1554/AB XXII. GP
Eingelangt am 07.05.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
Die schriftliche parlamentarische
Anfrage Nr. 1595/J-NR/2004 betreffend die immer größer werdende
Zahl von sogenannten "Mautflüchtlingen" in den Bezirken Ried,
Schärding und Grieskirchen durch die
Einführung der Lkw-Maut, die die Abgeordneten Freund, Kolleginnen und Kollegen
am 25. März 2004
an
mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
Fragen 1 und 2:
Hat die Einführung der LKW-Maut Ihres Wissens
Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen auf
der
Innkreisautobahn - der A 8?
Wenn ja, welche?
Antwort:
Bedingt durch die Einführung der fahrleistungsabhängigen Maut, aber
auch durch bewusstes
Ausweichen
vor mittlerweile neu in Betrieb genommenen LKW-Kontrollplätzen auf Autobahnen,
gibt
es leider fallweise einen routenspezifischen, punktuellen Ausweichverkehr auf
das unter-
geordnete Bundesstraßennetz. Die ASFINAG untersucht derzeit im Auftrag des
bmvit auf dem
gesamten mautpflichtigen Netz die Größenordnung dieses Ausweichverkehrs, um
anhand der
Studienergebnisse
- die voraussichtlich bis Sommer 2004 vorliegen werden - die Grundlagen für
allfällige
Gegenmaßnahmen erarbeiten zu können.
Dieser längere Untersuchungszeitraum
ist notwendig, um stichhaltige Ergebnisse zu erhalten.
Erfahrungsgemäß kommt es bedingt durch Zeitverlust, Mehrverbrauch an
Treibstoff, etc. nach
einer gewissen Zeit wieder zu Rückverlagerungen auf das mautpflichtige Netz.
Dies war auch
schon
bei Einführung der Vignettenpflicht der Fall.
Auch für die Situation auf der A 8 Innkreis Autobahn wird
die Verkehrsentwicklung genau
analysiert.
Frage 3:
Wie hoch ist der
Anteil an Ziel- und Quellverkehr bzw. Transit auf der Innkreisautobahn?
Antwort:
Hinsichtlich der Unterscheidung zwischen Ziel- und
Quellverkehr bzw. Transitverkehr auf der A 8
liegen
derzeit keine aktuellen Daten vor.
Fragen 4 und 5:
Gibt es Studien über die erwartete Entwicklung des
LKW-Verkehrsaufkommens auf der
Innkreisautobahn?
Wenn ja, wie schauen
die Ergebnisse aus?
Antwort:
Diesbezügliche Studien liegen im bmvit nicht auf. Es ist
jedoch auf der A 8 Innkreis Autobahn seit
den
letzten Jahren ein überproportionaler Anstieg des Güterverkehrsaufkommens
gegenüber der
österreichweit
durchschnittlichen Entwicklung zu beobachten. Voraussichtlich wird sich dieser
Trend - bedingt einerseits durch den
absehbaren Lückenschluss auf der A 9 Pyhrn Autobahn so-
wie andererseits durch den Beitritt
der östlichen Nachbarstaaten zur EU ab 1. Mai - verstetigen.
Fragen 6 und 7:
Liegen bereits Studien vor, die belegen, dass
LKW-Frächter seit Einführung der Maut auf unterge-
ordnete
Straßen ausweichen?
Wenn ja, was ergeben
diese Studien in Bezug auf die Innkreisautobahn?
Antwort:
Wie in der Beantwortung zu den Fragen 1 und 2 erwähnt,
ist eine Studie in Bearbeitung, aus der
die ersten Ergebnisse auch für die A 8 im Sommer 2004 zu erwarten sind.
Frage 8:
Werden Sie veranlassen, dass es gerade auf jenen
Strecken, wo LKW-Fahrverbot besteht, zu ver-
stärkten
Kontrollen kommt, oder sind andere Maßnahmen von Seiten der Regierung geplant,
um
dieser Entwicklung entgegen zu wirken?
Antwort:
Es darf darauf hingewiesen werden, dass die Kompetenz für
allfällige Maßnahmen (z.B. Fahr- und
Gewichtsbeschränkungen
gemäß StVO auf dem Begleitnetz, verstärkte Verkehrskontrollen etc.)
beim jeweiligen Bundesland liegt. Das mit der Einführung der
fahrleistungsabhängigen Maut ein-
hergehende Ausweichen des Schwerverkehrs auf Landesstraßen ist den beteiligten
Organisatio-
nen (Exekutive, Landes- und Bundesprüfstellen, ASFINAG) aus ersten Erfahrungen
bekannt und
es wurden im Rahmen einer Koordinationsplattform bereits Maßnahmen gesetzt
(z.B. zusätzliche
Kontrollen auf den parallel führenden Landesstraßen). Die
Koordinationsplattform - die weitere
Entscheidungen vorbereiten wird - ist von Vertretern des Bundes und der Länder
besetzt.