1181/AB XXII. GP
Eingelangt am 30.01.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Bundesministerium
für Gesundheit und Frauen
Anfragebeantwortung
Ich
beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr.
1218/J der Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde wie
folgt:
Grundsätzlich
ist festzustellen, dass die ggst. parlamentarische Anfrage einer
wissenschaftlich fundierten Auswertung von Daten bedarf, die allenfalls den
Transplantationszentren selbst vorliegen. Mein Ressort hat nur die im Rahmen
der Leistungsorientierten Krankenanstalten-Finanzierung (LKF) zum Zweck der
Spitalsfinanzierung erhobenen Daten zur Verfügung, mit denen derartige
epidemiologische Fragestellungen nicht beantwortbar sind. Das Bundesinstitut
für
Gesundheitswesen (ÖBIG) erhält von den Transplantationszentren nur einen
kleinen Ausschnitt aus jenen Daten, die die Transplantationszentren an die
Stiftung Eurotransplant liefern, für die Zwecke der Gesundheitsstrukturplanung.
Die Stiftung Eurotransplant, der sechs europäische Staaten angehören, ist eine
gemeinnützige Organisation, die sich als wichtigstes Ziel die Förderung des
Aufkommens von Organen zu Transplantationszwecken gesetzt hat.
Eurotransplant vermittelt und koordiniert den internationalen Austausch von
Spenderorganen. Insoferne ist keine der beiden Datenquellen, auf die das
Bundesministerium zugreifen kann, geeignet, die ggst. Fragen hinlänglich und
verlässlich zu beantworten
Frage 1:
Die
Anzahl der Nieren-/Pankreastransplantationen bei Typ-I-Diabetikerlnnen an
den drei österreichischen Universitätskliniken betrug in Summe der Jahre 1998
bis inklusive 3. Quartal 2003 laut den dem ÖBIG vorliegenden Zahlen aus der
Eurotransplant-Dokumentation 170 (wobei in 12 Fällen keine Grunderkrankung
angegeben ist und die Zahlen für 2003 vorläufige Werte darstellen). Die
beiliegende Tabelle des ÖBIG zeigt die Aufgliederung nach den drei
Universitätsklinikstandorten und nach Jahren.
Tabelle:
Kombinierte Nieren-Pankreastransplantationen in Österreich 1998 bis
3. Quartal 2003 mit Grunderkrankung* „Diabetes Type I´´
TX-Zentrum |
1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
bis 3. Quartal 2003** |
gesamt |
Graz |
|
|
|
1 |
1 |
3 |
5 |
Innsbruck |
24 |
26 |
29 |
18 |
34 |
23 |
154 |
Wien |
5 |
1 |
|
2 |
|
3 |
11 |
gesamt |
29 |
27 |
29 |
21 |
35 |
29 |
170 |
* bei insgesamt 12 der 170
Transplantationen war keine Grunderkrankung angegeben
**
die Daten des Jahres 203 sind als vorläufige Werte zu betrachten
Quelle: ÖBIG,
Eurotransplant-Dokumentation
Fragen 2, 3 und 10:
Über
die Anzahl der Nierentransplantationen bei Typ-I- und Typ-II-
Diabetikerlnnen und deren Durchschnittsalter können keine verlässlichen
Aussagen getroffen werden, weil in der dem ÖBIG vorliegenden Eurotransplant-
Dokumentation in rund einem Viertel der Fälle keine Diagnose angegeben ist.
Auch die für die Spitalsfinanzierung erhobenen LKF-Daten ermöglichen keine
Aussagen, weil ein Kausalbezug zwischen den codierten Diagnosen und den
codierten Leistungen nicht in allen Fällen und nicht für alle Jahre hergestellt
werden kann.
Frage
4:
Eine
verlässliche Aussage über die durchschnittliche Verweildauer auf
Intensivstationen ist aufgrund der relativ geringen Anzahl der Fälle und der
Zentren sowie der - je nach Transplantationszentrum - sehr unterschiedlich
hohen Anzahl von Verlegungen zwischen Normalpflege- und Intensivstationen,
die u.a. mit der jeweiligen Organisationsstruktur der Zentren in Zusammenhang
stehen, nicht möglich.
Frage
5:
Verlässliche
Wiederaufnahmeraten können weder aus der Eurotransplant-
Dokumentation noch aus den LKF-Daten abgeleitet werden, weil die Daten
anonymisiert sind.
Fragen
6 bis 8:
Postoperative
Mortalitätsraten können weder aus der dem ÖBIG vorliegenden der
Eurotransplant-Dokumentation noch aus den LKF-Daten abgeleitet werden.
Frage 9:
Das
Durchschnittsalter bei kombinierter Nieren-Pankreas-Transplantation lag in
den Jahren 1998 bis inklusive 3. Quartal 2003 in den drei österreichischen
Universitätskliniken zwischen 36 und 49 Jahren (siehe beiliegende Tabelle des
ÖBIG aus der
Eurotransplant-Dokumentation).
Tabelle: Durchschnittsalter der PatientInnen mit
kombinierter Nieren-Pankreastransplantationen in
Österreich 1998 bis 3. Quartal 2003 mit Grunderkrankung* „Diabetes Type I´´
TX-Zentrum |
1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
bis 3. Quartal 2003** |
Graz |
|
|
|
39 |
39 |
45 |
Innsbruck |
40,5 |
40,9 |
40,6 |
38,9 |
41,8 |
45,4 |
Wien |
36,0 |
38,0 |
|
44,5 |
|
49,3 |
* bei insgesamt 12 der 170
Transplantationen war keine Grunderkrankung angegeben
** die Daten des Jahres 203 sind als vorläufige
Werte zu betrachten
Quelle: ÖBIG, Eurotransplant-Dokumentation
Fragen
11 bis 14:
Über
die durchschnittlichen funktionsfähige Zeit der Transplantate und die
durchschnittliche Überlebenszeit der transplantierten PatientInnen sind weder
aus
den dem ÖBIG
vorliegenden Daten aus der Eurotransplant-Dokumentation noch
aus den zum Zweck der Spitalsfinanzierung erhobenen LKF-Daten ableitbar.