittel für die Instandhaltung und Instandsetzung
von 2003 rund 27,4 Mio. € und 2004
rund 31,7 Mio. €. So sind
insbesondere für Zahlungen an die BIG zur Abdeckung des Mie-
ten- und Bauaufwandes
sowie der gebäudebezogenen Betriebskosten im BVA 2003
284,846 Mio. € und 2004
300,864 Mio. € veranschlagt.
• Die Mittel des
Schulraumbeschaffungsprogramms im Umfang von rd. 30 Mio. € jährlich.
• Weiters sind die relativen hohen Budgetmittel
für die Schulkulturbudgets und die Mittel für
Schulveranstaltungen
gesondert beim VA-Ansatz 1/12208, also nicht bei den Krediten der
einzelnen Schulformen
veranschlagt.
• Außerdem gibt es eine Fülle von zentral
abgeschlossenen Rahmenverträgen (wie zB. Micro-
soft-Softwarekosten, Kosten des
Bildungsdokumentationsgesetzes, Kosten der Internet-
provider
u.v.a.) sowie die vielen
IT-Angebote und Sonderaktionen, die
zentral bezahlt wer-
den und die die Schulbudgets wesentlich entlasten.
Diese jährlich steigenden
Mittel sind der Beweis, dass das Bundesministerium für Bildung, Wissen-
schaft und Kultur ständig bemüht
ist, für die Schulen bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaf-
fen.
So hat sich insbesondere das
beschlossene Doppelbudget positiv ausgewirkt, wonach bereits im
Dezember 2003 über die Ausgabenplanung der Schulen im Jahre 2004
disponiert werden kann.
Ad 1. bis 3.:
Die Beispiele sind aus den Medien bekannt. Im Zusammenwirken mit dem
Landesschulrat für Salz-
burg wurde sichergestellt,
dass den Schulen ausreichende Budgetmittel zur Verfügung stehen. Bei
den genannten Schulen
liegt wie bei allen anderen AHS die Verwaltung der Budgetmittel nach den
Grundsätzen der
Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit in der Kompetenz der Schul-
leitungen. Die tatsächlich
zugewiesenen Mittel beruhen auf exakten Berechnungen über die Auf-
wendungen der Schulen nach bestimmten Planungsparametern, für die auch die Meldungen
über
Standorte, Schüler- und Lehrerzahlen
die Grundlage bilden.
Ad 4. bis 7.:
Es wird auf die angeschlossenen Tabellen verwiesen
(Beilage 1).
Das Jahresbudget der Schulen wird jährlich durch das
vom Nationalrat beschlossene Bundesfi-
nanzgesetz bestimmt.
Bekanntlich gab es für die Zeit des Budgetprovisoriums von Januar bis Juni
2003 eine 5%ige Bindung der im BVA
2002 veranschlagten Beträge als Basis für die Ausgaben-
ermächtigungen bis Ende Juni 2003.
Mit dem ab 1. Juli 2003
beschlossenen Bundesfinanzgesetz 2003 standen nahezu die gleichen
Mit-
tel zur Verfügung. Die Verteilung auf die einzelnen Landesschulräte
erfolgte bereits mit 20. Juni
2003. Bei den Budgets der AHS gab es
bei der UT 8 gegenüber 2002 sogar eine geringfügige Stei-
gerung um 0,5 % und bei der UT 3
eine Steigerung von 5 %. Die Mittel für Instandsetzungen und
die Instandhaltung wurden 2003 gegenüber dem BVA 2002 sogar verdoppelt und
2004 gegenüber
2003 um 5,62 % erhöht.
Ad 8.:
Siehe Tabelle betreffend die Ausgabenerfolge (Beilage 2).
Durch nahezu tägliche Umschichtungen
sowie im Hinblick auf die zahlreichen Zusatzbudgets (siehe Einleitung) ist ein
Vergleich Erfolg zu
Voranschlag irreführend. Die Ausgabenerfolge der einzelnen Bundesschulen
könnten allenfalls
nach dem Rechnungsabschluss in einer sehr aufwendigen, mit einem nicht
vertretbaren Verwal-
tungsaufwand verbundenen Analyse dargestellt werden.
Ad 9.:
Keine.
Ad 10.:
Das Prinzip der Schulgeldfreiheit gemäß § 5 des
Schulorganisationsgesetzes bleibt selbstverständ-
lich aufrecht. Es gibt nur die gesetzlich geregelten Ausnahmen, wie Lern- und
Arbeitsmittelbeiträ-
ge, die im Schulunterrichtsgesetz geregelten Ausnahmen bei Schulveranstaltungen
und schulbezo-
genen Schulveranstaltungen sowie die Beiträge für die Unterbringung,
Verpflegung und Betreuung
in ganztägigen Schulformen. Den Schulen werden zur Erfüllung der gesetzmäßig
vorgeschriebenen
Aufgabenstellungen ausreichend Budgetmittel zur Verfügung gestellt. Die
Verwaltung der Schul-
budgets obliegt den Schulleitungen. Schwerpunktsetzungen an den Standorten
erfolgen unter Ein-
beziehung der Schulpartner im Rahmen der Autonomie.
