1087/AB XXII. GP
Eingelangt am 13.01.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für
Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
Die
schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1095/J-NR/2003 betreffend
Transitlösung für die
Ostregion, die die Abgeordneten Rada und GenossInnen am 13. November 2003 an mich
gerichtet
haben, beehre ich mich wie folgt zu
beantworten:
Frage
1:
Wie weit ist der Planungsstand der Straßen- und
Schienenausbauprojekte in den Grenzregionen
Österreichs?
Antwort:
Die
Straßeninfrastrukturprojekte die im Zuständigkeitsbereich meines Ressorts
liegen weisen fol-
gende Planungsstände auf:
A 6
Nordostautobahn
Vor- und Einreichprojektierung sind
abgeschlossen, das UVP-Verfahren läuft derzeit.
A 5
Nordautobahn
Für
den Abschnitt Eibesbrunn - Schrick sind Vor- und Einreichplanungen
abgeschlossen, das
UVP-Verfahren läuft.
Für
den Abschnitt Schrick - Poysbrunn ist die Vorprojektierung abgeschlossen. Das
Verfahren
gemäß § 14 BStG. 1971 wurde durchgeführt. Derzeit läuft die Ausschreibung des
Einreichpro-
jektes. Für den Abschnitt Poysbrunn - Staatsgrenze ist die Vorprojektierung
abgeschlossen, das
Verfahren gemäß § 14 BStG. 1971 ist im Laufen.
A 3
Südostautobahn
Für
die Weiterführung von Wulkaprodersdorf zur Staatsgrenze bei Rattersdorf läuft
die Vorpro-
jektierung.
S 7
Fürstenfelder Schnellstraße
Für den Gesamtabschnitt von der A 2 bis zur Grenze bei
Heiligenkreuz läuft die Vorprojektierung.
S 10
Für
den Gesamtabschnitt von Unterweikersdorf bis zur Staatsgrenze ist die
Vorprojektierung schon
weit gediehen.
Zu
den Schieneninfrastrukturprojekten wäre folgendes festzuhalten:
Die
Nordbahn Wien - Hohenau - Staatsgrenze bei Bernhardsthal (-Breclav) ist
durchgehend
zweigleisig und elektrifiziert; sie weist schon derzeit eine ausreichende
Kapazität und Verkehrs-
qualität auf. Der Generalverkehrsplan Österreich 2002 (GVP-Ö) enthält den
HL-Ausbau der Stre-
cke Süßenbrunn - Hohenau in zwei Phasen, Phase 1 (2007 bis 2011 in Paket 1b)
und Phase 2
(2011 bis 2021 in Paket 2).
Im
aktuell gültigen Regierungsübereinkommen ist vereinbart, eine Evaluierung des
GVP-Ö im Hin-
blick auf die EU-Osterweiterung durchzuführen. Diese hat nunmehr ergeben, dass
mit den ge-
planten Maßnahmen im Schienenbereich - von wenigen Ausnahmen abgesehen -
ausreichende
Vorsorge für die kommende Integration Europas getroffen wurde.
Die
Ausbaupläne des GVP-Ö 2002 in Richtung Osten decken sich nicht nur mit den
nationalen
Netzfestlegungen, sondern auch in hohem Maße mit internationalen
Netzüberlegungen, wie sie
zuletzt im Rahmen der Van Miert-Gruppe getroffen wurden. Lediglich eine
(weitere) hochrangige
Schienenstrecke Wien-Bratislava, welcher nunmehr von der Europäischen
Kommission euro-
päische Priorität eingeräumt wird, fehlt im GVP-Ö 2002. Da bereits eine
Hochleistungsstrecke von
Wien über Kittsee nach Bratislava seit 1998 in Betrieb ist, erscheint ein
weiterer Ausbau zwar nicht
vordringlich, aber im Hinblick auf eine mögliche Mitfinanzierung des Vorhabens
durch die EU über-
legenswert.
Frage 2:
Welche der Straßen- und
Schienenausbauprojekte sind für den Bezirk Gänserndorf vorgesehen?
Antwort:
In
meinen Zuständigkeitsbereich fallende Straßenprojekte, die den Bezirk
Gänserndorf am Rande
betreffen, sind die S 1 Wiener Außenringschnellstraße und die A 5 Nordautobahn.
Die Schienenausbauprojekte sind in der Beantwortung zu Frage 1 angeführt.
Frage
3:
In
welchem Zeitraum ist es vorgesehen, diese Projekte durchzuführen und wie sieht
die finanzielle
Bedeckung aus?
Antwort:
Die
Finanzierung der Straßenprojekte wird durch die ASFINAG mit den Mauterlösen zu
erfolgen
haben.
