2124/AB XXII. GP
Eingelangt am 17.11.2004
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
An den
Präsidenten des Nationalrates
Dr. Andreas Kohl
Parlament
1017 Wien
Wien, 17 . November 2004
Sehr geehrter Herr Präsident!
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2170/J-NR/2004 betreffend "Fragwürdige Postenvergabe bei den ÖBB", die die Abgeordneten Bettina Stadlbauer und GenossInnen am 22. September 2004 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:Hubert Gorbach
Ich möchte grundsätzlich feststellen, dass das
Unternehmen ÖBB mit dem Bundesbahngesetz (BBG 92) ab 1.1.1993 in die
wirtschaftliche Unabhängigkeit entlassen worden ist und mit der
Bahnstrukturreform 2003 eine ÖBB-Holding in Gestalt einer Aktiengesellschaft
eingerichtet wurde.
Für Gesellschaften nach dem Aktiengesetz ist gemäß
Gesetz die Bestellung und Abberufung des Vorstands in den §§ 75 und 76
geregelt. Demgemäß ist es eine der Aufgaben des Aufsichtsrates des Unternehmens
bzw. bei Vorliegen bestimmter Mängel, des Gerichtes, die Vorstandsmitglieder zu
bestellen.
Die von mir befassten Österreichischen Bundesbahnen
nahmen dazu wie folgt Stellung:
Zum Motiventeil:
Für die Ausschreibung
Vorstandsdirektor der ÖBB-Holding AG haben sich 34 Kandidaten beworben, wovon
alle männlich waren. Neben mehrjähriger relevanter Führungserfahrung,
fachlicher Qualifikationen und Bezug zu Verkehrsinfrastrukturunternehmen waren
auch soziale Kompetenz und Teamfähigkeit als Hauptkriterien für die Auswahl
wesentlich.
Angaben über die Kandidaten unterliegen der
Verschwiegenheitspflicht. Eine Veröffentlichung ist aus Diskretionsgründen
gegenüber den Bewerbern nicht vertretbar und entspricht auch nicht der üblichen
Vorgehensweise.
Die Personalauswahl erfolgte durch den Aufsichtsrat
der ÖBB-Holding AG.
Frage 1:
Wie viele Personen haben sich um den
ÖBB-Holding-Vorstandschef/in beworben?
Antwort:
34 Personen haben sich für die Stelle beworben.
Frage 2:
Wie viele männliche Bewerber gibt es für den
ÖBB-Holding-Vorstandschef?
Antwort:
Von den 34 Bewerbern waren alle männlich.
Fragen 3, 7, 8 und 9:
Wie viele weibliche Bewerberinnen gibt es für die
ÖBB-Holding-Vorstandschefin?
Gab es darunter weibliche Kandidatinnen?
Wenn ja, wie viele und wie wurden sie gereiht?
Wenn nein, mit welcher Begründung wurden sie
abgelehnt?
Antwort:
Es gab keine Bewerberinnen.
Frage 4:
Welche Kriterien mussten die BewerberInnen für den
ÖBB-Holding-Vorstandschef/in erfüllen?
Antwort:
Die Kriterien wurden in folgenden Zeitungen
veröffentlicht:
Am 24. Juli 2004 in der Wiener Zeitung, der Presse
und im Karrieren Standard sowie
am 31. Juli 2004 in der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung und der Neuen Züricher Zeitung.
Frage 5:
Wie viele KandidatInnen wurden für das Hearing vom
Aufsichtsrat nominiert?
Antwort:
Fünf Bewerber wurden nominiert, davon zog ein Kandidat
seine Bewerbung zurück.
Frage 6:
Wie wurden die KandidatInnen nach dem Hearing
gereiht?
Antwort:
Eine Einzelreihung der Kandidaten fand nicht statt.
Es wurde lediglich in qualifizierte und nicht qualifizierte Kandidaten für die
Aufgabe im internationalen Quervergleich unterschieden.
Frage 10:
Wie viele offene Jobs gibt es in den Gesellschaften
der ÖBB-Holding? (bitte je nach Gesellschaft auflisten)?
