1645/AB XXII. GP
Eingelangt am 18.06.2004
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BM für
Bildung, Wissenschaft und Kultur
Anfragebeantwortung
GZ
10.000/80-III/4a/04
Herrn
Präsidenten des Nationalrates
Univ.- Prof. Dr. Andreas Khol
Parlament
1017 Wien
Wien, 17.
Juni 2004
Die schriftliche
parlamentarische Anfrage Nr. 1658/J-NR/2004 betreffend Zubau der Business Academy Donaustadt, die die Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen am
20. April 2004 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Ad 1. bis
17.:
Das Schulbau-
und Schulentwicklungsprogramm der Bundesregierung SCHEP 2000 sieht für den
Bereich des Bundeslandes Wien eine Reihung der geplanten Projekte nach
Prioritäten vor, welche vom Stadtschulrat für Wien nach einem umfassenden,
ausgewogenen Koordinationsprozess festgelegt wurde. Diese Festlegung wurde vom
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zustimmend zur Kenntnis
genommen.
Das wichtigste
Kriterium für die Reihung war für den Stadtschulrat für Wien im Bereich der berufsbildenden
höheren Bundesschulen die Notwendigkeit der Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze
entsprechend der in Wien steigenden Nachfrage. Aus diesem Grund wurde im SCHEP
die Errichtung neuer Schulstandorte wie der BHAK/BHASCH Wien 20,
Höchstädtplatz, der HLW/HLT Wien 22, Carls-Kaserne/Kagraner Anger und der
BHAK/BHASCH Wien 15, Diefenbachgasse - übrigens auch im vollen Einvernehmen mit
dem Magistrat der Stadt Wien (Stadtplanung, Stadtentwicklung usw.) -
deutlich vor der Sanierung oder Funktionsadaptierung bestehender
Schulstandorte wie z.B. der BHAK/BHASCH Wien 22, Polgarstraße gereiht.
Die Strategie,
zunächst neue Schulstandorte zu gründen, die zur Entlastung der bestehenden
Standorte führen, und dann die Funktionssanierung bzw. Zusammenlegung
bestehender Standorte in An-
griff zu
nehmen, wurde im Zeitraum 1995 - 2002 im Bereich der Wiener allgemein bildenden
höhe-
ren Schulen, wo ein größerer Bedarf bestand, erfolgreich erprobt. Der
Stadtschulrat sah keinen Grund, von dieser Strategie abzugehen.
Die Neubauprojekte
Wien 20, Höchstädtplatz und Wien 22, Carls-Kaserne/Kagraner Anger werden
derzeit vom Stadtschulrat für Wien für eine Umsetzung vorbereitet, der Standort
Diefenbachgasse unterliegt noch einem Umwidmungsverfahren. Da die Gründungen
neuer Schulstandorte - auch wegen der Befassung des Bundesministeriums für
Finanzen - eine Vorlaufzeit von mindestens fünf Jahren in Anspruch nehmen, ist
es angesichts der dargestellten Prioritätenlage verständlich, dass
mittelfristig gereihte Projekte wie die BHAK Polgarstraße noch nicht in Angriff
genommen
wurden. Dies wird nach Baubeginn der Projekte BHAK/BHAS Höchstädtplatz sowie
Carls/Kaserne/Kagraner Anger erfolgen.
Im Zuge der im
SCHEP 2000 vorgesehenen Funktionsanpassung an der BHAK Wien 22, Polgarstraße
ist eine Zusammenlegung von Stammanstalt und Expositur (Stadlauer Straße)
vorgesehen. Dies bewirkt, dass zusätzliche Flächen an der Stammschule als
Ersatz für die an der Expositur aufgelassenen erforderlich sind. Für diese
bauliche Erweiterung ist das genannte Grundstück vorgesehen.
Da durch die
derzeit in Planung befindlichen berufsbildenden höheren Schulen in benachbarten
Bezirken zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden, erachtet der Stadtschulrat
für Wien eine Ausweitung der Klassenzahl in der Polgarstraße für nicht
notwendig, weshalb es durch die geplanten Umbauten an dieser Schule zu keiner
Erhöhung der Dienstposten kommen wird. Der Wunsch nach der Einrichtung eines
dreijährigen Aufbaulehrganges für die Handelsschule ist weder dem Stadtschulrat
noch dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur bekannt.
Zur
Realisierung des Projektes wurden zum Zeitpunkt der Erstellung des SCHEP 2000 €
7,27 Mio. angenommen. Genauere Aussagen über die für die Umsetzung einer
Sanierung, Funktionsanpassung und baulichen Erweiterung benötigten Budgetmittel
können erst nach Inangriffnahme des Projektes getroffen werden.
Zur Frage des
baulichen Zustandes des Schulgebäudes in der Polgarstraße berichtet der
Stadtschulrat für Wien, dass das Gebäude sich in einem als Gut zu bezeichnenden
Gesamtzustand befindet. Dies ist ebenso ein Grund, warum dieses Projekt vom
Stadtschulrat weniger prioritär als andere eingestuft wurde.
Abschließend
ist anzumerken, dass als Vorgriff auf die geplante Funktionsanpassung und
„Erweiterung“ derzeit die Errichtung eines multimedialen Lernzentrums an der
Stammschule in der Polgarstraße geplant wird. Eine Umsetzung ist für nächstes
Jahr vorgesehen.
Die Bundesministerin:
E. Gehrer eh.