Nach der derzeitigen Zeitplanung sind
folgende Realisierungspunkte vorgesehen:
A3 |
Ende 2009 |
A5 |
2009 |
A6 |
Ende 2007 |
S7 |
2014 |
S 10 |
2009/2010 |
S 31 |
2010 |
Frage 4:
Welche
Teilabschnitte werden im kommenden Jahr 2004 begonnen, beziehungsweise
fertigge-
stellt?
Antwort:
Im
kommenden Jahr ist vorgesehen, mit dem Bau der A 6 zu beginnen. Der Beginn von
Schienen-
ausbauvorhaben ist nicht vorgesehen.
Frage 5:
Wie
sehen Sie den Realisierungszeitraum der Ortsumfahrungen Strasshof, Gänserndorf
und
Deutsch Wagram?
Antwort:
Gemäß
der geltenden gesetzlichen Bestimmungen fallen diese Projekte in den
Zuständigkeitsbe-
reich des Herrn Landeshauptmannes von Niederösterreich. Die geltenden
Rechtsnormen sehen
zwar keine Berichts- und Koordinationspflicht vor, es konnte aber in Erfahrung
gebracht werden,
dass die Umfahrung von Deutsch Wagram 2009 fertiggestellt werden soll und die
Realisierungen
der Umfahrungen von Strasshof und Gänserndorf von der im Bundesstraßengesetz
nicht vorgese-
henen Marchfeld Schnellstraße abhängen.
Frage 6:
Wie sehen Sie die Dringlichkeit der
Straßen- und Schienenausbauprojekte im Bezirk Gänserndorf?
Antwort:
A 5 Nordautobahn und S 1 Wr.
Außenringschnellstraße haben höchste Dringlichkeit zur Lösung
der Verkehrsführung im Nordosten Österreichs. Auf die Schienenprojekte wurde
bereits bei der
Beantwortung auf Anfrage 1 eingegangen.
Frage 7:
In
welchem Ausmaß wird der Schwerverkehr durch den Bezirk Gänserndorf nach der
Ost-
Erweiterung vermutlich ansteigen?
Antwort:
Der Schwerverkehr auf der Straße wird
vermutlich von derzeit ca. 11% auf ca. 15% des Gesamt-
verkehrs zunehmen. Dazu ist allerdings festzuhalten, dass der höchste
Schwerverkehrsanteil an
der Landesgrenze Wien/Niederösterreich auftritt.
Frage 8:
Werden die Hauptverkehrswege im Bezirk
Gänserndorf bis zur Ost-Erweiterung fertig ausgebaut
sein? Wenn ja, wie ist der derzeitige Planungsstand?
Antwort:
Die Straßenbauvorhaben werden nicht bis 1.5.2004
fertiggestellt sein. Angaben zum Planungs-
stand wurden bereits bei der Beantwortung von Anfrage 1 gemacht.
Frage 9:
In welcher
Form wird Ihr Ressort darauf einwirken, dass leistungs- und aufnahmefähige Verkehrs-
wege im Bezirk Gänserndorf rasch aus- bzw. gebaut werden?
Antwort:
Mein
Ressort hat durch bereits durchgeführte Änderungen der Genehmigungsabläufe für
die Pro-
jekte im hochrangigen Straßennetz den Planungsprozess maßgeblich beschleunigt
und wird die
rasche Umsetzung der Vorhaben weiter betreiben.
Frage
10:
Wie
beurteilen Sie grundsätzlich den verkehrspolitischen Stellenwert bzw. Sinn von
Neben-
bahnen?
Antwort:
Die
Verkehrsbedeutung von Nebenbahnen ist primär aus regionaler Sicht zu beurteilen
und er-
scheint jedenfalls dann als gegeben, wenn die zuständigen regionalen
Gebietskörperschaften
(Land, ggf. auch Gemeinden) bereit sind, auf diesen Nebenbahnen regional
abgestimmte Ver-
kehrsdienste zu bestellen. Dies ist zum Beispiel auf den von Gänserndorf
ausgehenden Strecken
der Fall, nicht (mehr) jedoch auf der Strecke Siebenbrunn-Leopoldsdorf -
Engelhartstetten.
Frage 11:
Welche
Maßnahmen müssen gesetzt werden um eine Hochleistungsstrecke nach Bernhardsthal
zu verwirklichen?
Antwort:
Die
Nordbahn Wien - Hohenau - Staatsgrenze bei Bernhardsthal (-Breclav) ist bereits
mit Verord-
nung der Bundesregierung (3. Hochleistungsstrecken-Verordnung BGBI. Nr.
83/1994) zur Hoch-
leistungsstrecke erklärt worden.