Antwort:
Es wurden folgende Positionen ausgeschrieben:
zwei Vorstandsdirektoren für die
ÖBB-Personenverkehr AG
ein Vorstandsdirektor für die ÖBB-Rail Cargo
Austria AG
ein Geschäftsführer für die ÖBB-Dienstleistungs
GmbH
ein Geschäftsführer für die
ÖBB-Immobilienmanagement GmbH
Frage 11:
Welche Kriterien mussten die BewerberInnen für die
offenen Stellen in den Gesellschaften der ÖBB-Holding erfüllen? (bitte je nach
Gesellschaft auflisten)
Antwort:
Die Kriterien für einen Vorstandsdirektor ÖBB-Rail
Cargo Austria AG, einen Geschäftsführer ÖBB-Dienstleistungs GmbH und einen
Geschäftsführer ÖBB-Immobilienmanagement GmbH wurden in folgenden Zeitungen
veröffentlicht: Am 24. Juli 2004 in der Wiener Zeitung, der Presse und im
Karrieren Standard sowie am 31. Juli 2004 in der FAZ und in der Neuen Züricher
Zeitung.
Die Kriterien für zwei Vorstandsdirektoren
ÖBB-Personenverkehr AG wurden am 19. Juni 2004 in folgenden Zeitungen
veröffentlicht: Wiener Zeitung, Presse, Karrieren Standard, FAZ und Neue
Züricher Zeitung.
Frage 12:
Wie viele männliche Bewerber
gibt es für diese offenen Stellen in den Gesellschaften
der ÖBB-Holding? (bitte wieder je nach Gesellschaft
auflisten)
Antwort:
Für die ausgeschriebenen Positionen gab es ca. 98 %
männliche Bewerber.
Frage 13:
Wie viele männliche Bewerber kamen in die
Endauswahl der offenen Stellen in den Gesellschaften der ÖBB-Holding?
Antwort:
Für die ausgeschriebenen Positionen wurden 100 %
männliche Bewerber als qualifiziert eingestuft.
Frage 14:
Wie viele weibliche Bewerberinnen gibt es für diese
offenen Stellen in den Gesellschaften der ÖBB-Holding? (bitte wieder je nach
Gesellschaft auflisten)
Antwort:
Bei den ausgeschriebenen Managementfunktionen gab
es ca. 2 % Bewerberinnen. Im Detail stellt sich dies wie folgt dar:
ÖBB-Immobilienmanagement GmbH: zwei Bewerberinnen
ÖBB-Dienstleistungs GmbH:
eine Bewerberin
ÖBB-Rail Cargo Austria AG:
keine Bewerberin
Frage 15:
Wie viele weibliche Bewerberinnen kamen in die
Endauswahl der offenen Stellen in den Gesellschaften der ÖBB-Holding? (je nach
Gesellschaft auflisten)
Antwort:
Für die ausgeschriebenen Managementfunktionen
konnte keine der Bewerberinnen als qualifiziert eingestuft werden.
Frage 16:
Wie lautete die Reihung der
KandidatInnen der Endauswahl der offenen Stellen in den Gesellschaften der
ÖBB-Holding? (je nach Gesellschaft auflisten)
Antwort:
Eine Einzelreihung der Kandidaten fand nicht statt.
Es wurde lediglich in qualifizierte und nicht qualifizierte Kandidaten für die
Aufgabe im internationalen Quervergleich unterschieden.
Fragen 17 und 18:
Stimmen Ihre
Personalentscheidungen mit den Ergebnissen der Hearings überein?
Wenn nein, was waren Ihre Entscheidungsgrundlagen?
Antwort:
Die Personalentscheidungen des Aufsichtsrates der
ÖBB Holding AG stimmen mit dem Hearing überein.
Frage 19:
Mit welcher Begründung
wurde Egon Zehnder International mit der Personalauswahl beauftragt?
Antwort:
Die Firma Egon Zehnder International wurde als
größter europäischer Personalberater mit
seiner Referenzliste an Top-Personalbesetzungsprojekten im europäischen
Verkehrswesen zur Hilfestellung im Entscheidungsprozeß herangezogen. Sie wurde
mit der Durchführung des Ausschreibungsprozesses, einer Vorreihung der Bewerber
gemäß den Kriterien des Ausschreibungstextes und dann mit einer Evaluierung von
fünf der insgesamt 34 Bewerber betraut.
Frage 20:
Wie hoch sind die Kosten
für die Personalberatungsfirma Egon Zehnder International?
Antwort:
Die Kosten belaufen sich auf € 31.250,00 exkl.
Umsatzsteuer.
Mit freundlichen Grüßen
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