Ad 11.
und 12.:
Siehe Einleitung.
Beilagen
|
Beträge in € |
Ausgaben/Erfolge der/des Landesschulräte/Stadtschulrats
für Wien in den Jahren 1998 bis 2002 Kap. 12 |
|
LSR/SSR |
Realerfolg |
|
1998 |
Wien |
430.107.120,05 |
Niederösterreich |
336.311.516,91 |
Burgenland |
76.899.412,53 |
Oberösterreich |
297.605.208,25 |
Salzburg |
132.783.317,35 |
Steiermark |
265.979.257,43 |
Kärnten |
149.434.209,67 |
Tirol |
151.315.167,61 |
Vorarlberg |
76.898.168,56 |
Summe |
1.917.333.378,36 |
|
|
|
|
LSR/SSR |
1999 |
Wien |
445.858.247,85 |
Niederösterreich |
347.945.606,35 |
Burgenland |
81.557.350,72 |
Oberösterreich |
312.010.512,14 |
Salzburg |
138.533.877,53 |
Steiermark |
286.723.470,10 |
Kärnten |
155.364.517,61 |
Tirol |
156.468.927,62 |
Vorarlberg |
79.220.816,28 |
Summe |
2.003.683.326,20 |
|
|
|
|
LSR/SSR |
2000 |
Wien |
453.888.919,19 |
Niederösterreich |
354.671.674,67 |
Burgenland |
83.090.624,78 |
Oberösterreich |
320.117.789,18 |
Salzburg |
141.731.400,70 |
Steiermark |
289.487.360,27 |
Kärnten |
157.491.798,06 |
Tirol |
158.107.125,14 |
Vorarlberg |
80.812.230,05 |
Summe |
2.039.398.922,04 |
|
|
|
|
LSR/SSR |
2001 |
Wien |
456.242.219,36 |
Niederösterreich |
362.887.243,17 |
Burgenland |
83.572.683,66 |
Oberösterreich |
323.695.558,50 |
Salzburg |
144.353.439,75 |
Steiermark |
291.244.473,65 |
Stand: 27.11.2003
Zahlenquelle:
BVI Seite
1 von 2
Beträge in €
Kärnten |
160.134.353,88 |
Tirol |
159.471.901,83 |
Vorarlberg |
83.357.134,50 |
Summe |
2.064.959.008,30 |
|
|
|
|
LSR/SSR |
2002 |
Wien |
468.583.635,41 |
Niederösterreich |
365.317.049,99 |
Burgenland |
85.109.707,42 |
Oberösterreich |
328.966.631,88 |
Salzburg |
147.788.630,15 |
Steiermark |
293.973.704,86 |
Kärnten |
162.346.884,85 |
Tirol |
163.228.939,58 |
Vorarlberg |
84.655.490,05 |
Summe Stand: 27.11.2003 Zahlenquelle: BVI Seite
2 von 2 |
2.099.970.674,19 |
Stand:
27.11.2003
Zahlenquelle:
BVI Seite
2 von 2
|
Ausgabenerfolge
Schulraumbeschaffungsprogramm
pro Land und Jahr
|
2002 |
2001 |
2000 |
1999 |
1998 |
Burgenland |
3,167.532,98 |
3,692.467,88 |
1,004.003,79 |
1,144.099,98 |
2,332.532,29 |
Karaten |
1,205.580,92 |
1,871.291,36 |
937.729,62 |
637.426,41 |
674.391,48 |
Niederösterreich |
4,707.076,33 |
6,384.428,48 |
4,599.395,63 |
4,958.204,67 |
4,242.828,46 |
Oberösterreich |
2,903.530,76 |
2,284.932,37 |
1,604.629,88 |
2,240.343,67 |
3,048.253,63 |
Salzburg |
955.244,58 |
1,983.239,82 |
1,754,649,79 |
2,910.938,34 |
2,432.119,50 |
Steiermark |
1,998.439,90 |
3,714.310,38 |
4,881.579,80 |
7,638.797,07 |
3,739.921,30 |
Tirol |
3,252.219,16 |
6,009.425,26 |
5,428.090,05 |
4,998.398,13 |
4,574.837,13 |
Vorarlberg |
5,299.978,71 |
2,555.904,92 |
4,360.465,11 |
2,443.488,67 |
7,646.769,08 |
Wien |
4,632.974,61 |
4,910.777,63 |
8,327.408,63 |
3,933.784,63 |
7,134.854,48 |
Gesamt |
28,122.577,95 |
33,406.778,10 |
32,937.952,30 |
30,905.481,57 |
35,826.507,35 |