1085/AB XXII. GP

Eingelangt am 13.01.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

 

Anfragebeantwortung

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1091/J-NR/2003 betreffend Bahnhofsoffensive -
Bahnhof Schwarzach St. Veit, die die Abgeordneten Scharer und GenossInnen am 13. November
2003 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

Fragen 1, 2 und 3:

Ist Ihnen der Bahnhof Schwarzach/St. Veit hinsichtlich seiner Struktur bekannt?

Gibt es eine aktuelle Erhebung bezüglich der Frequentierung des Bahnhofs Schwarzach/St. Veit?

    Wenn ja, wie lautet die detaillierte Auflistung der Personenanzahl, die den Bahnhof
     Schwarzach/St. Veit als Umsteigebahnhof nützen?

    Wenn nein warum nicht?

Welche und wie viele nationale- und internationale Personenzüge frequentieren den Bahnhof
Schwarzach/St. Veit derzeit als Umsteigebahnhof (detaillierte Aufstellung)?

Antwort:

Die Struktur des Bahnhofes Schwarzach St. Veit ist mir bekannt.

In den von den österreichischen Bundesbahnen laufend durchgeführten Frequenzzählungen wer-
den rund 2000 ein- bzw. aussteigende Fahrgäste an Werktagen ausgewiesen.

An Werktagen verkehren im Bahnhof Schwarzach durchschnittlich 113 personenbefördernde Zü-
ge, wovon rund 30 Züge dem Femverkehr und 83 Züge dem Regional- und Nahverkehr zuzurech-
nen sind.

Fragen 4, 8 und 9:

Warum wurde der Bahnhof Schwarzach/St. Veit aus der Bahnhofsoffensive herausgenommen,
obwohl er als Umsteigebahnhof eine hohe Frequentierung aufweist?

Wie hoch ist das Budget Ihrer Berechnung nach anzusetzen, welches notwendig wäre, den Bahnhof
Schwarzach/St. Veit zu sanieren?

Wie lautet Ihre weitere Vorgangsweise im Bezug auf den Bahnhof Schwarzach/St. Veit und wie sieht
der Plan im Detail aus?


Antwort:

Mit der 5. ÖBB-Übertragungsverordnung wurden den österreichischen Bundesbahnen im Rahmen
des Gesamtprojektes „Bahnhofsoffensive" rund 1,92 Mio. € für das Detailprojekt
„Bahnhofsoffensive Bahnhof Schwarzach St. Veit" übertragen. Im Zusammenhang mit der
Redimensionierung des Gesamtprojektes „Bahnhofsoffensive" wurde festgelegt, dass das
Detailprojekt „Bahnhofsoffensive Bahnhof Schwarzach St. Veit" vorerst nicht weiterverfolgt wird.

Fragen 5, 6 und 7:

Welche Kriterien müsste der Bahnhof Schwarzach/St. Veit erfüllen um Ihres Wissens nach
generalsaniert zu werden?

Wie stehen Sie dazu, dass ein Bahnhof im Jahr 2003 ohne Aufzüge, ohne Rolltreppen, mit
Gleisübergängen zum Bahnsteigwechsel, ohne behindertengerechte Sanitärbereiche, ohne
größenmäßig akzeptablen, geheizten Warteraum und ohne geschützten (vor bespielsweise
Dachlawinen) Warteplatz am Busbahnhof einen funktionierenden Betrieb darstellen soll?

Ist Ihnen bekannt, dass der Bahnhof Schwarzach/St. Veit nicht saniert aber sehr wohl ausschließlich
die WCs renoviert werden sollen?

Antwort:

Für die Sanierung von Eisenbahnanlagen, d. h. auch des Bahnhofes Schwarzach St. Veit, gelten
konkrete, von den österreichischen Bundesbahnen erarbeitete Kriterien, die maßgeblich vom
jeweiligen Erhaltungszustand beeinflusst werden.

Im Frühjahr 2004 wird mit der Errichtung einer behindertengerechten WC-Anlage für Bahnkunden
im Aufnahmegebäude begonnen.

Die Erreichbarkeit der Bahnsteige wird durch die bestehenden Unterführungen gewährleistet, die
jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt lediglich mit Stiegenaufgängen ausgestattet sind. Ein Über-
schreiten der Gleise ist daher nicht erforderlich und grundsätzlich auch nicht gestattet. Für die in
der Mobilität eingeschränkten Bahnkunden besteht jedoch die Möglichkeit, den bestehenden
Gleisübergang unter Begleitung eines kundigen Mitarbeiters der österreichischen Bundesbahnen
zu benützen.

Frage 10:

Ist Ihnen bekannt, dass eine "Zusammenführung" umliegender Bahnhöfe auf einen "Zentralbahnhof"
im ländlichen Raum geplant ist?

    Wenn ja, welche Bahnhöfe wären österreichweit davon betroffen?

    Wenn nein, welche zukunftsorientierten Konzepte gelten für die weniger frequentierten
     Bahnhöfe Österreichs?

Antwort:

Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass die österreichischen Bundesbahnen bestrebt sind, neben
einer ständigen Weiterentwicklung der Sicherheitsstandards auch die Wirtschaftlichkeit der Be-
triebsführung durch eine weitestgehende Zentralisierung - insbesondere durch die Fernbedienung
von Betriebsstellen - deutlich zu verbessern. Voraussetzung ist jedoch, dass die von einer Zentrale
aus fernbedienten Betriebsstellen einen entsprechenden Standard, wie z. B. Zugzielanzeigen,
Lautsprechereinrichtungen, Fernsprecheinrichtungen udgl., aufweisen.


Fragen 11 und 12:

Wie viele MitarbeiterInnen der ÖBB im Bereich Schwarzach/St. Veit werden von den ÖBB-Reformen
direkt betroffen sein?

Wie werden die MitarbeiterInnen des Bahnhofs Schwarzach/St. Veit auf mögliche Änderungen in der
Struktur vorbereitet und wann?

Antwort:

Durch das Bundesbahnstrukturgesetz 2003 werden grundsätzlich sämtliche Dienstnehmer der
österreichischen Bundesbahnen betroffen und jeweils einer der neu zu gründenden Gesellschaf-
ten zugeordnet. Die Aufgabenzuweisung an die Dienstnehmer der einzelnen Gesellschaften ob-
liegt der jeweiligen Geschäftsleitung.

Frage 13:

Wie stehen Sie zu der Tatsache, dass in einem Umsteigebahnhof wie es Schwarzach St. Veit einer
ist, keine elektronischen Anzeigetafeln an den Bahnsteigen sind, sondern nach wie vor die
Umsteigezüge und -Zeiten ausgerufen werden und sich Umsteiger wiederholt in falsche Züge
"verirren"?

Antwort:

Der Bahnhof Schwarzach St. Veit ist mit einem automatischen Zuginformationssystem in Form von
Bildschirmen ausgestattet. Im Zuge des von den österreichischen Bundesbahnen ausgearbeiteten
Programms zur Verbesserung der Fahrgastinformationssysteme ist geplant, bis zum Jahr 2005
entsprechende Informationseinrichtungen im Bereich der Bahnsteige zu installieren.