1137/AB XXII. GP

Eingelangt am 23.01.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Bundesministerium für soziale Sicherheit

 Generationen und Konsumentenschutz

 

Anfragebeantwortung

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage
Nr. 1124/J der Abgeordneten Öllinger, Freundinnen und Freunde,
wie folgt:

Frage 1:

Ich habe in meiner Eigenschaft als Bundesminister für soziale Sicherheit, Generatio-
nen und Konsumentenschutz stets zum Ausdruck gebracht, die Unfallrentenbesteue-
rung so rasch wie möglich abschaffen zu wollen bzw. mich für ein Auslaufen der Re-
gelung einzusetzen. Um den Betroffenen eine finanzielle Abfederung zu ermögli-
chen, habe ich - als eine meiner ersten Tätigkeiten als damaliger Bundesminister für
soziale Sicherheit und Generationen - den Härteaus
gleichsfonds eingerichtet.

Frage 2:

Ursula Haubner hat in ihrer Eigenschaft als Staatssekretärin seit ihrer Angelobung
am 28. Februar 2003 zum Ausdruck gebracht, dass sie sich für eine raschest mögli-
che Abschaffung bzw. ein Auslaufen der Regelung der Unfallrentenbesteuerung ein-
setzt.

Frage 3:

Die Stellungnahme der Bundesregierung zur Beschwerde an den Verfassungsge-
richtshof betreffend die Besteuerung der Unfallrenten (G 85/02) wurde vom Bundes-
kanzleramt erstellt. Mein Ressort war bei der Erstellung dieser Äußerung eingebun-
den und hat auch eine Stellungnahme gegenüber dem Bundeskanzleramt abgege-
ben. Der Beitrag des damaligen Bundesministeriums für soziale Sicherheit und Ge-


nerationen zu dieser Stellungnahme befasste sich meinem damaligen Zuständig-
keitsbereich gemäß mit sozialversicherungsrechtlichen Aspekten der Unfallrentenbe-
steuerung sowie mit der sozialen Abfederung, wie sie im Abschnitt
IV des Bundes-
behindertengesetzes vorgesehen ist. In der Stellungnahme ist von der Verfassungs-
konformität der angefochtenen gesetzlichen Regelung ausgegangen worden, an-
dernfalls wäre keine Stellungnahme im einschlägigen VfGH-Verfahren abgegeben
worden. Mein Ressort wies aber darauf hin, dass zum Ausgleich von Härten auf
meine Initiative hin entsprechende Regelungen im Bundesbehindertengesetz ge-
schaffen wurden. Eine Kopie der damaligen Stellungnahme zum Gesetzesprüfungs-
antrag G-85/02 gegenüber dem Bundeskanzleramt lege ich bei.

Fragen 4 und 5:

In meiner Kompetenz als Bundesminister für soziale Sicherheit, Generationen und
Konsumentenschutz habe ich gemeinsam mit der Staatssekretärin für Familie, Ge-
nerationen und Konsumentenschutz, Ursula Haubner, in zahlreichen Verhandlungen
und Gesprächen mit anderen Regierungsmitgliedern auf die Notwendigkeit verwie-
sen, die Regelung zur Besteuerung der Unfallrenten nicht neuerlich zu verlängern,
sondern habe ein Auslaufen dieser Regelung gefordert. Dadurch dass Frau Staats-
sekretärin Haubner und ich darauf bestanden haben, dass der Bundesminister für
Finanzen keine neuerliche gesetzliche Regelung betreffend Unfallrentenbesteuerung
vorschlagen wird, haben wir dieses Versprechen eingelöst.

Frage 6:
ad a)

Ja.
ad b)

Ich fasse es als meine Pflicht als Sozialminister auf, insbesondere Menschen mit
Behinderungen über alle sie betreffenden Angelegenheiten bestmöglich zu informie-
ren, damit die von den Rückerstattungsmöglichkeiten betroffenen BürgerInnen zu
ihrem Recht kommen. Mein Ressort war und ist für die Einrichtung des Härtefonds
zuständig, im Zuge dessen berichteten meine Mitarbeiter/innen wiederholt vom gro-
ßen Informationsbedarf der Bevölkerung zum generellen Themenkomplex „Besteue-
rung der Unfallrenten". Da viele BürgerInnen und Bürger nicht wissen, wer für welche
Teile der Unfallrentenbesteuerung zuständig ist, habe ich dafür Sorge getragen, das
Informationsangebot der Kampagne so umfangreich wie möglich zu gestalten. Es
gehört zu den Aufgaben eines Rechtsstaates, dass BürgerInnen geholfen wird.


ad c)

Aufgrund der vielen eingehenden Anfragen seitens der Bevölkerung erschien es mir
wichtig, den offensichtlich sehr großen Informationsbedarf zum Thema „Unfallren-
tenbesteuerung" so gut wie möglich abzudecken und die Menschen darüber hinaus
zu informieren, wo sie sich weitere Informationen beschaffen können.

ad d)

Nein. Für diese Informationskampagne war eine Zustimmung der genannten Res-
sorts nicht erforderlich.

