1739/AB XXII. GP
Eingelangt am 09.07.2004
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möglich.
Bundeskanzler
Anfragebeantwortung
Die Abgeordneten zum Nationalrat
Dipl.lng. Hofmann, Kolleginnen und Kollegen
haben am 12. Mai 2004
unter der Nr. 1748/J an mich eine schriftliche parlamenta-
rische Anfrage betreffend Helmpflicht für
Kinder beim Schifahren und Snowboarden
gerichtet.
Diese Anfrage
beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Es steht außer Frage, daß durch das
Tragen eines Skihelms beim alpinen Skilauf
und
beim Snowboarden die Verletzungsgefahr deutlich gesenkt werden kann. Eine
möglicherweise
erhöhte Risikobereitschaft und eine Beeinträchtigung der Sicht
durch
den Skihelm vermag diesen Vorteil nicht zu kompensieren.
Zu Frage 2:
Die Einführung einer Helmpflicht für Kinder unter 15
Jahren auf österreichischen
Skipisten ist nicht geplant.
Zu den Fragen 3 und 4:
Der Österreichische Skiverband fördert
seit Jahren das Tragen des Skihelms. Im
Rennlauf steht seine Verwendung - auch bei
Kindern und Jugendlichen - außer
Frage. Der ÖSV setzt sich dafür ein, diese Akzeptanz auch im
Freizeitsportbereich
zu schaffen. Durch das Aussprechen einer direkten Helmempfehlung sowie durch
Kooperationen mit dem Sportartikelhandel,
mit Helmherstellern und Versicherungen
wird zum Einen auf die Wichtigkeit des Helmtragens hingewiesen und zum Anderen
eine Imageverbesserung des Skihelms erreicht.
Bereits seit dem Jahr 2000 wird in
Zusammenarbeit von Österreichischem Skiver-
band, Institut "Sicher Leben", Wirtschaftskammer Österreich, VSSÖ,
Fachverband
Seilbahnen Österreichs und Bundeskanzleramt eine Imagewerbung für das Tragen
eines Sturzhelmes ("Helm auf - gut
drauf) mit Folders, Gewinnspielen etc. an Kin-
dergärten und Schulen durchgeführt. Sowohl eine Helmkampagne mit Stephan
Eberharter als Galionsfigur als auch Informations- bzw. Vorbild-Kampagnen durch
Gleichaltrige („peer group education") sind erfolgreich. Angesichts der
zunehmen-
den Popularität des „Freeride'-Skifahrens und der damit einhergehenden Modewel-
le läßt sich gerade bei den Jugendlichen ein deutlicher Trend zum Helm
erkennen,
der durch entsprechende Maßnahmen noch
verstärkt wird.
Ein im März 2004 durch die Wirtschaftskammer Österreichs,
Bundesgremium des
Lederwaren-, Spielwaren- und Sportartikelhandels, veranstaltetes Round-Table-
Gespräch ergab eine breite Bereitschaft zu verstärkter Öffentlichkeitsarbeit
für den
Skihelm von allen vertretenen
Organisationen.
Zu den Fragen 5, 6
und 7:
Von Seiten des
Bundeskanzleramtes gibt es keine diesbezüglichen Studien.
Zu Frage 8:
Die Beweggründe für
die Erlassung dieses Gesetzes in Italien sind nicht bekannt.
Zu Frage 9:
Diesbezügliche Diskussionen wurden
zwar in einigen europäischen Staaten geführt,
mir
ist jedoch nicht bekannt, ob - außer Italien - ein anderer europäischer Staat
eine
gesetzliche Regelung anstrebt.
Zu Frage 10:
Die Auswirkungen einer gesetzlichen Einführung einer
Helmpflicht für Kinder bis
15 Jahre können nicht abgeschätzt werden.