1529/AB XXII. GP
Eingelangt am 26.04.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für soziale Sicherheit, Generationen und
Konsumentenschutz
Anfragebeantwortung
Ich beantworte die an
mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage der Ab-
geordneten Theresia
Haidlmayr, Freundinnen und Freunde, Nr. 1535/J, wie folgt:
Präambel:
Vorweg möchte ich die Aussage,
dass mit der Behindertenmilliarde vorwiegend Ar-
beitsplätze für nichtbehinderte Menschen geschaffen werden, als unrichtig
zurück-
weisen.
In den Beschäftigungs- und
Qualifizierungsprojekten werden die Teilnehmer/innen in
der Regel im Rahmen eines
sozialversicherungsrechtlichen Dienstverhältnisses be-
schäftigt oder sind im Rahmen der
gewährten Förderung zur Deckung des Lebens-
unterhaltes versichert. Viele Maßnahmen (z.B. Integrationsbeihilfe, Förderung
der
selbstständigen Erwerbstätigkeit)
haben die unmittelbare Eingliederung behinderter
Menschen in das Erwerbsleben zum Ziel.
Auch bei
erfolgreichem Abschluss der begleitenden Hilfen (Arbeitsassistenz, Be-
rufsausbildungsassistenz,
Clearing, Job Coaching) erhalten oder sichern Menschen
mit Behinderung ihren
Arbeitsplatz am allgemeinen Arbeitsmarkt.
Nach den Richtlinien für die Förderung
von Projekten zur Unterstützung auf dem
Weg
zu einem selbstbestimmten Leben durch umfassende professionelle Beratung
ist es Voraussetzung, dass die in den Projekten beschäftigten Berater/innen
selbst
behindert
sind.
Die mit der Durchführung der Projekte
für behinderte Menschen betrauten Behinder-
tenorganisationen
und sonstigen gemeinnützigen Einrichtungen sind angehalten,
primär
geeignete behinderte Menschen als Schlüsselkräfte zu beschäftigen. Das ist
jedoch nur eingeschränkt möglich. Da Menschen mit Behinderungen - durchschnitt-
lich betrachtet - nämlich ein deutlich schlechteres Ausbildungs- und
Qualifizierungs-
niveau
als vergleichbare Nichtbehinderte aufweisen (weswegen ja die Beschäfti-
gungsoffensive
für Menschen mit Behinderungen überhaupt ins Leben gerufen wur-
de),
so müssen oftmals - um die ordnungsgemäße Durchführung der Projekte zu
gewährleisten - diese
Positionen mit nichtbehinderten Personen besetzt werden.
Diese
mangelnde Qualifikation stellt neben behinderungsbedingten Einschränkun-
gen
das wesentlichste Vermittlungsproblem dar. Unsere Maßnahmen sind daher auf
den Erwerb zusätzlicher
Qualifikationen und Fertigkeiten ausgerichtet, um eine Integ-
ration in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Mit der
"Behindertenmilliarde" wird nicht nur das etablierte Fördersystem
fortgeführt
und
ausgebaut, sondern permanent an einer laufenden Verbesserung gearbeitet.
Einige Beispiele dazu: neue Berufsfelder für Menschen mit Behinderungen zu öff-
nen,
zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und speziell der Wirtschaft beitragen,
die
individuellen
Bedürfnisse bei der Maßnahmenplanung ins Zentrum zu stellen, Em-
powermentansatz wird umgesetzt, Maßnahmen, die die speziellen Bedürfnisse von
behinderten Frauen
berücksichtigen, werden entwickelt.
Mit der
"Behindertenmilliarde" ist es gelungen, ein Fördersystem aufzubauen,
das
nicht nur in Österreich Anerkennung gefunden hat, sondern auch im europäischen
Raum auf Interesse stößt. Internationale Experten haben sich wiederholt mit den
Schwerpunktsetzungen
und Ergebnissen beschäftigt. Derzeit aktuell wird sich am 7.
und 8. Juni 2004 eine europäische Expertengruppe in Wien mit den Ergebnissen
zur
Maßnahme "Clearing" beschäftigen. Diese wurde durch die Europäische
Kommissi-
on als
beispielgebendes Projekt ausgewählt.
Frage 1:
siehe Beilage
Die gewünschten
Detailinformationen sind EDV-mäßig nicht erfasst und nur hän-
disch
auswertbar. Diese Auswertungen sind mit den zur Verfügung stehenden Res-
sourcen nicht zu
bewältigen.
Fragen 2 bis 4:
Diese Detailinformationen sind
EDV-mäßig nicht erfasst und nur händisch auswert-
bar.
Diese Auswertungen sind mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht
zu
bewältigen.
Frage 5:
Für 5.348 Personen wurde ein
Arbeitsplatz neu erlangt, für 7.358 Personen ein Ar-
beitsplatz gesichert.
Diese Zahlen sind Stichtagserhebungen.
Erfolge, die danach eingetroffen sind, sind
daher nicht erfasst.
Anmerkung der Parlamentsdirektion:
Die angeschlossenen Anlagen
„Parlamentarische Anfrage für das Jahr 2002, BHM“ konnten nicht
textinterpretiert werden und stehen nur als Image zur Verfügung.