1882/AB XXII. GP
Eingelangt am 10.08.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr.
1897/J-NR/2004 betreffend Berichten über eine
Veränderung der Bauausführung beim Projekt der Unterflurlegung der A7
im Bereich Linz, die die
Abgeordneten Keck und GenossInnen am 16. Juni 2004 an mich gerichtet haben,
beehre ich mich
wie folgt zu beantworten:
Frage 1 :
Stimmt es, dass die Asfinag derzeit nach Möglichkeiten
sucht, die erst kürzlich kolportierte
Kostenerhöhung der
Unterflurlegung der A7 im Bereich Linz/Bindermichl/Spallerhof von bis zu
42% zu verhindern bzw. zu reduzieren?
Antwort:
Um die Kosten für das Projekt A 7, Überdeckung
Bindermichl zu reduzieren wurden seitens der
ASFINAG gemeinsam
mit dem Land Oberösterreich mögliche Einsparungspotentiale untersucht.
Diese Untersuchung wurde unter der
Grundvoraussetzung durchgeführt, dass sich diese
potentiellen Einsparungsmöglichkeiten lediglich auf eine Reduzierung der über
die
verkehrstechnische Erfordernis bzw. der über die erforderlichen Sicherheits-,
Lärm- und
Umweltschutzstandards hinausgehenden Maßnahmen beschränken.
Frage 2:
Wenn ja, durch wen
wurden diese Überlegungen angeregt/gestartet?
Antwort:
Diese Überlegungen
wurden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit von der
ASFINAG initiiert.
Frage 3:
Welche
Personen und/oder Institutionen/Gremien wurden in die Überlegungen zur
Kostenreduktion einbezogen?
Antwort:
Das Einsparungspotential wurde im Auftrag der ASFINAG
durch das Land Oberösterreich geprüft
und mit der Stadt
Linz (Mitfinanzierer) akkordiert.
Frage 4:
Wie lauten die
Vorschläge zur Kostenreduktion?
Antwort:
Derzeit werden noch folgende Einsparungsmöglichkeiten
geprüft:
•
Anstatt
des Fußgängerüberführung im Bereich des Kreisverkehrs Bindermichl wird eine
kostengünstigere Variante in Form einer
Unterquerung der Muldenstraße untersucht
(Einsparung ca. 1,0 Mio €).
•
Wirtschaftliche
Optimierung der Lärmschutzmaßnahmen bei den Portalbereichen der
Einhausung (Einsparung wird noch geprüft).
•
Bei der Errichtung der für das Projekt Bindermichl
erforderlichen Energie- und
Datenleitungen
wird die Trassenführung insbesondere hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit
und eine mögliche Beteiligung Dritter
geprüft, um so die gesamtwirtschaftlich günstigste
Lösung zu finden (Einsparung wird noch geprüft).
•
Die Weströhre der Einhausung Bindermichl soll nicht mit
einer zusätzlichen
Verkehrsteuerungsanlage für den Betrieb im Gegenverkehr ausgerüstet werden.
Dies
begründet sich
einerseits in der nicht nachgewiesenen Notwendigkeit derselben sowie der
daraus resultierenden erheblichen Verteuerung der Tunnellüftung auf Grund
komplexerer
Strömungsverhältnisse (Einsparung ca. 0,5 Mio €).
•
Wirtschaftliche
und technische Optimierung des Tunnellüftungssystems (Einsparung wird
noch geprüft).
•
Wirtschaftliche
und technische Optimierung des Flüchtürensystems (Einsparung ca. 0,5
Mio €).
•
Voraussichtlich können die für das Bauvorhaben bereits im
Vorfeld errichteten LED-
Stauwarnanzeigen
bei der endgültigen Verkehrbeeinflussungsanlage im Raum Linz wieder
eingesetzt werden (wird noch untersucht -
Entlastung ca. 1,0 Mio €).
Frage 5:
Welche Kostenersparnis kann durch die
Umsetzung dieser Vorschläge erreicht werden?
Antwort:
Es
ergibt sich vorläufig ein mögliches Einsparungspotential im Bereich von ca. 2
-3 % der
veranschlagten Gesamtbaukosten.
Frage 6:
Bei
mehreren Vorschlägen: Ist es angedacht, diese Vorschläge nur im Paket
umzusetzen, oder
gibt es Überlegungen, diese auch einzeln
anzuwenden?
Antwort:
Die
Einsparungsmaßnahmen könnten zwar prinzipiell auch einzeln umgesetzt werden,
jedoch wird
eine Gesamtumsetzung dieser Maßnahmen
angestrebt.
Frage7:
Wenn einzeln: Welche?
Wie lautet die ungefähre Ersparnis pro Vorschlag?
Antwort:
Die Einsparungen
sind, soweit sie bereits monetär bewertet werden konnten, in der Beantwortung
des Fragepunktes 4
ersichtlich.
