2132/AB XXII. GP

Eingelangt am 19.11.2004
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BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur

 

Anfragebeantwortung

 

 

 

GZ 10.000/163-III/4a/04

 

 

Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Univ.- Prof. Dr. Andreas Khol

Parlament

1017 Wien

 

Wien,     November 2004

 

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2156/J-NR/2004 betreffend Europäische Benchmarks für Bildung, die die Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser, Kolleginnen und Kollegen am
22. September 2004 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

 

Ad 1.:

Erst mit den Verlaufsstatistiken, die auf der Grundlage des Bildungsdokumentationsgesetzes erstellt werden können, wird es möglich sein, Bildungsverläufe im Schulbereich darzustellen und die Fragen der Abg. DDr. Niederwieser, Kolleginnen und Kollegen nach den unter Punkt a) bis f) sowie h) und i) angesprochenen Personengruppen ausreichend zu beantworten. Im Bereich der Fachhochschul-Studiengänge gibt es keine Schulabbrecherinnen, da für den Zugang zu einer Fachhochschule eine erfolgreich abgelegte Reifeprüfung oder Studienberechtigungsprüfung Zugangsvoraussetzung ist.

 

 

Ad 2.:

Im Zusammenhang mit dem angesprochenen EU-Benchmark Nr. 1 „frühzeitige Schulabgänger/innen“ lautet dessen Definition wie folgt: „Anteil der Personen, die lediglich über Vorschul-/Grundschulausbildung oder einen Abschluss der Sekundarstufe I verfügen (ISCED-Bereiche 0 bis 2) und keine weiterführende Schul- oder Berufsausbildung durchlaufen, an der Bevölkerung im Alter von 18 bis 24 Jahren in Prozent.“

 

Der österreichische Wert für 2003 beträgt 9 % (2002 9,5 %). Der EU-Zielwert bis zum Jahr 2010 liegt bei 10 %. Das bedeutet, dass Österreich dieses Ziel bereits erreicht hat.

 

Ad 3.:

Im Studienjahr 2002/03 waren an Universitäten 3.594 und in Fachhochschul-Studiengängen 1.493 Abschlüsse in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Technik zu verzeichnen.  Zusammen ergibt dies 5.087 Absolvent/innen in den genannten Bereichen. Bei den Zahlen handelt es sich um vorläufige Ergebnisse.

 

Ad 4.:

Im Studienjahr 2000/01 gab es 4.574 Absolventinnen und Absolventen, im Studienjahr 2002/03 gab es 5.087 Absolventinnen und Absolventen. Dies entspricht einem Plus von 11,2 %.

 

Ad 5.:

Bei den Absolvent/innen im Bereich Mathematik, Naturwissenschaft und Technik beträgt der Frauenanteil im Studienjahr 2002/03 rund 24,3%. Bei den Studierenden war ein Frauenanteil von 28,2% zu verzeichnen, wobei von den insgesamt 73.214 Studierenden in diesem Bereich 20.647 Frauen sind.

 

Ad 6.:

Der Anteil der 22-Jährigen mit Abschluss der Sekundarstufe II am Altersjahrgang liegt gemäß Arbeitskräfteerhebung 2002 bei 86,5 %.

 

Ad 7.:

Die OECD hat in der Studie „Education at a Glance 2001“ Daten aus dem Jahr 1999 nur global nach zusammengefassten Altersgruppen, ohne Differenzierung auf einzelne Schulformen publi­ziert. Eine fein gegliederte Differenzierung nach einzelnen Schulformen kann nur aus Volkszäh­lungsergebnissen gewonnen werden. Im Jahr 2003 waren die diesbezüglich aktuellsten verfüg­baren Daten jene der letzten Volkszählung 1991.

 

Ad 8.:

Gemäß PISA-Studie waren bei 14 % der 15-Jährigen Leseschwächen feststellbar. Mit der Initiative Lesefit und vielen Leseprojekten (z.B. im Rahmen des Lesemonats April) wurden seither wesentliche Maßnahmen zur Stärkung der Lesekompetenz sowie zur Förderung der Lesefreude gesetzt.

 

Ad 9.:

Laut Ergebnissen des Mikrozensus vom Juni 2003 beträgt die Beteiligung an der non-formalen Aus- und Weiterbildung während der letzten zwölf Monate vor der Erhebung bei den 25- bis 64-jährigen 27,2 %, während der letzten vier Wochen vor der Erhebung 12,5 %. Damit ist der EU-Benchmark für 2010 laut „Statistik Austria“ bereits erreicht.

 

Ad 10.:

Grundsätzlich führt eine Verbesserung der Rahmenbedingungen zu einer höheren Weiterbildungsbeteiligung. In diesem Zusammenhang spielen jedoch verschiedene Faktoren eine Rolle, so dass die gesetzliche Verbesserung beim Bildungsfreibetrag nicht isoliert betrachtet werden kann. Entsprechende Daten zum Bundesbudget könnten nur vom Bundesministerium für Finanzen bekannt gegeben werden.

 

Ad 11.und 12.:

Grundsätzlich muss zwischen den Begriffen Erwachsenenbildung und Lebensbegleitendes Lernen unterschieden werden. Der Begriff des Lebenslangen Lernens ist tatsächlich eine umfassende Querschnittsmaterie, der alle Bildungsbereiche von der Erstausbildung über die tertiäre Bildung bis hin zur Seniorenbildung umfasst und beispielsweise auch alle Schulungsmaßnahmen des AMS inkludiert.

 

Anlässlich der OECD Studie „Erwachsenenbildung in Österreich“ wurden folgende für die Erwachsenenbildung relevanten Budgetdaten erhoben:

- Schulen für Berufstätige: 109 Mio.€,

- FH-Studiengänge für Berufstätige: 24,3 Mio.€

- Bundesmittel für die Donau Universität Krems: 5,3 Mio.€

- aktive Arbeitsmarktpolitik des AMS: 352,7 Mio.€

- Erwachsenenbildungsförderung: 9,5 Mio.€

 

 

Die Bundesministerin: