1763/AB XXII. GP
Eingelangt am 16.07.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Gesundheit und Frauen
Anfragebeantwortung
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage
Nr.
1780/J der Abgeordneten Gabriele Binder und GenossInnen wie folgt:
Einleitend möchte ich zu der in der Anfrage angesprochenen Problematik
darauf
hinweisen, dass
die gesundheitliche Befindlichkeit der Frauen im ländlichen Raum
insbesondere
bei den Frauengesundheitszentren (in Wien, Salzburg, Linz, Graz,
Kärnten) besondere
Beachtung findet und einen wichtigen Stellenwert einnimmt.
Die von meinem Ressort geförderten Frauengesundheitszentren orientieren sich
in Richtung einer Stärkung des individuellen gesundheitsförderlichen Verhaltens
und setzen
Maßnahmen wie Beratungen, Vorträge, Workshops, Fortbildungen zur
Unterstützung
gesundheitsfördernder Ressourcen. Dabei steht der Zugang von
Frauen im ländlichen Raum zu einer qualitativ hochwertigen
Gesundheitsversorgung besonders im Mittelpunkt. Beispiele für regionale
Maßnahmen sind
u.a. die Angebote im ländlichen Raum des
Frauengesundheitszentrums
Kärnten, wie:
§ Kostenlose Beratungen zu Krebserkrankungen,
insbesondere Brustkrebs,
§ Arbeitskreis „Frauengesundheit in der Region
Oberkärnten",
§ Gesundheitsförderung und Prävention für Mädchen in Schulen
und
Jugendeinrichtungen,
§ Bewegungsangebote zur Vorsorge von Osteoporose,
§ Vorträge und Informationsveranstaltungen.
Wichtiges Ziel dabei ist es, den Zugang für Frauen zu einer qualitativ
hochwertigen Gesundheitsversorgung unabhängig von Wohnort, Alter und
finanziellen Möglichkeiten zu erleichtern.
Fragen 1 und 3 bis 5:
Der
gemäß Ausschreibungsverfahren in Auftrag gegebene 2. österreichische
Frauengesundheitsbericht
befindet sich zurzeit in Ausarbeitung, die Veröffentli-
chung ist für
2005 in Aussicht genommen. Dieser Bericht wird hinsichtlich der
Auswertung von statistischen Daten über die gesundheitliche Situation der
Frauen im ländlichen Raum neue Daten im Bundesländervergleich bringen.
Die
Frauengesundheitsdaten
werden auch eine Analyse nach Lebensphasen, Lebens-
welten und
Zielgruppen beinhalten.
Ergänzend möchte ich noch anführen, dass die Sozialversicherungsanstalt
der
Bauern im Jahr 2000 im Rahmen ihrer Selbstverwaltung eine Gesundheitsbefra-
gung bei der bäuerlichen Bevölkerung durchgeführt hat. Das diesbezügliche Er-
gebnis wurde -
zum Großteil nach Geschlechtern getrennt - ausgewertet und in
der Broschüre
der Sozialversicherungsanstalt der Bauern „Gesundheitsbefragung
2000"
veröffentlicht.
Frage 2:
Die statistische Auswertung der gesundheitlichen Situation der Frauen im
ländlichen
Raum stellt einen wichtigen Ansatz dar, um eine gezieltere frauenspe-
zifische
Versorgung gewährleisten zu können und wird daher als wichtiger An-
satzpunkt in
der Frauengesundheit gesehen.
Fragen 6 und 7:
Der aktuelle Frauengesundheitsbericht wird Vorschläge und
Handlungsanleitun-
gen für konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der gesundheitlichen Befindlich-
keit von Frauen
im ländlichen Raum beinhalten.
Als ein Ergebnis der in der Beantwortung zu Frage 1 erwähnten
Gesundheitsbe-
fragung in der
bäuerlichen Bevölkerung durch die Sozialversicherungsanstalt der
Bauern kann die Einführung von 14-tägigen Erholungsaufenthalten für Frauen in
besonderen Situationen genannt werden. Dies deshalb, weil gerade Frauen be-
sonderen Belastungen ausgesetzt sind, wie z.B. Generations- und Partnerkon-
flikte, Todesfall in der Familie, finanzielle Sorgen, etc. Bei den
Erholungsaufent-
halten wird Hilfestellung zur Krisenbewältigung sowie zur Verminderung der Be-
lastungen gegeben. Bislang haben an den Erholungsaufenthalten für Frauen in
besonderen Situationen 358 Bäuerinnen teilgenommen. Diese große Zahl von
Anträgen verdeutlicht die hohe Akzeptanz der Versicherten.