Frage 8:
Hat
auch die, für das Projektmanagement zuständige, Landesbaudirektion Vorschläge
zur
Kostenreduktion vorgebracht? Wenn ja, wie lauten diese? In welcher Form und in
welchem
Umfang wurde die Asfinag über diese
Vorschläge informiert?
Antwort:
Die
potentiellen Einsparungsmaßnahmen wurden auf ausdrücklichen Wunsch der ASFINAG
vom
Land OÖ erarbeitet.
Frage 9:
Stimmt es, dass eine
Verzögerung des Fertigstellungstermins eine wesentliche Kostenersparnis
bringt? Wenn ja, wie lautet die Kostenersparnis und wodurch kommt sie
zustande?
Antwort:
Mit einer Verlängerung der Bauzeit kann keine wesentliche
Kostenersparnis bewirkt werden.
Seitens der
Projektsteuerung des Landes OÖ wird der geplante Fertigstellungstermin nach wie
vor
angestrebt. Der diesem Termin zu Grunde liegende Bauzeitplan wurde unter der
Prämisse erstellt,
durch stark komprimierte Bauabläufe die
kürzest mögliche Bauzeit zu gewährleisten. Auf Grund
des Umfanges und der Komplexität des gegenständlichen Bauvorhabens sind jedoch
unvorhersehbare Bauverzögerungen nicht auszuschließen. In diesem Fall würden
seitens der
ASFINAG keine weiteren Kostensteigerungen auf Grund von eventuellen
Forcierungsmaßnahmen
zur Einhaltung des geplanten Termins in Kauf
genommen.
Frage 10:
Auf Basis welcher Kriterien wurde Ende
2005 als ursprünglicher Fertigstellungstermin festgelegt?
Antwort:
Der
Fertigstellungstermin Ende 2005 wurde auf Basis der Bauzeitplanung des Landes
OÖ in ihrer
Funktion als Projektsteuerung mit dem Ziel einer möglichst kurzen
Bauzeit zwecks Vermeidung
von längerfristigen Behinderungen für die Verkehrsteilnehmer festgelegt.
Fragen 11
bis 13:
Stimmt
es, dass es angedacht ist, die ursprünglich durchgängige Überdachung an
verschiedenen
Stellen wegzulassen? Wenn ja, wo?
Auf Basis welcher Informationen konnte
festgestellt werden, dass durch den möglichen Wegfall der
Decke auch ein Teil der
Sicherheitseinrichtungen nicht angebracht bzw. installiert werden muss?
Welche
Sicherheitseinrichtungen würden wegfallen?
Antwort:
In einer ersten Evaluierung von Einsparungsmöglichkeiten
wurde auch der Entfall der
Überdachung im Bereich der Einhausung Niedernhart erwogen (Einsparungspotential
ca.
10 Mio €). Nach einer Abstimmung mit dem Land OÖ wurde jedoch seitens der
ASFINAG auf die
Weiterverfolgung dieser Einsparungsmöglichkeit verzichtet, da die Überdachung
der Einhausung
Niedernhart einen
essenziellen Bestandteil für den Schutz der Bewohner und der Umwelt darstellt.
Frage 14:
Gibt
es Untersuchungen, welche Auswirkungen das Weglassen eines Teils der Decke auf
die
Abgas- und Lärmentwicklung auf die
Wohnumgebung hätte? Wenn ja wie lauten sie?
Antwort:
Nein,
es wurden diesbezüglich keine weitergehenden und detaillierten Untersuchungen
durchgeführt, da die Auswirkungen ohnehin
einschätzbar waren.
Frage 15:
Wer wurde über die
mögliche Veränderung der Bauausführung der Unterflurlegung informiert?
Antwort:
Es
wurden die politischen Entscheidungsträger des Landes OÖ sowie der Stadt Linz
darüber
informiert.
Frage 16:
Gibt
es bereits eine offizielle Stellungnahme des oberösterreichischen
Landesbaureferenten?
Wenn ja, wie lautet sie?
Antwort:
Mit Schreiben der Landesbaudirektion, vom 14.06.2004,
wurde der ASFINAG mitgeteilt, dass
seitens des Landes und der Stadt Linz der Entfall der Überdachung für die
Einhausung
Niedernhart aus
Gründen des Schutzes für Anwohner und Umwelt abgelehnt wird. Die Ausführung
dieser Baumaßnahme bildet eine wesentliche
Grundlage für die Kostenbeteiligung der Stadt Linz
und des Landes OÖ an diesem Projekt.
Fragen 17 und 18:
Ist es
vorgesehen, die Wohnumgebung über die Veränderung der Bauausführung bzw. deren
Auswirkung auf die Bevölkerung im Hinblick
auf Lärm, Staub und Abgase zu informieren?
Wenn ja, wann und in
welcher Form? Wenn nein, warum nicht?
Antwort:
Ich verweise auf meine Ausführungen zur Fragepunkt 11.