1942/AB XXII. GP
Eingelangt am 27.08.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Gesundheit und
Frauen
Anfragebeantwortung
Sehr geehrter Herr Präsident!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche
parlamentarische
Anfrage Nr. 1933/J der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek,
Genossinnen und Genossen wie folgt:
Einleitend bitte ich um Verständnis, dass eine
detaillierte Darstellung auf-
grund des damit verbundenen übermäßig hohen Verwaltungsaufwandes
nicht möglich ist; die Unterlagen liegen zur Einsichtnahme in der Fachab-
teilung
II/2 meines Ressorts auf. Weiters darf ich darauf hinweisen, dass
sich
einige Förderanträge noch im Prüf- und Evaluierungsstadium befinden
und
daher die angeführten Beträge mit Stichtag 15. Juli 2004 erfasst wur-
den.
Frage 1:
Aus den Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit und
Frauen wur-
den Projekte, Einrichtungen und Initiativen in den Bereichen Frauenservi-
cestellen,
Notrufe, Frauenhäuser, Frauenhelpline gegen Gewalt an Frauen,
Präventionsprojekte
gegen Gewalt an Frauen, Einrichtungen zur Verbes-
serung
der Situation von Migrantinnen sowie sonstige Beratungseinrich-
tungen
zur Verbesserung der Situation von Frauen finanziell unterstützt.
Frage 2:
Für 2004 stehen voraussichtlich für die Förderung von Frauenprojekten
€
3.152.000,- zur Verfügung.
Frage 3:
Bezugnehmend auf meine einleitende Feststellung darf ich
einen schwer-
punktmäßigen
Überblick über die wesentlichsten von mir bisher im Jahr
2004 geförderten Projekte, Initiativen und Einrichtungen geben:
Die
bundesweiten 33 Frauenservicestellen sowie das Netzwerk der öster-
reichischen
Frauen- und Mädchenberatungsstellen wurden mit insgesamt
€
1,469.796,- finanziell unterstützt.
Für die Projekte zur Verbesserung der Situation von
Migrantinnen wurden
bisher
mit Stichtag 15. Juli 2004 € 110.328,- aufgewendet.
Gewaltprojekte,
wie beispielsweise Notrufeinrichtungen, Frauenhäuser,
Frauenhelpline
und sonstige Projekte zur Prävention gegen Gewalt an
Frauen
wurden mit Stichtag 15. Juli 2004 mit € 888.602,-- , sonstige Be-
ratungseinrichtungen
und Fraueninitiativen mit Stichtag 15. Juli 2004 mit
€
378.470,- gefördert.
Es darf ergänzend bemerkt werden, dass sämtliche
Frauenservicestellen
oftmals
Erstanlaufstellen bei Gewaltproblemen sind. Weiters werden von
mir
die im obigen Betrag nicht inkludierten neun Interventionsstellen ge-
gen Gewalt gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres im Jahr
2004
mit einem Gesamtbetrag von rund € 1,600.000,- finanziell unter-
stützt.
Dazu kommen noch die Förderungsbeträge für die fünf
Frauengesund-
heitszentren
(Wien, Salzburg, Linz, Graz, Klagenfurt), diese erhalten
gleich
hohe Mittel wie im Jahr 2003 (Wien, Salzburg, Kärnten: je
€
14.600,--; Graz: € 21.800,--; Linz: € 14.563,--).
Fragen 4 und 5:
Die in der Beantwortung der parlamentarischen Anfrage Nr.
1676/J, Fra-
gen 15 und 16 aufgelisteten Einrichtungen mussten im Jahr 2004 um die
im Jahr 2003 erhöhten Beträge gekürzt werden, da die finanziellen Mittel
der
ehemals im BMWA angesiedelten Frauengrundsatzabteilung nicht
mehr
zur Verfügung stehen.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann noch keine abschließende
Auflistung
von
Förderkürzungen erstellt werden, da noch neue Anträge erwartet
werden
und in dringenden Fällen Nachförderungen geprüft werden müs-
sen.
Fragen 6 und 7:
Mit Stichtag 15. Juli 2004 wurde die Förderung folgender
Einrichtungen
erhöht:
Interessensverband Frauenkultur, Rohrbach, Projekt Beratungsstelle, (von
€ 5.000,-- auf € 10.000,--), hohe Frauenarbeitslosigkeit;
Verein Tiroler Frauenhaus, Innsbruck, Projekt Migrantinnen (von € 7.270,-
- auf € 10.000,--), Taggeld für Migrantinnen;
Verein Kokon, Altenmarkt, Projekt Beratungszentrum (von € 3.700,-- auf
€ 7.000,--); für Region wichtige arbeitsmarktspezifische Maßnahmen;
Taten statt Worte/Gründerinnenzentrum, Graz (von €
27.000,-- auf
€
30.000,--), Maßnahmen entsprechen den Schwerpunkten 2004;
Immo-Humana,
Wien, Projekt Mütter in Wohnungsnot (von € 3.600,-- auf
€
5.000,--), steigender Bedarf an Notwohnungen für alleinstehende
Frauen
mit Kindern, keine Förderung durch MA 57.
