1510/AB XXII. GP
Eingelangt am 23.04.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
Anfragebeantwortung
In Beantwortung der
schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 1494/J betreffend
Kostenexplosion
bei der AWS, welche die Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald,
Kolleginnen und
Kollegen am 25. Februar 2004 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu den Punkten 1 und 2 der
Anfrage:
Die Vorteile der
Bündelung der verschiedenen Teilorganisationen zur AWS liegen in
der besseren Abstimmung der einzelnen Förderaktivitäten, den gemeinsamen
Mehrjahresprogrammen,
die eine abgestimmte Schwerpunktsetzung erlauben und
insbesondere
in einem unternehmeradequaten Förderungsangebot und den
kürzeren Wegen für
Förderkunden.
Antwort zu den Punkten 3 bis 6 der
Anfrage:
Es wird darauf
hingewiesen, dass die AWS gemeinsam mit ERP-Fonds und
Nationalstiftung für
Forschung, Technologie und Entwicklung über zwei anstatt früher
sieben Geschäftsführer verfügt. Es
existieren allerdings noch Verträge aus früher
eingegangen Verpflichtungen, die zu erfüllen sind. Die Einsparungen sind daher
mittelfristig zu betrachten und
werden mit Vertragsablauf jeweils wirksam. Die
tatsächliche Erhöhung
des Personalaufwandes
durch die Gründung der AWS
bewegt sich im Rahmen
der gewöhnlichen Fluktuationen. Es ist eine Hebung von
Synergien
und dadurch erhöhte Produktivität (mehr Leistung und Abwicklungen bei
gleichem
Personalstand) zu erwarten. Hinsichtlich der Kostenentwicklung wird darauf
hingewiesen, dass der finanzielle
Mehraufwand im Wesentlichen auf die
fusionsbedingten Adaptionskosten, die
durch die mittel- und langfristigen
Einsparungen gerechtfertigt werden,
und auf die Abwicklung neuer
Förderprogramme (zB. Fit für Europa,
Familienteilzeit, Double Equity,
Nachfolgebonus) zurückzuführen sind.
Antwort zu den Punkten 7 und 8 der
Anfrage:
Diese Fragen sind an den
Eigentümervertreter, das Bundesministerium für Finanzen,
zu
richten.
Antwort zu Punkt 9 der Anfrage:
Für die Zusammenführung der bisherigen
Teilunternehmen wurden zahlreiche po-
tenzielle Standorte sorgfältig geprüft. Die Wahl des Standortes gründete auf
einer
wirtschaftlichen
Gesamtschau, zu der auch die potenzielle Erweiterbarkeit sowie die
Hebung von Synergien und Fragen der
Kundenfreundlichkeit gehörten; dies unter
Berücksichtigung der Mietkosten, der Adaptions- und Renovierungskosten
sowie der
zu erwartenden langfristigen Betriebs- und Erhal-tungskosten.
Antwort zu Punkt 10 der Anfrage:
Es ist Aufgabe eines Aufsichtsrates, die finanzielle
Gebarung einer Gesellschaft ge-
nau zu prüfen und über geschäftspolitische Maßnahmen nach der Geschäftsordnung
und laut Gesellschaftsvertrag zu befinden.
Antwort zu Punkt 11 der Anfrage:
Diese Frage ist an den
Eigentümervertreter, das Bundesministerium für Finanzen, zu
richten.
Antwort zu Punkt 12 der Anfrage:
Kernziele der Zusammenführung von vier
nationalen Förderinstitutionen unter einem
Dach waren nicht in erster Linie
Kostensenkungen und Personaleinsparungen an
sich, sondern die Steigerung von
Produktivität im Förderwesen und in der Service-
qualität für Förderungswerber. Alle Erfahrungen aus dem Fusionsprozess der AWS
werden in der Planung und Umsetzung der Forschungsförderungsgesellschaft
berücksichtigt.
Antwort zu Punkt 13 der Anfrage:
Ziel ist es, mit der Schaffung der Forschungsförderungsgesellschaft
moderne und
effi-ziente
administrative Strukturen zu schaffen, die eine optimierte Abstimmung der
Aktivitäten der bisherigen Organisationen
ermöglichen. Komplizierte Abstimmungs-
mechanismen sollen zu Gunsten von effizienten Entscheidungsläufen vermieden
werden. Somit ist keine Schwächung der
Performance der operativen Einheiten,
sondern eine Verbesserung des Servicecharakters und eine Beschleunigung der
Abläufe zu erwarten.
Antwort zu Punkt 14 der Anfrage:
Es ist in diesem Zusammenhang darauf
hinzuweisen, dass Kunden aus dem KMU-
Bereich
den besonderen Fokus aller Förderungsmaßnahmen bilden. Durch die
Schaffung
der AWS konnte - im Mehrjahresprogramm - die Zielsteuerung an diese
Klientel
sogar verbessert werden. Durch die Zusammenführung der Organisationen
und resultierende Synergieeffekte können im Gegenteil
Ressourcen für die ver-
mehrte
Beratung gerade der zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen bereit-
gestellt werden,
sodass eine verbesserte Situation für diese Klientel zu erwarten ist.
Eine tendenziöse Vergabe von Fördermitteln an die Großindustrie existiert nicht
und
ist durch die Statistiken auch nicht belegbar.