2169/AB XXII. GP
Eingelangt am 06.12.2004
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BM für
Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
GZ.
BMVIT-11.000/0013-I/CS3/2004 DVR:0000175
An den
Präsidenten
des Nationalrates
Dr. Andreas
Khol
Parlament
1017 Wien
Wien, am
2004
Sehr geehrter Herr Präsident!
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr.
2204/J-NR/2004 betreffend unnötige Staus durch technisch nicht ausgereifte
Bodenmarkierungen, die die Abgeordneten Eder und GenossInnen am 14. Oktober
2004 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
Frage 1:
Welche Maßnahmen wurden im Konkreten getroffen, um
aus dem Fall in Guntramsdorf zu lernen?
Antwort:
Bei dem im Juli 2004 auf der A2, Richtungsfahrbahn
Wien aufgetretenen Störfall handelt es sich um ein unerwartetes, bisher
einzigartiges technisches Problem an der Bodenmarkierungs-maschine.
Im konkreten Fall wurde als Ursache ein Defekt des
hydraulisch angetriebenen Mischermotors festgestellt.
Um so einen Störfall in Zukunft zu vermeiden, wurde
vom Auftragnehmer eine optoelektronische Überwachungseinheit
(Reflexionsschranke) eingebaut, welche bei Stillstand des Mischermotors ein
sicht- und hörbares Warnsignal erzeugt, und so auf instationäre Mischvorgänge
beim Gerät aufmerksam machen würde.
Frage 2:
Warum werden derartige neue Methoden der
Farbaufbringung nicht zuvor im kleinen Rahmen getestet, bevor sie im Großen zu
unerträglichen Staus führen?
Antwort:
Die Strukturmarkierungen werden seit 1998 in
2-Komponenten-Kaltplastikausführung angewendet und sind als ausgereift
anzusehen.
Zudem teilte der deutsche Erzeuger der
Bodenmarkierungsmaschine mit, dass derartige Geräte in ganz Europa und in
Übersee im Einsatz sind und dort ohne Probleme von den jeweiligen
Bodenmarkierungsfirmen verwendet werden.
Frage 3:
Wurden im konkreten Fall auch Schadenszahlungen von
der durchzuführenden Firma eingefordert? Wenn nein, warum nicht?
Antwort:
Da ein solcher Störfall bisher nie aufgetreten ist,
gab es auch keinen Anlass, Bauzeitüberschreitungspönalen vorzusehen.
Nach Angabe der ASFINAG werden Überlegungen
angestellt, entsprechende Pönalen vorzusehen.
Frage 4:
Warum ist die Aufbringung von Farbmarkierungen in
Österreich schwieriger als in allen anderen Staaten, wo vergleichbare Probleme
nicht bekannt sind?
Antwort:
Nach Ansicht der Experten ist die Aufbringung von
Farbmarkierungen in Österreich nicht „schwieriger als in allen anderen
Staaten“.
Besonders zu berücksichtigen ist, dass auf
Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich hinsichtlich
besonders hohe Anforderungen erfüllt werden.
Frage 5:
Warum werden in Österreich nicht verstärkt Bodenrückstrahler in den Spurmarkierungen angebracht, welche eine wesentlich bessere Sichtigkeit garantieren?
Antwort:
Unter „Bodenrückstrahler“ sind hier offenbar Markierungsknöpfe
gemeint.
Diese sind nur bei Verkehrsführungen von Baustellen
gemeinsam mit den Baustellenmarkierungen anzuwenden. Dies erfolgt immer öfter
in der Bausaison von Frühjahr bis Herbst.
Als Dauereinrichtung bei herkömmlichen Bodenmarkierungen
im normalen Straßenbetrieb bereiten Markierungsknöpfe betriebliche Probleme
beim Winterdienst.
Hinsichtlich
der Sichtbarkeit kann auch mit geeigneten Bodenmarkierungen ein vergleichbares
Sicherheitsniveau erzielt werden.
Mit
freundlichen Grüßen
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