Fragen 8 und 9:
Bis zum Stichtag 15. Juli 2004 erhielten folgende im
Vorjahr unterstützte
Einrichtungen
auf Grund des Wegfalls der BMWA-Mittel, Einsparungsmaß-
nahmen
und fehlender Übereinstimmung mit der Schwerpunktsetzung
2004
keine Förderungen:
Frauen- und Familienberatung Klagenfurt (2003 €
2.910,--), ehemalige
BMWA-Mittel;
Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der Uni Innsbruck
(2003 €
1.000,--),
keine Förderung von Gleichbehandlungspublikationen, da genü-
gend
Information auf der Homepage des BMGF zur Verfügung gestellt;
Österreichische
Gesellschaft für Familienplanung, Projekt „First Love"
(2003
€ 7.000,--), Verein gut von anderen Stellen gefördert, Gesund-
heitsbereich;
AHDA, Vereinigung für Menschenrechte und Demokratie in
Afrika
(2003
€ 5.000,--), Konkursverfahren.
Fragen 10 und 11:
Einleitend wird bemerkt, dass aufgrund der
Budgetkonsolidierung zusätz-
lich
zur Basisfinanzierung von FS-Stellen und Notrufen (€ 43.603,- pro
Einrichtung)
keine weiteren Projekte dieser Einrichtungen unterstützt wer-
den
konnten. Darüber hinaus wurden allfällige Parallelförderungen (bereits
geförderte
Institutionen mit vergleichbaren Arbeitsschwerpunkten und
Projekten)
sowie Ressortzuständigkeiten genau überprüft.
Folgende Projekte wurden bis Stichtag 25. Juli 2004
abgelehnt, wobei die
detaillierten
Gründe für die jeweiligen Ablehnungen in relevantem Umfang
in
der gegenständlichen Beantwortung nicht dargestellt werden können,
jedoch ausführlich in den Akten dargestellt sind (auf die Möglichkeit der
jederzeitigen Akteneinsicht in der Abteilung II/2 darf nochmals verwiesen
werden).
Verein Frauenservice Graz, Projekt Stadtteilprojekt
Palaver, keine Koför-
derung
durch AMS;
Peripherie, Graz, Projekt praxisorientierte
Genderforschung, Forschung
kein
Schwerpunkt 2004;
ISOP, Graz, Projekt Forschungsprojekt, kein Schwerpunkt
2004;
Wendepunkt,
FS-Stelle, Wr. Neustadt, Zusatzprojekt EDV-Einzelschulun-
gen;
Artemis Generationentheater, Klagenfurt, Projekt
Theaterproduktionen,
kein
Schwerpunkt 2004;
Frauen beraten Frauen, Wien, Zusatzprojekt Re-Powerment;
Verein
Sprungbrett, Wien, Zusatzprojekt Aktionstelefon;
Notruf
Wien, Zusatzprojekt Präventionsarbeit;
Österr.
Gesellschaft für Familienplanung, Wien, Projekt First Love,
Schwerpunkt
Gesundheits- und Sexualberatung;
Defendo, Wien, Projekt Selbstverteidigungskurse,
entgeltliche Kurse wer-
den
von einer Reihe anderer Institutionen durchgeführt;
Vereinigung
türkischer Eltern, Wien, familienspezifische Beratung, Förde-
rung
einiger ähnlicher Vereine durch das BMGF;
Unterstützungskomitee
zur Integration von Ausländerinnen, Wien, Zu-
ständigkeit
BMI und BMBWK;
Babydoll, Wien, Projekt
Jugendschwangerschaftsbegleitung/KA Göttlicher
Heiland,
Zuständigkeitsbereich Gesundheit und Familie;
Verein
zur Förderung frauengerechter Verteilung ökonomischen Wissens,
Wien,
Forschungsprojekt, kein Schwerpunkt 2004;
Verband der dipl. Logopädinnen, Wien, Projekt
Fachkongress, kein frauen-
spezifisches
Projekt;
Respect, Wien, Projekt World day for Prevention of Child
Abuse, kein frau-
enspezifisches
Projekt;
Dr. Stadler/Mag. Weidel, Wien,
Fortbildungsseminare/Osterweiterung,
AMS-Förderung,
personenbezogen;
Heller Consult, Wien, Projekt after sports, Einreicher
gewinnorientierte
GMBH;
Konak-Wien, Forschungsprojekt Amerika/Karibik, kein
Schwerpunkt 2004;
Verein freie Hebammen, Wien, Projekt Veranstaltung, Gesundheitsbe-
reich;
Culture2Culture, Wien, Kulturprojekt, kein Schwerpunkt
2004;
Radio
Afrika, Wien, Journalistinnenausbildung, persönliche Ausbildungs-
kosten;
IBA, Integrations- und Beratungsverein für Ausländer,
Mödling, Konkurs-
verfahren;
Waltraud Gschöpf, Cranio-Sakrale Osteopathie Ausbildung;
keine persönli-
chen
Ausbildungskosten;
Institut
für die Geschichte der Juden, Tagung;
Frauenhaus
Steiermark, AÖF-Treffen;
Frauenforum
Salzkammergut, Ebensee, Zusatzprojekt.