Frage 7:

Die Inserate meines Ressorts haben nicht unrichtig informiert. Ein Inserat stellt gene-
rell eine Verknappung der Gesamtinformation dar; um daher weitergehende Informa-
tionen anzubieten, wurde auf die zuständigen Stellen verwiesen (Servicenummer,
E-Mail-Adressen):


Fragen 8 und 9:

Die Kosten der Inserate von 2001 bis 2003 betragen € 362.925,52 (excl. USt) und
sind in der folgenden Tabelle in Teilbeträgen aufgelistet. Die Kosten für September
2003 sind ebenfalls aus der Tabelle zu ersehen.

Unfallrenten

 

 

 

 

 

Inserate/Einschaltungen 2001-2003

 

 

 

 

 

Datum

 

Betrag in €

 

WIR

 

Ausg. 3/2002

 

290,--

 

Senioren im Blickpunkt

 

Ausg. Okt. 2003

 

650,--

 

Zur Zeit

 

Ausg. 43/44 2003

 

3.427,20

 

Tiroler Bezirksblätter

 

24.09.2003

 

1.650,--

 

Kleine Zeitung

 

21.09.2003

 

13.343,13

 

Krone und Kurier

 

21.09.2003

 

22.374,--

 

Tiroler TZ

 

20.09.2003

 

8.330,14

 

Nachrichten

 

20.09.2003

 

6.880,--

 

Zur Zeit

 

Ausg. 46/47 2002

 

5.000,--

 

Kärntner Nachrichten

 

22.11.2002

 

2.907,--

 

Oberkärntner NR

 

22.11.2002

 

1 290,--

 

Blickpunkt Mittelkärnten

 

21.11.2002

 

763,07

 

Kleine Zeitung

 

21.11.2002

 

24.269,70

 

Unser Klagenfurt

 

20.11.2002

 

2.180,--

 

Kärntner Woche

 

20.11.2002

 

2.448,23

 

Kronen Zeitung

 

19.11.2002

 

26.052,--

 

Kurier

 

19.11.2002

 

8.775,--

 

Kleine Zeitung

 

18.11.2002

 

24.269,70

 

Kronen Zeitung

 

18.11.2002

 

26.052,--

 

Kurier

 

18.11.2002

 

8.775,--

 

Wiener Bezirkszeitung

 

14.11.2002

 

12.718,--

 

Kronen Zeitung

 

13.11.2002

 

26.052,--

 

Kurier

 

13.11.2002

 

8.775,--

 

Kronen Zeitung

 

12.11.2002

 

26.052,--

 

Kurier

 

12.11.2002

 

8.775,--

 

Kärntner Tageszeitung

 

14.12.2001

 

1.046,78

 

Blickpunkt Mittelkärnten

 

27.11.2001

 

726,72

 

Kärntner Nachrichten

 

23.11.2001

 

1.453,46

 

Kärntner Krone

 

17.11.2001

 

1.490,40

 

ORF Nachlese

 

Ausg. 11/2001

 

2.514,48

 

der neue Grazer

 

25.10.2001

 

4.623,81

 

Kronen Zeitung/ Zeit zum Leben

 

24.10.2001

 

14.499,74

 


Kärntner Nachrichten

 

19.10.2001

 

1.090,09

 

Kärntner Woche

 

17.10.2001

 

1.895,09

 

Vbg. NR

 

13.10.2001

 

4.746,44

 

Kärntner Nachrichten

 

12.10.2001

 

1.090,09

 

Kronen Zeitung/ Zeit zum Leben

 

10.10.2001

 

14.499,74

 

Krone und Kurier

 

7./8.10.2001

 

22.867,38

 

Kleine Zeitung

 

07.10.2001

 

17.193,04

 

Fachzeitschrift "Senior"

 

Ausg. Okt. 2001

 

1.090,09

 

Gesamt:

 

 

 

362.925,52

 

Frage 10:

Für die soziale Abfederung der Unfallrentenbesteuerung wurden im Jahr 2001
5,165 Mio. € , im Jahr 2002 21,649 Mio. € und im Jahr 2003 an Vorschüssen bis
zum 30. November 8,053 Mio. € aufgewendet. Aus EDV-technischen Gründen ist es
nicht möglich, die Anträge auf bestimmte Kalenderjahre präzise zurückzurechnen,
insgesamt wurden allerdings in diesen 3 Jahren mehr als 45.000 Anträge einge-
bracht und vom Bundessozialamt behandelt

Beilage