Frage 12:
Neu in diesem Jahr wurden bisher folgende Projekte
gefördert:
Verein Wendepunkt, Wr. Neustadt, Projekt Frauennotwohnung, € 6.700,-;
Haus der Frau, St. Pölten, Projekt Frauenhaus, € 25.000,-;
Feykom,
Wien, Projekt Beratungs- und Bildungsprojekt für Migrantinnen,
(neu)
€7.000,-;
Schwarze Frauen Community (neu) Projekt Empowerment, €
4.000,-;
Neue
Horizonte, Wien, Projekt EDV-Wirtschaftsführerschein für Auslände-
rinnen
(neu) €7.328,-;
Hildegard Burjan-Institut, Wien, Projekte
Journalistinnenkongress 2004
und
Femina 2004 (neu) € 20.000,-;
Druckkostenbeitrag
Biographie Dr. Margarethe Ottilinger, € 3.300,-;
Verein Rat und Hilfe, Wien, Projekt Jobcircle (neu) €
10.000,-; Bundesju-
gendvertretung,
Wien, Projekt Genderize, € 4.500,-; Bewusstseinsma-
chung
von gendergerechtem Handeln in der Öffentlichkeit;
Verein
zur Gründung und Beratung und Unterstützung von Frauennetz-
werken,
Wien, Projekt Frauenvernetzungstag, € 1.500,-;Netzwerkbildung
von
Frauenprojekten;
Frauenhaus Mistelbach, Projekt Migrantinnen, € 2.000,-;
Österreichische
Gesellschaft für Religionsphilosophie, Linz, Tagung „Das
Geschlecht
der Religion", € 1.000,--;
Europazentrum
Graz, Tagung „Frauen und die EU", € 2.000,--.
Frage 13:
Derzeit sind in der zuständigen Fachabteilung aufgrund
fehlender Unterla-
gen
folgende Anträge offen:
Frauenhetz,
Wien;
Österreichisches Frauenforum, feministische Theologie,
Salzburg;
Verein
Miteinander, Linz;
SOS-Menschenrechte
Österreich, Traiskirchen;
Verein Nora, Frauenberatung Mondsee, Oberösterreich.
In Bearbeitung sind derzeit folgende Anträge:
Mountain Unlimited, Wien, Projekte Frauen-Online-Magazin, Interreg-Pro-
jekt Wonnen East Smuggling Trafficking;
Akademikerbildung
Steiermark, Projekt Mentoring;
Verein
Nanaya, Wien, Projekt Schwangerschaftsberatung;
Verein
für Ägyptische Frauen und Familien, Wien, Frauenberatung;
Kärntner
Frauenhaus, Klagenfurt, Projekt Frauenhaus;
Horizont,
Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten, Wr. Neustadt;
Verein
Autonome Österreichische Frauenhäuser, Wien, Projekt Frauen-
helpline
- Nachtragsförderansuchen;
Europäisches Netzwerk für Frauen in Österreich, Linz,
Projekt Watch Dog-
Monitoring;
Verein Integrationshaus, Wien, Projekt ganzheitliche
frauenspezifische
Beratung.
Fragen 14 und 15:
In meinem Ressort werden derzeit für sämtliche
Förderbereiche Sonder-
richtlinien
aufgrund der neuen Allgemeinen Rahmenrichtlinie zur Gewäh-
rung
von Förderungen aus Bundesmitteln (ARR 2004 vom 26.1.2004)
ausgearbeitet.
Ein Sonderteil wird die Förderung von Frauenprojekten re-
geln.
Fragen 16 bis 20:
Der Antrag wurde bereits einer Erledigung zugeführt. Die
Förderhöhe
2004
beträgt analog zum Vorjahr € 33.000,-.
Frage 21:
Verbindliche mehrjährige Verträge können aufgrund der
Allgemeinen
Rahmenrichtlinie
zur Gewährung von Förderungen aus Bundesmitteln
(ARR 2004, 26. Jänner 2004 - Grundsatz der Einjährigkeit) grundsätzlich
nicht
abgeschlossen werden. Es ist lediglich eine Förderzusage vorbehalt-
lich
der Bedeckbarkeit in den jeweiligen Budgetjahren möglich. Für über-
wiegend
aus Mitteln meines Ressort geförderte Einrichtungen (Frauenser-
vicesteilen und Notrufe) werden längerfristige Absicherungsmöglichkeiten
rechtlich
überprüft.